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“Die Waffen einer Küche” 01
 

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Wie immer, arbeitete Hayden in der kleinen Küche der Bikerbar, die an der Landstraße zwischen den Feldern lag. Und wie an einem jedem Freitag, war jetzt kurz vor acht Uhr abends etwas mehr los, so daß er schon die ersten Bestellungen von Hamburgern oder Steaks bekommen hatte, während der Barkeeper dafür sorgte, daß die Kehlen der Biker gut geölt blieben. Hayden war stolz auf die kleinere Bar, die er vor drei Jahren von dessem Vorbesitzer übernommen hatte - und auch wenn er ein wenig an der Einrichtung änderte, gefiel es den Stammkunden sogar noch besser. Gerade, als er an seine Stammkunden dachte, hörte der junge Koch das vertraute Geräusch vieler Motorräder und eines Jeeps und grinste kurz zu sich, da es seine liebsten Stammkunden waren. Junge Männer, die scheinbar einer Art Gang angehörten und in dem ehemaligen Kloster lebten, das ein wenig von der Bar entfernt war ... doch sie waren alle nett und machten niemals Ärger, aßen und tranken gern und bezahlten immer gut. Und wie er es sich gedacht hatte, öffnete sich nur wenige Minuten später die Eingangstüre und viele dunkle Stimmen grüßten den Barkeeper, riefen auch Grüße nach hinten in die Küche und Hayden blickte kurz durch die Küchentüre, um ihnen zuzuwinken und ebenfalls einen Gruß zu rufen. Wie immer, setzte sich die Rasselbande an die Tische einer Ecke, an denen sie immer saßen ... und Hayden nickte zu dem Barkeeper, der schon für alle ein Bier öffnete und an die Theke stellte, ehe er wieder in die Küche ging und sich um das Essen kümmerte, das schon bestellt worden war.

Die zehn jungen Männer wollten hier etwas essen, denn sie waren nach einigen Wochen wieder alle komplett zusammen, und daher kamen sie auch her. Dem Koch im Kloster würde es heute auch mal entlasten, denn sie alle verdrückten immer reichlich.

Und wie immer lachten sie alle über einen der Scherze Arns, ehe sie sich setzten, während dieser schon zur Bar ging und die ersten Bierflaschen aufnahm. Dabei grüßte er den Barkeeper und brachte die Flaschen dann an den Tisch, ehe er wieder zurückkehrte, die restlichen Bierflaschen und auch zwei Wasserflaschen für Pat und Jimmy aufnahm. Nachdem er auch diese an ihren großen Tisch gebracht hatte, setzte sich Arn und legte den Arm um David, zog ihn kurz an sich und grinste, ehe er sich vorneigte und zu den Anderen sprach. "Bin ich froh, daß wir wieder mal hier sind ... schon überlegt, was ihr essen wollt ?" Patricio errötete sacht und wisperte ein kurzes "Einen Hamburger ?", während Frank grinste und nach einem Blick auf seinen Schatz eine vier mit den Fingern zeigte. Hawk zuckte mit den Schultern und antwortete ein kurzes "Fünf doppelte Cheeseburger.", ehe er zu Jimmy blickte, der neben ihm saß. Theron murmelte ein leises "Zwei Cheeseburger.", ehe er etwas aus seiner Jackentasche zog und daran herumhantierte, da er gerade eine Idee bekommen hatte.

Jimmy grinste und wählte drei Hotdogs, auf denen alles drauf war ... und Shay und Arthur wollten auch lieber jeder einige Burger. Die Bar hier hatte leckeres Fastfood und hier aßen sie schon gern mal, aber natürlich nicht ständig. Aber jetzt, wo alle mal wieder zusammen waren, wollten und durften sie hier natürlich mal ein Bier und etwas Fastfood zu sich nehmen.

Denn gerade, weil es in der Nähe keine Möglichkeiten für ein wenig Spaß gab, kamen sie gern hierher - das Nebenzimmer mit dem Billardtisch und den Flippern und Automaten war eine gern genutzte Abwechslung für die Jungs, und sie waren auch deshalb gerne hier, da sie mit ihren Bikes nicht so auffielen. Arn nickte nur zu den Bestellungen und ging dann hinter zu dem Eingang der Küche neben der Bar, lehnte sich grinsend an den Rahmen und sprach Hayden an. "Hi, Chef - wie immer ne größere Bestellung, aber laß dir Zeit, ja ? Nur nicht hetzen, wir habens nicht eilig." Und wie immer, legte der schlankere Schwarzhaarige den Pfannenwender an die Seite und kam zu Arn, schlug in dessen Hand ein und lachte leise, da er Arns Magen nur zu deutlich hören konnte, als dieser die Bestellung aufzählte. "Laß mich raten ... die Anderen haben ebenfalls schon Hunger, hm ? Keine Sorge, ich kenne euch gut und bin bald fertig." Dann ging er wieder zurück an die große Kochplatte und wendete die Pattys, die dort schon schmurgelten, während Arn nur grinste und wieder an den Tisch zurückkehrte. "Ich bewundere ihn ... ganz ehrlich, was der da alles gleichzeitig zaubert, das ist genial."

