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“The Depths of Love: Dan und Henry” 03
 

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Nach einigen Stunden erholsamen Schlafes, in denen die Tauchkapsel und das U-Boot weiter nach oben gezogen wurden, wachte Biagio schließlich auf – kuschelte sich noch einen Moment lang näher an seinen Gefährten, ehe er ihn zärtlich küßte und auf diese Weise weckte. ##Es wird Zeit, mio cielo ... wir sollten uns fertigmachen.## Dann löste er sich von ihm und glitt zu Dan, den er ebenso mit einem Kuß weckte. Der Braunhaarige erwiderte den sanften Kuß und streckte sich kurz – sah zu dem schlanken Italiener und seufzte leise, als ihm dieser erklärte, daß er nicht mit zu den Kraken dürfte, sondern hier bei der Tauchkapsel bleiben müßte, um sie zu beschützen. Dan wußte, daß er zu jung und zu unerfahren mit diesem neuen Körper und auch den anderen Werwesen war und akzeptierte die Bitte – er ahnte, daß Biagio es ihm auch hätte befehlen können und war ihm für dessen Fürsorge dankbar. ##Ich hoffe, alles geht gut ....## Langsam wurde er sicherer mit der Gedankensprache und wurde mit einem Lächeln Biagios belohnt, ehe er die Luke öffnete und sie nacheinander rausschwammen. Sofort danach schloß er die Luke wieder von außen – schwamm zu der Tauchkapsel und beobachtete seinen schlafenden Gefährten, ehe er noch einmal kurz winkte und darauf wartete, daß die anderen Beiden wieder tiefer tauchten.

Eliot freute sich irgendwie auf die Kraken, die vorhin da gewesen waren, sahen ja schon beeindruckend aus und er war gespannt, ob alle so aussehen. Als sie nun hinabschwammen, blieb er dicht bei Biagio und nachher würde er aus Achtung vor ihm ein kleines Stück hinter ihm schwimmen. ##Sind alle Kraken so groß und breit ?##

##Ja – und noch mehr. Sie sind ein Volk von Kriegern, nur die Stärksten bekleiden die höchsten Ränge. König Vul ist ein wahrer Koloss, selbst unter Seinesgleichen – deshalb herrscht er schon so lange, Keiner seiner Krieger wagt es, ihn zu fordern. Nur einer seiner Söhne hatte einmal den Mut dazu – er unterlag, doch er ist nun sein Nachfolger, der erste unter den Söhnen Vuls und Anführer seiner Leibwache. Vul herrscht mit eiserner Hand – er duldet es, daß die Krieger seines Volkes sich im Kampf messen, um stark und wehrhaft zu bleiben, so daß es ständig Rangkämpfe unter den Kriegern gibt. Es gibt in etwa so viele Kraken, wie es Delphine und Orcas gibt – je nachdem, wie hoch die Geburten waren, seit ich das letzte Mal hier war, denke ich, daß um die hundert Werkraken in der Stadt leben.## Biagio verstummte wieder, als nun unter ihnen der große Graben zu sehen war und schwamm direkt darauf zu – noch während er tiefer tauchte, ließ er seine Fänge, Krallen und Stacheln wieder zu ihrer vollen Länge wachsen und verengte die Augen, als ihnen schon eine Eskorte Krieger entgegenkam, um ihn respektvoll zu begrüßen. #Bring mich zu deinem König – und ohne Verzögerung, verstanden ?!#

Ab jetzt hielt sich Eliot etwas hinter Biagio, zeigte so, daß er ihm untergeben war und folgte weiter, als die Krieger sie nun weiter in die Stadt führten. Es sah beeindruckend aus, nicht wunderschön, aber es war faszinierend, wie die Stadt an der Klippe hängend aufgebaut war. Er wandelte sich dann auch noch ein wenig weiter, Krallen Fänge und Stacheln, so lang und schön er es schon konnte, auch wenn er Biagio noch weitaus nachstand.

Die Krieger hielten respektvoll Abstand von den langen Giftstacheln, besonders vor denen des schlanken Italieners – sie wußten um die Gefährlichkeit des Giftes, und auch, daß es – so, wie die Flossen und Stacheln länger wurden - an Giftigkeit mit den Jahrhunderten zunahm. Langsam tauchten sie tiefer, an Frauen mit ihren Kindern oder übenden Kriegern vorbei, bis sie schließlich an dem durch Meerespflanzen und Tiefseefische hell erleuchteten Palast ankamen und ihrer Eskorte bis in den Thronsaal folgten. Dort ruhte auf einem schlichten Steinthron der König der Kraken, ein wahrer Riese – trotz seiner zwölf Jahrhunderte zeigten nur einige wenige Falten um dessen Augenwinkel von seinem Alter und die pure Kraft, die sein Körper ausstrahlte, wirkte furchteinflößend. Vul war um drei Köpfe größer als Biagio und mehr als doppelt so breit – die Krallen an den Saugnäpfen seiner Tentakel waren so lang wie die Hand des schlanken Werfeuerfisches und auch die Krallen an den Fingern und den Außenkanten seiner Unterarme zeigten, daß dies ein Krieger war, den man fürchten sollte. Biagio hingegen war nicht im Mindesten beeindruckt – ohne zu zögern, schwamm er näher und setzte sich in den bequemen Muschelthron, den man ihm gerichtet hatte, bedeutete Eliot, sich zu ihm zu setzen und musterte mit kalten Augen die ebenso kalten des Werkrakenkönigs. #Bewirtest du deine Gäste immer so zuvorkommend, Vul ? Oder machst du nur für uns eine Ausnahme ?# Die Worte Biagios waren kalt und schneidend und wurden von dem Werkrakenkönig mit einem lauten Knurren beantwortet, ehe der Große schließlich widerwillig nickte und mit dem Schaft seines riesigen Kampfdreizacks auf den Steinboden schlug. Fast sofort schwammen einige Frauen herbei und legten eine große Muschel mit frischem, noch leicht blutendem Fisch vor Biagio ab – schwammen, so schnell es die Höflichkeit gebot, wieder davon und verbargen sich in den Seitenhöhlen, da sie die Feuerfische fürchteten. Der schlanke Italiener hingegen nahm sich eines der Fischstücke und aß es genüßlich ... reichte seinem Gefährten das Andere und knurrte leise, als sich die Augen des Königs mißbilligend verengten.

Als sie den Thronsaal betraten, bekam Eliot ein mulmiges Gefühl, der König war wirklich beeindruckend. Und nicht nur er, die anderen Krieger sahen furchteinflößend groß aus, nicht so groß wie König Vul, aber groß. Der Einzige, der ein wenig an Vul reichte, war der Krieger neben ihm, der wohl sein Ältester sein musste. Eliot setzte sich zu Biagio und nahm dann das Fischstück an und aß es langsam. Er ahnte, warum der König knurrte, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen.

Genausowenig wie der ältere Werfeuerfisch – erst, als sie gegessen hatten und er sich ein wenig an Eliot anschmiegte, wandte er seine ungeteilte Aufmerksamkeit wieder dem König zu, scheinbar nicht auf die anderen Krieger achtend. Doch sobald einer von diesen sich bewegte, schien einer der Flossenstacheln Biagios in dessen Richtung zu zeigen und ließ den Krakenkrieger schnellstens wieder auf seinen Platz zurückschwimmen. Biagio wußte, daß Vul ihn und auch das Volk der Werfeuerfische haßte – denn trotz ihrer Kraft und Wehrhaftigkeit hatte keiner der Krakenkrieger auch nur eine Chance gegen das Gift der Feuerfische, eine Tatsache, die der schlanke Schwarzhaarige bewußt nutzte. #Was willst du, Biagio ?! Du bist doch nicht aus reiner Höflichkeit hier, wie die Delphine oder Orcas...# Man hörte Vuls Geringschätzigkeit mehr als nur deutlich heraus – und sie wurde mit einem leisen Knurren Biagios beantwortet. #Du weißt ganz genau, weshalb ich hier bin – ich will, daß ihr ruhig in eurer Stadt bleibt, bis die Menschen mit ihren Schiffen wieder abgezogen sind, also von jetzt ab fünf Tage. Ihr werdet die Tauchkapsel und das U-Boot nicht angreifen – und auch keines eurer Kampftiere wird auch nur in die Nähe kommen, Vul.# Langsam begann der Stein der Thronlehnen unter den Krallen des Krakenkönigs zu bröckeln und er zog die Lippen weit hinter seine langen, scharfen Fänge zurück – es war ihm anzusehen, daß er die beiden Werfeuerfische am Liebsten zerfetzt hätte, doch er hielt sich noch immer zurück. #Und wieso sollte ich dir gehorchen, Biagio ?!! Sag mir einen Grund, warum ich diese mickrigen Boote nicht in die Tiefe reißen lassen sollte, um diese Menschen alle zu ersäufen ...# Ungeachtet des Hasses in dem offenen Senden erhob sich der schlanke Werfeuerfisch langsam – ein leichter Schlag seines Schweifes genügte, daß er bei dem Größeren war und ein hartes Lächeln zeigte sich in seinen schönen Zügen, als Vul zurückwich und mit vor Zorn brennenden Augen auf die langen Stacheln blickte, die nun gefährlich nahe waren. #Weil einer dieser Menschen der Gefährte meines neuesten Bruders ist, Vul – und weil ich versprochen habe, sie lebend zurückzubringen.# Allein schon die Erwähnung eines Gefährten ließ den großen Krakenkönig angewidert aufknurren – doch nach einigen Momenten nickte er und sah geringschätzig zu Biagio. #Ich gebe dir fünf Tage – wenn dann noch eines der Schiffe in der Nähe unseres Grabens ist, werde ich es versenken, verstanden ?!# Nur ein leises #Ich danke dir, Vul ....# wispernd, lächelte Biagio kalt – dann drehte er sich abrupt um und seine Stacheln striffen nur knapp an den Kriegern vorbei, schwamm zu Eliot und nickte zu ihm, daß sie wieder zurückschwimmen würden.