„Er ist ein guter Chefkoch, da bin ich sicher. Gerade, weil er so gut organisieren kann.“ Arthur grinste, als er es sagte, und Jimmy lachte. „In unserer Küche mit uns zusammen würde er eher durchdrehen.“ Denn sie waren zwar ordentlich und ihr alter Koch kam klar, aber sie plünderten doch gern mal die Süßigkeiten oder das Fleischzeug.

Als er das hörte, seufzte Arn abgrundtief und Hawk lachte leise, denn gerade Arn bekam Nachts öfters Hunger und deshalb immer wieder Ärger mit dem alten Koch der Garde. "Ja, ihr haltet unseren Koch ganz schön auf Trab, Jungs - aber seit wir alle mithelfen, geht es einigermaßen." Gerade weil Hawk und Nick die Menge von drei der anderen Rektuten aßen, halfen sie alle nun öfters beim Schälen und Schneiden mit ... aber Hawk sah nur zu gut, daß es ihrem Koch immer schwerer fiel, da er nicht mehr der Jüngste war und sich nicht wandeln lassen wollte. Doch dann wurde der ehemalige Supersoldat abgelenkt, als Hayden kurz herausblickte, und nickte ihm zu. "Arn, Frank - ihr holt das Essen, okay ?" Die beiden grinsten nur und standen sofort auf, gingen zur Küche und nahmen die Tabletts mit ihrem Essen auf, bedankten sich und lachten leise, als Hayden sie einfach rausschob und kurz schnaubte. Mit ihrer Beute beladen gingen sie zurück zum Tisch und grinsten, als sie die Tabletts in die Mitte stellten, damit sich jeder gleich bedienen konnte ... ein Anblick, der auch den Barkeeper leise schmunzeln ließ, ehe er einem anderen Kunden einen weiteren Whiskey einschenkte.

Auf Whiskey verzichteten die Jungs allerdings und betranken sich nicht, aber ein Bierchen genossen sie und erstmal war das Essen dran. Daß alle es genossen sah man sehr gut und sie schlangen auch nicht wie einige der anderen Gäste, die hier waren. „Meinst du, Hayden verrät das Rezept der Soße, die immer auf den Bürgern mit drauf ist ?“ Arthur wußte, daß es keine einfache Tomate und Majo usw. war. Irgendwas war da ganz besonders mit hineingemischt.

"Ja, die Soße ist wirklich herrlich ..." Pat nickte leicht, denn er mochte die Soße so wie sie alle hier und nach einem weiteren Bissen sprach er leise weiter. "Gut, daß hier in der Nähe keine Schulen sind ... die Kids würden die Bar hier jeden Mittag überfallen, weil die Burger so gut sind." Das brachte Arn dazu, daß er leise lachte und auch Theron grinste, während er seine Bastelarbeit wieder wegpackte und seine eigenen Burger nahm. "Ganz genau - aber ich bin froh, daß wir die Bar hier entdeckt haben. Frage - wer will gegen mich Pool spielen, wenn wir mit den Burgern fertig sind ?" Das brachte Frank dazu, ihm kurz auf die Schulter zu klopfen, ehe er sich verschwörerisch näherneigte. "Du schuldest mir noch eine Revanche vom letzten Mal - und diesmal setzen wir zwei Mal Zwiebeln schneiden, okay ?" "Okay." Theron grinste nun noch breiter, denn es ging zwischen ihnen immer hin und her, wer der Bessere war oder Glück bei einer Partie Billard hatte.