Eliot schauderte es fast bei der kalten Art seines Gefährten, er wusste aber zu genau, daß es notwendig war und auch in der Natur Biagios lag. Ihm war bei den Verhandlungen ein Krieger aufgefallen. Er hatte helle Haut, heller als die Anderen, das Haar war Silber und die Augen hatten einen interessanten Fliederton, der ziemlich kalt wirkte, er hatte auch längere Fangarme gehabt, als die Anderen. Er sah die ganze Zeit zu ihnen und hatte sich nicht weggerührt, so wie einige der Anderen, doch jetzt, wo Eliot Biagio hinausfolgte, war er weg gewesen, als wäre er nie dagewesen. ##Er wird sich genau dran halten, nicht wahr ?##

##Ja, das wird er. Die Kapsel und das U-Boot brauchen etwas mehr als drei Tage, bis sie am Schiff sind, wenn ich Dan richtig verstanden habe. Die restliche Zeit ist genug, daß sie die Schiffe weit genug von den Gräben entfernen können. Mehr Zeit hätte ich nicht fordern können, schon die fünf Tage waren an der äußersten Grenze seiner Geduld. Leider.## Man hörte das Bedauern Biagios heraus, als er seinem Gefährten durch die Gänge nach draußen vorschwamm – erst am Rand des Palastes blieb ihre Eskorte zurück und sie konnten das wütende Brüllen des Königs bis nach draußen hören, als sie wieder den Weg zu dem Seitengraben einschlugen und Biagio etwas zurückblieb, damit Eliot wieder aufschließen konnte.

Eliot war auch froh darüber und strich beim Schwimmen an Biagios Körper vorbei und raubte ihm dabei wieder einen Kuss. Das sahen auch fliederfarbige Augen, doch dessen Besitzer war nicht zu erkennen, sondern nur leicht zu spüren. ##Hier sind noch welche, oder ?## Etwas unsicher sah Eliot sich um, doch er konnte nichts erkennen.

##Ich weiß ... insgesamt fünf, doch sie sind nicht aggressiv, kannst du es fühlen ?## Biagio war ein wenig verwundert und sah sich ein wenig um, fühlte – dann drehte er sich abrupt um, blickte zu der ein wenig entfernten Wand des kleineren Grabens und schwamm langsam näher, die Lippen langsam über die langen Fänge ziehend. ##Zeigt euch ! Was habt ihr hier zu suchen, entgegen des Befehls eures Königs ?## Biagio öffnete seine Gedanken nur für die Werkraken, die er vor sich fühlen konnte und Eliot – weder Dan noch die anderen Kraken in der Stadt konnten sie hören. Seine Worte waren freundlich – doch auch ein wenig mißtrauisch, da er nicht wußte, weshalb die Krakenkrieger sich vor ihm versteckten.