 

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Nah dem Essen und ein wenig Verdauen hatten sich fast alle auf die Spiele im Nebenzimmer verteilt, und nur Jimmy blieb mit seinem Schatz an einem Tisch an der Seite des Nebenzimmers, denn Hawk konnte sich bei so etwas zwar einige Zeit konzentrieren, verlor dann aber rasch die Geduld. Und dann würde es doch einiges kosten, die Flipper neu kaufen oder reparieren zu müssen. Jimmy kuckte aber gern zu, und lehnte sich an Hawk. „Oh Mann, bei den zwei geht es auf und ab im Billard. Aber ich kann es verstehen, wer will schon so viele Zwiebeln schneiden.“

Das ließ Hawk leise lachen und er schlang seinen Arm um Jimmy, knurrte weich und nickte kurz. "Jep - aber sie sind beide gut im Schneiden und essen wie wir alle gerne Zwiebeln. Sie fordern sich einfach viel zu gern beim Billard, und das ist gut so - denn so werden ihre Reaktionen und das Vordenken besser, wenn sie die Winkel berechnen müssen." Auch das Flippern oder die Spieleautomaten waren für das Training gut, da sie die Reaktionen förderten ... und Hawk grinste, als David und Arn sich bei Streetfighter gegenseitig bekämpften.

„Ja, das stimmt auch und ich denke, wir sollten auch mal sehen, ob wir nicht ein paar Spiele besorgen. Also die Games, die wir am großen Fernseher machen können. Da wird ja auch etwas Geschick und auch teils der Kopf beansprucht werden ... und es muß weniger Kraft eingesetzt werden.“ Was auch hier beim Billard gut war ... denn zuviel Energie, und die Kugeln würden quer durch alle Räume fliegen.

"Jep - die alten Spiele, die viele bei sich auf den Laptops haben, gehen zwar auch - aber diese neuen Spiele mit Bewegungen sind viel besser. Mal sehen, ich werde Shel und Bane als Erstes fragen und ich denke, sie willigen ein." Da war sich Hawk ziemlich sicher, denn so konnte auch die Freizeit für das Training genutzt werden und es machte sogar großen Spaß. Dann knurrte Hawk wieder weich und atmete den Geruch seines Gefährten ein ... denn auch wenn er ihn gerne küssen würde, so hielt sich Hawk so wie auch die Anderen hier zurück, da gerade die anderen Besucher der Bar Schwule nicht gerne sahen und sie keinen Ärger anzetteln wollten.

Es war auch etwas, das sie können mußten, und gehörte zum Beherrschen und sich Kontrollieren. „Ich denke auch, sie machen das und ich denke auch, es lohnt sich wirklich.“ antwortete Jimmy noch ... aber er merkte, daß Hawk unruhig wurde, denn er nahm irgendwas wahr. Als die Tür aufging und einige Männer hereinkamen, ahnte er warum - denn sie Kerle schoben gleich ein paar der Kunden vom Tresen weg, und bestellten starken Alkohol.

Als die Männer, die zuvor an dem Bartresen gesessen hatten wütend wurden, wurden zwei von ihnen sofort niedergeschlagen - und nun kamen noch mehr aus der Bikergang herein, die sich noch etwas Zeit gelassen hatten, und setzten sich lauthals gröhlend an einen der Tische. Hinten in der Küche runzelte Hayden die Stirn, als er den Tumult vorne in der Bar hörte und schaltete den Herd aus, um aus der Küche in die Bar zu treten. Ihm fielen sofort die neuen Gäste auf und er sah natürlich auch sofort den Anführer der Gang, da er als Einziger zwei Frauen bei sich sitzen hatte, die ihn bezirzten. "Geht es auch etwas ruhiger ?! Hier ist keine Disco und auch kein Fightclub, sondern eine ruhige Bar." Hinten im Nebenraum knurrte Hawk und auch die Anderen gingen von den Automaten weg, während Frank und Theron die Billardstöcke niederlegten und die Stirn runzelten. Sie wußten, daß Hayden sich behaupten konnte und gingen alle an die Türe, auch wenn sie Hawk vorausließen, da dieser am Stärksten war.

Der Anführer der Gang kannte die Bar noch von damals, und war länger nicht hier gewesen ... eigentlich hatte er mehr erwartet und daß es hier so still gehalten wurde, paßte ihm nicht wirklich. „Wir waren Stammkunden, und nun ist aus der Bar ein Kindergarten geworden ?“ Roger blickte Hayden an und grinste breit. Aber man merkte, daß er leicht reizbar war und das merkten natürlich fast alle von der Garde, sie hielten sich bereit, um zu helfen.