Dann zeigte sich Prinz Tala und nahm wieder seine eigentliche Farbe an. Er war einer von zwei Werkraken, die das konnten und neigte nun leicht seinen Kopf, wie auch die Vier, die aus der kleinen Höhle gekommen waren, dessen Eingang Tala verdeckt hatte. ##Verzeiht bitte. Wir wollen euch nichts Böses, euch nur fragen, ob wir mit euch kommen dürfen. Ich bin Tala, einer der jüngsten Söhne des Königs und das ist meine Leibgarde... Wir alle teilen eine Neigung und leben immer in Furcht, entdeckt zu werden.## Tala war höflich und untergeben zu Biagio, um zu zeigen, daß er nichts Böses wollte. Eliot war etwas zurückgeblieben, er hörte von all dem nichts, denn Tala sandte es nur an den Älteren.

Unmerklich nickend, schwamm Biagio näher und seine Vorsicht schwand zusehends, so wie auch seine Stacheln wieder ihre normale Länge annahmen – er hatte die Ehrlichkeit in den Gedanken des jungen Prinzen gefühlt und lächelte nun wehmütig, als er die Fünf musterte. ##Ihr könnt eure Gedanken auch meinem Gefährten öffnen – ich habe keine Geheimnisse vor ihm. Natürlich könnt ihr mit uns kommen, Tala ... doch ich bitte dich, daß du deinem Vater Bescheid gibst, daß ihr mit uns kommt, sag ihm, daß ihr seinen Haß auf die Menschen nicht teilt. So wird Vul euch nur verbannen – wenn er den wahren Grund wüßte, würde ihn nichts aufhalten, euch alle zu töten.## In den Gedanken des schlanken Werfeuerfisches lag Ernst und auch Sorge – doch auch Verständnis, denn die Krieger vor ihm wagten viel, indem sie hierher geschwommen waren und ihn um Asyl baten.

##Das ist uns bewusst, er hat schon einmal ein Paar getötet, seither sind wir vorsichtiger.## erklärte Tala, der nun auch offen für Eliot sendete, der nun auch nähergekommen war. Hinter Tala sah man, daß die Vier je ein verliebtes Paar waren, nur Tala hatte Keinen, war aber immer mit ihnen zusammen, denn sie gaben ihm die körperliche Zuneigung, nach der er sich sehnte. ##Ich werde es meinen Vater gleich berichten, wir werden dann nachkommen, wenn es recht ist ?##

##Gerne. Folge einfach den Leitsignalen der Tauchkapsel, dann findest du uns schnell. Und mach dir keine Gedanken mehr – bei mir wirst du sicher sein.## Sacht koste er über die Wange des jungen Prinzen – er konnte fühlen, wie sehr dieser sich nach Zuneigung und Gesellschaft sehnte und lächelte, denn er kannte diese Sehnsucht. Dann löste er sich wieder von ihm – schwamm zu Eliot und lächelte, schmiegte sich kurz an ihn und schwamm schließlich mit ihm weiter, der Tauchkapsel und damit auch Dan und Henry entgegen.

Tala und seine vier Männer tauchten zurück zum Palast. Er wusste, sein Vater war jetzt schon wütend und es würde sich noch steigern, wenn er ihm seine Meinung sagen würde. Er kam zurück in den Thronsaal geschwommen und trat vor ihn, wartend, bis der seine Aufmerksam von seinem älteren Bruder, der neben ihm stand, auf sich lenkte.

Nur langsam wandte Vul sich seinem jüngeren Sohn zu und musterte ihn mißbilligend – es war ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen, daß Tala nicht so kräftig war, auch wenn dieser es wiederum durch Schnelligkeit und Technik wettmachte. #Was willst du ?! Reicht es nicht, daß ich heute schon genug gestört wurde ?!# Die Worte waren ebenso harsch wie mißbilligend – zeigten, wie wenig Toleranz er noch besaß, bis seine Geduld völlig ausgereizt war.

Tala wusste, wie gefährlich das jetzt war und fasste Mut. Er war nie ein Feigling gewesen und jetzt würde er nicht damit anfangen. #Ich wollte dir nur sagen, daß ich die Stadt verlassen werde. Ich teile deine Meinung zu den Menschen nicht im Geringsten und möchte hier nicht länger leben. Ich weiß, daß mit die Verbannung droht, auch meinen vier Männern, sie werden mit mir kommen...Ich folge Biagio.#

Je länger der junge Krakenkrieger sprach, desto lauter wurde das Knurren des Königs – schließlich brüllte er laut vor Wut und stieß sich blitzschnell ab, grub die langen Krallen seiner Rechten in die Brust seines Sohnes und zog ihn bis dicht an seine langen Fänge. #Abschaum !! Schon, als du geboren wurdest, wußte ich, daß du mich beschämen würdest !! GEH !!! Geht alle, ihr friedliebendes Pack – geht und nehmt eure verräterischen Gedanken mit euch und seid froh, daß ich euch nicht alle zerreiße ! Und ich würde es, wenn ihr es an einem anderen Tag als dem Heutigen gesagt hättet ... aber wenn ich euch noch einmal innerhalb meines Herrschaftsbereichs vorfinde, werde ich euch zerreißen und fressen !!# Die Gedanken Vuls brannten vor Wut – dann stieß er seinen Sohn von sich und in dessen Leibwache, fletschte angewidert seine Fänge und wandte sich abrupt um, um den Thronsaal zu verlassen und in seinen privaten Höhlen Erholung zu finden.

Tala gab kein Laut von sich, er war darauf trainiert und würde seinem Vater gegenüber auch nie eine Schwäche zeigen. Seine Wunden würden länger brauchen, um zu heilen, er war jünger und so brauchte es seine Zeit, doch er ließ sich seine Schmerzen nicht anmerken Er nickte seinen Männer zu und so verließen sie den Palast und folgten ab da dem Signal der Kapsel. Es war deutlich für sie zu hören, auch wenn sie eine Weile brauchten, um aufzuschließen. Alle Fünf waren aber sichtlich erleichtert. Erst nach einer Weile merkte Eliot auf und lächelte. ##Sie kommen.....bin ja mal auf die Gesichter der Mannschaft gespannt, wenn da noch Fünf auftauchen... oder ist es besser, wenn sie sich nicht zeigen ?## Henry war inzwischen auch aufgewacht und beobachtete Dan und die anderen Beiden.

##Nein, es ist besser, wenn sie sie sehen – schließlich müssen sie mit aufs Schiff, damit sie mit uns mitkommen.## Biagio verstummte, als die Krakenkrieger näherkamen und zog seine Brauen ein wenig tiefer – dann fluchte er leise und schwamm ihnen ein wenig entgegen, berührte sacht die noch immer leicht blutenden Wunden an Talas Brust und man sah ihm an, wie nahe ihm dies ging. ##Es tut mir leid, Tala – ich wünschte, es wäre anders gegangen.## Mit den Worten sah der schlanke Werfeuerfisch zu dem Größeren auf – seufzte lautlos und ließ ein wenig seiner Magie fließen, so daß die Wunden abheilten und winkte sie dann zu der Kapsel, an der schon Eliot und auch Dan warteten, den sie schon eingeweiht hatten.

##Ich danke dir... Und mach dir keine Gedanken, ich bin Schmerzen gewöhnt.## Tala und seine Männer kamen nun wirklich zu der Kapsel und gerade der junge Prinz musterte das Menschenwerk ausgiebig und kam dann auch zu einem der Bullaugen, wo einer von Henrys Männern zusammenzuckte, als er ihn sah. Henry kam zu dem Fenster und sah Tala an, er hatte fast denselben faszinierten Blick wie der junge Krakenkrieger und das sorgte dafür, daß Eliot leise kicherte. ##Henry kann es kaum erwarten. ihn zu untersuchen... weißt du noch, wie es bei uns war ?## sandte er zu seinem Liebsten und lächelte noch immer.

Bei dem Gedanken begann auch Biagio zu schmunzeln – und auch Dan entspannte sich ein wenig, denn er hatte schon begonnen, eifersüchtig auf den Prinzen zu werden. ##Prinz Tala – der Mann, der dich so fasziniert mustert, ist der Gefährte von Dan, meinem jüngsten Bruder. Dan ist ein Soldat der Menschen und sein Gefährte ein Forscher, die anderen Menschen in der Tauchkapsel sind ebenfalls Soldaten. Dan, bitte sag Henry und den Anderen Bescheid, damit sie deinem Kapitano Bescheid geben können.## Der Braunhaarige nickte und begann, mit seiner Kralle Morsezeichen an die Kapselwand zu tickern – gab ihnen so durch, daß dies einer der Prinzen des Krakenreiches war mit seiner Leibwache, daß sie verbannt wäre, da sie dem Kriegskurs des Königs nicht folgen wollten und daß sie bei Biagio um Asyl ersucht hatten, und ebenso zu dem Riff der Werfeuerfische gebracht werden sollten.