So wie sich nun alle aus der Bikerbande hinter ihren Anführer stellten oder neben Hayden aufbauten, der allerdings nur die Augen verengte. "Wenn du beim alten Besitzer Stammkunde warst, schön und gut - aber seit drei Jahren ist das meine Bar, er hat sie an mich verkauft und ich mag es nicht, wenn man hier meine Einrichtung kaputtschlägt und Ärger macht. War übrigens auch der Grund, wieso der Alte sich zur Ruhe setzte - zuviel Ärger mit euch Typen. Und jetzt raus - eure Getränke gehen aufs Haus, aber ich will eure Fressen hier nie wieder sehen." Hayden war stinksauer, da er schon sah, daß diese Männer auf Ärger aus waren und auch ihre Frauen grinsten schon, da sie eine Schlägerei erwarteten. Ein Blick zum Nebenzimmer reichte damit er wußte, daß er Rückhalt hatte und so neigte sich der junge Barbesitzer einfach ansatzlos zur Seite, trat den beiden Schlägern neben sich den schweren Stiefel in die Brust und den Bauch, ehe er blitzschnell zwei der langen Gemüsemesser aus den Scheiden seines Ledergürtels zog und eines auf die Kehle des Anführers richtete. "Okay - letzte Warnung, sonst werfen euch meine Freunde hochkant raus !"

Die Männer, die den Tritt bekommen hatten, lagen schwer atmend am Boden und Roger merkte gleich, daß diese Messer verdammt scharf waren. Seine Männer und die Frauen zogen auch gleich, was sie hatten ... aber dann war ein Knurren zu hören und sein Blick ging zu den jungen Männern, die aus dem Nebenraum kamen. Roger wußte, daß sie hier keine Chance hatten ... denn auch die Anderen in der Bar zeigten, daß sie auf der Seite von Hayden standen. „Packt sie weg Jungs, wir gehen.“ Roger war doch vernünftig.

Als Hawk das hörte, knurrte er noch lauter und packte die beiden Niedergeschlagenen am Nacken, zog sie mühelos hoch und fletschte die langen Fänge. "Aber schnell - ich habe keine Lust, eure Hackfressen hier noch einmal in der Nähe zu sehen !!" Dann warf er die beiden jammernden Männer zu der Türe, die Frank schon geöffnet hatte und nickte, als die Anderen schnell das Weite suchten. Nur Hayden hielt den Anführer noch einen Moment auf, da er noch immer eines seiner Gemüsemesser an dessen Kehle hielt. "Laßt euch hier nie wieder blicken, okay ? Das nächste Mal, wenn ich euch hier sehe, rufe ich die Bullen." Erst dann nahm er das Messer weg und Arn kam mit Shay zu ihm, knurrte ebenfalls bedrohlich und nickte, als auch der Anführer raus war. Erst, als Frank die Türe hinter ihnen wieder schloß und die Bikes zu hören waren, atmete Hayden auf und entspannte sich, steckte die Messer wieder ein und lächelte verlegen zu den Leuten in der Bar. "Sorry - aber ich mag solche Schläger nicht. Die nächste Runde geht aufs Haus, okay ?" Der darauffolgende Jubel ließ ihn selbst leise lachen und er blickte zu den Jungs der Garde. "Danke, Leute - ohne euch wäre es viel schlimmer verlaufen."

„Kein Problem - und wir wollten nur diese sinnlose Schlägerei, die diese Kerle gemacht hätten, vermeiden.“ Jimmy antwortete für sie alle und das Nicken der Anderen zeigte Hayden, daß die ganze Bande von der Roten Garde ein gutes Herz hatte.

"Ich weiß, Jungs ... ihr seit alle anständig und habt mir niemals Ärger gemacht, auch wenn ihr es gekonnt hättet. Trotzdem danke und wehe, ihr zahlt heute, auch das geht aufs Haus." Dann grinste Hayden, als die Jungs ihn entsetzt ansahen, winkte und kehrte in die Küche zurück, während der Barkeeper die neuen Bestellungen der Freirunde ausschenkte. Hawk seufzte nur leise und schob die Jungs wieder in das Nebenzimmer, befahl ihnen mit einem Lächeln wieder Spaß zu haben und lehnte sich dann an Jimmy, als sie wieder an die Geräte gingen. "Ich mag Hayden - er ist hart, aber nett."

„Ja, das ist er ... und er ist wie einige von unserem Team.“ Denn auch die Jungs waren zum Teil hart, aber nett und wußten, wann sie sanft sein mußten. Jimmy blickte dabei zu seinem Schatz, denn auch er war damit angesprochen.