Je länger Henry den Morsezeichen lauschte, umso faszinierter wurde er und so tickerte er etwas zurück. //Darf ich sie dann mal untersuchen ?....Und darf ich auch ein Werfeuerfisch werden ?// Beim Letzten sah er Dan fast flehend an.

Ein kurzes //Ja, du darfst sie untersuchen – den Rest bereden wir später, verdammt !!// morsend, verengte Dan wütend die Augen – er wollte das nicht besprechen, wenn die anderen Soldaten und auch die am Sonar des Mutterschiffes jedes Wort mitbekamen und könnte Henry für dessen dumme Frage fast würgen. Abrupt drehte er sich um und schwamm zu Biagio und Eliot – suchte deren Nähe, um sich zu beruhigen, und der schlanke Italiener seufzte leise, denn er verstand das Dilemma des Offiziers nur zu gut.

Henry wurde jetzt erst sein Fehler bewusst, jedoch schmerzte ihn die Reaktion seines Gefährten doch ziemlich. Seufzend legte er seine Stirn an die dicke Scheibe, er wollte so gern mit ihm allein sein, die Tage, die sie noch in der Kapsel verbringen mussten, waren eine Qual für den Blonden. Ebenso wie es eine war, Dan frei herumschwimmen zu sehen und wieder nagte die Eifersucht an ihm und er versuchte, sie zu unterdrücken und lenkte sich dann mit dem Funkspruch ab, in dem er die Situation mit den Werkraken erklärte. ##Sie leiden Beide darunter.## Eliot sandte es nur an Biagio, er hatte durch das andere Bullauge hineingesehen. Henry war schon wieder fast den Tränen nahe.

Ein leises ##Ich weiß.## antwortend, seufzte der Schwarzhaarige leise – er konnte es sehen und fühlen und nickte Dan zu, als dieser ihn ratsuchend anblickte. Noch einen Augenblick zögernd, entschied sich der Braunhaarige dann – schwamm wieder zurück zu der Tauchkapsel, legte eine Hand an das dicke Glas, an dem Henry lehnte und suchte dessen Blick mit dem Seinen. Biagio hingegen fiel nun der fragende Blick der Werkraken auf und er lächelte – löste sich von Eliot und schwamm zu ihnen, ein leises ##Ja ?## dabei zu ihnen wispernd.

Henry weigerte sich zuerst, Dan anzusehen, doch dann tat er es und lehnte sich wieder mit der Stirn an die kleine, runde Scheibe. Sein Blick sagte wohl alles, er vermisste Dan, er war so nah und doch so fern. Die Kraken hatten all das mit angesehen. ##Was ist mit den Beiden ?## fragte Tala, er sah sich kurz um, die anderen Vier waren wohl anderweitig etwas beschäftig und tauchten sich umgarnend rasch etwas höher und außer Sichtweite. ##Und dann wollte ich fragen wegen den Menschen... Haben sie nicht Angst vor uns ?##

##Natürlich haben sie das – die Soldaten in der Tauchkapsel müssen das nur erst verarbeiten, es war ein Schock für sie, zuerst uns zu sehen und dann euch. Der Blonde ist eine Ausnahme – er kannte uns schon vorher, ist ein guter Freund. Und er ist der Gefährte von dem Schwarzflossigen ... du weißt, daß meine Rasse sich nicht durch Geburt, sondern durch Umwandlung vermehrt. Dan war zuvor noch ein Mensch, ein Soldat. Er ließ sich von mir vor zwei Tagen umwandeln, um seinen Gefährten, Henry, und die anderen Soldaten zu retten – und es stand sehr viel auf dem Spiel für ihn. Ich denke, auch Henry wird mich fragen, ob ich ihn umwandle – die Beiden lieben sich und es ist die einzige Möglichkeit, wie sie zusammen sein können.## Biagio sandte nur zu Tala und ließ Eliot mithören – blieb in der Nähe des Krakenprinzen und lächelte freundlich, denn er fühlte, daß der junge Mann keine Gefahr war. ##Eine Frage, die wichtig ist – wißt ihr, wie ihr euch in eure Menschform zurückverwandeln könnt ? Es ist wichtig, daß ihr auf dem Schiff Menschen seid, damit die Soldaten nichts von euch erfahren und ihr auch an der Luft atmen könnt. Nur der Kapitano des Schiffes wird wissen, was ihr wirklich seid – und die Soldaten in der Kapsel, doch sie sind zum Stillschweigen verpflichtet.##

##Ich bin nicht sicher, ob wir das schnell können. Du weißt, was mein Vater davon hält...Ich denke, wir werden einige Minuten brauchen, bis es gelingt... verzeih bitte.## Tala tat es wirklich leid, daß sie Probleme verursachten. Sie konnten es auch vorher nicht versuchen, dafür waren sie noch zu tief.

##Bitte – entschuldige dich nicht bei mir, Tala. Es gibt nichts, für das du dich entschuldigen müßtest. Sobald wir hoch genug sind, können wir ja ein wenig üben – die Tauchkapsel braucht noch mindestens zwei Tage, bis sie an der Oberfläche ist, die Menschen können den Druck nicht wie wir ausgleichen. Und bitte merke dir eines – ich bin nur in Gegenwart deines Vaters so kalt, denn vor ihm darf ich keine Angst zeigen. Du wirst sehen, daß es einfacher wird als in eurer Stadt ... in meinem Riff könnt ihr euch erholen und entspannen, und wenn ihr wollt, bringen wir euch in die Stadt der Delphine und Orcas.## Das Angebot war Biagio ernst – er hatte nichts dagegen, wenn sie in seinem Riff bleiben wollten, doch er dachte, daß sie sich vielleicht in Gesellschaft der Delphine wohler fühlen würden.

##Ich werde es mir noch überlegen, wir brauchen ein wenig Zeit, ich danke dir für dein Angebot.## Tala war gleich etwas entspannter nach den Worten des Kleineren und er lächelte sogar. ##Zwei Tage sind eine lange Zeit noch für die Zwei....Ich weiß, wie schwer das Warten sein kann. ..wenn man sich immer sieht, aber man darf sich nicht berühren, wie man es will.##

Unmerklich zu den Worten nickend, sah Biagio zu dem Prinzen – er wußte, was ihm dieser sagen wollte und streichelte zärtlich über dessen Wange, ehe er sanft lächelte und leise in dessen Gedanken wisperte, so daß nur dieser es hören konnte. ##Auch du wirst einen Gefährten finden, Tala – da bin ich mir sicher. Vor allem, da du jetzt überall suchen kannst – unter den anderen Wervölkern ebenso wie unter den Menschen.## Dann verstummten seine Gedanken wieder und er schwamm zu Dan – seufzte leise und folgte dessem Blick zu Henry, ehe er ihm ein sachtes //Schlafe, Henry ... vor euch liegt noch sehr viel Zeit und es ist am Besten, wenn ihr viel schlaft, euch erholt.// an die Hülle der Taucherkapsel morste. Die Soldaten hatten schon selbst zu diesem Gedanken gefunden und einander in Schichten eingeteilt, um den Funk zu überwachen – die Anderen schliefen, und auch Dan nickte zu dem Vorschlag, denn so brauchte er sich nicht so viele Sorgen machen.

**Okay, ich versuch es.** morste Henry zurück und knutschte dann einen Kuss an das Glas, bevor er sich in eine der Decken hüllte. Es war kalt in der Kapsel wegen der hohen Tiefe, auch wenn sie leicht beheizt war, so kühlte man im Schlaf ja doch ein wenig aus. ##Wenn ihr mögt, dann schlaft auch, ich achte auf die Kapsel.## bot Tala nun allen drei Werfeuerfischen an.

Ein leises ##Danke......## antwortend, nickte Biagio – auch Dan nickte dankbar und schwamm wieder zur Schleuse, öffnete diese und schloß sie wieder hinter ihnen, damit sie ungestört im U-Boot schlafen konnten. Noch unsicher, ob er dürfte, wartete der Braunhaarige – doch als er das Nicken der anderen Beiden sah, kam er zu ihnen und kuschelte sich an sie, froh um die Nähe und die Wärme seiner beiden Freunde.

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