Doch dieser brauchte einen Moment um zu begreifen, daß Jimmy auch ihn damit meinte und stutzte für einen Moment. Dann schmunzelte Hawk leise, legte den Arm um die Taille seines Gefährten und zog ihn kurz an seine Seite, ehe er ebenso kurz nickte. "Manchmal ja ... bei mir und Nick. Die Jungs aber immer, sie haben alle ein gutes Herz." Dann verstummte Hawk wieder und paßte auf die Jungs auf, trank sein Bier und redete manchmal mit Jimmy.

 

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Ein paar Stunden später verabschiedete Hayden den letzten Gast und auch seinen Barkeeper, schloß die Bar ab und seufzte leise, als er sich daran machte, alles zusammenzuräumen und zu putzen. Seine Küche war schon sauber, da er sie vor zwei Stunden geschlossen hatte und auch die Bar hatte sein Barkeeper schon gesäubert, so daß ihm nur der eigentliche Barraum und der Nebenraum blieben, und natürlich die Toilette. Doch nach einer weiteren Stunde war Hayden mit allem fertig, da er schon Übung hatte, nahm die Einnahmen aus der kleinen Kasse und schloß noch die Hintertüre ab, ging ein wenig weiter in den Wald hinein und betrat seinen kleinen Wohnwagen, den man durch die Tarnfarben nicht durch das Unterholz sah. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, die sich bisher gelohnt hatte - denn alle dachten, daß er über der Bar in der kleinen Wohnung lebte, doch er nutzte sie als Lagerplatz und wohnte lieber in seinem kleinen Wohnwagen, damit er keine Lagerraummiete zahlen mußte.

Da war es sicher auch bequem und man sah ihn auch nicht, als Roger mit seiner Bande, wieder vor der Bar auftauchte. Er hatte vor, hier doch noch Randale zu machen, denn jetzt würde die Kükenbande wohl nicht mehr hier sein. Aber es war kein Licht mehr, und Roger runzelte die Stirn. „Sag nicht, die Bar ist schon zu ?!“

Lionel, sein Waffenmann, schnaubte kurz und spuckte aus, ehe er abstieg und seine Bierflasche so hart an die Wand neben dem Eingang warf, daß sie zerbarst. "Verdammt - der macht drei Stunden eher zu als der Alte damals ! Ich fasse es nicht - der Feigling hat sich einfach verdrückt !!" Auch die anderen Biker stiegen nun ab und zwei von ihnen packten die Bank vor der Bar, warfen sie an die Seite und sahen sich um, was sie noch zerstören konnten. "Wir sollten ihm eine Lektion erteilen, Boß !! Wie kann der nur so mit dir umgehen ?!"

„Ja, genau das plane ich ... ihm eine Lektion erteilen. Wir fackeln die Schweißbude ab.“ Roger fing auch an und da er einen billigen Wodka bei sich hatte, warf er ihn als Erster an die hölzerne Tür. „Erst Wodka und Schnaps, dann werden wir noch einen Benzintank hergeben.“ Sie hatten etwas Ersatz dabei, und einen Kanister konnten sie gut dafür hergeben.

Das ließ die Kerle der Bande laut auflachen und sie holten aus ihren Satteltaschen den billigen Schnaps, warfen die Flaschen rund um die Bar an die Wände und einer von ihnen holte den angepackten Benzinkanister, um nun immer wieder etwas davon auf die hölzerne Außenverkleidung zu schütten. Als sie damit fertig waren, traten alle laut lachen zurück und ließen ihrem Boß die Ehre, das erste Streichholz zu werfen.

Das tat Roger auch gern, zündete es an und warf das windsichere Streichholz dann mit einem breiten Grinsen. Es brannte sofort lichterloh, denn Benzin und Schnaps waren einfach in seinen Augen die beste Mischung, damit ein Feuer auch nicht sofort zu löschen war. „Haaaa, so rösten wir die Bude ab ... und nun düsen wir los.“ Bleiben wollte er sicher nicht, auch wenn es schön anzusehen war. Aber Zeugen waren nicht so praktisch, und daher würden sie nun die Biege machen.

Doch dazu kam es nicht - denn urplötzlich erklang über ihnen ein tiefes, markerschütterndes Brüllen aus zwei Kehlen, ehe zwei riesige, schwarze Körper in den Bikes landeten, auf die die Biker gerade steigen wollten. Hinter ihnen wuchs das Feuer mehr als nur rasant an, da das Holz der Bar alt und ausgetrocknet war ... und innerhalb weniger Augenblicke brannte auch das erste Stockwerk und die Fenster barsten unter der Hitze, als die beiden riesigen Schatten erneut aufbrüllten.

 

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