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“Die Waffen einer Küche” 02
 

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Nachdem die Jungs der Garde wieder von der Bar zurückgekehrt waren, räumten sie noch ihre Bikes und den Jeep auf, gingen leise zu ihren Zimmern und machten sich für die Nacht fertig. Hawk küßte Jimmy noch kurz und gab ihm seine Jacke und sein Shirt mit, ehe er sich wieder löste ... denn wie einen jeden Abend, würde er mit Nick, dem anderen Children, noch ein wenig fliegen und überschüssige Energie loswerden. Sie flogen gerne zusammen und genossen die Freiheit, die sie hier bei der Garde hatten ... und Hawk grinste, als er zu Nick in den Hof trat, sich dort ebenfalls wandelte und absprang, um mit kräftigen Flügelschlägen aufzusteigen. Sie liebten es, daß sie in ihrer endgültigen Gestalt nun die Schwingen hatten und lachten laut auf, stiegen höher und durchbrachen die Wolken, ehe sie sich wieder fallenließen und ein wenig über den Feldern und Wäldern flogen. Einer Eingebung folgend, drehte Hawk in die Richtung, in der die Bar war und nickte, als sein Freund ihm folgte ... doch dann zog er die Brauen tief in die Augen und knurrte laut, als er dort, wo die Bar stand, ein Feuer entstehen sah. Trotz der Höhe, in der sie flogen sah Hawk sofort durch seine scharfen Augen, daß es die Bikerbande war, die Ärger machen wollte - und er brüllte laut auf, als er die Schwingen anlegte, sich fallen ließ und auf zweien der Bikes landete, die unter seinen schweren Stiefeln zerbrachen.

Nick hatte sich eigentlich auf den Flug gefreut und es genossen, aber er kannte Hawk und hatte sofort gemerkt, daß sein Instinkt angesprungen war. Also war er ihm gefolgt, und wie Hawk hatte er das Feuer bemerkt und von weitem die ganzen Biker gesehen. Beide landeten gleichzeitig und formten die Schwingen weg, so daß sie mit einer gewissen Wucht aufkamen und die Motorräder gleich gleich zu Wracks schrotteten. Roger und seine Männer waren sichtlich geschockt und die Gangfrauen ebenso - aber sie kreischten vor Entsetzen auf. Ab da reagierten die Männer und zogen ihre Waffen - doch sie bekamen eigentlich keine Zeit mehr, denn Hawk und Nick waren viel zu schnell.

Vor allem wurde ihre Wut noch durch die Schußwaffen angeheizt, die auf sie abgefeuert wurden und sie zerfleischten die Mitglieder der Bande, ehe sie langsam wieder ruhiger wurden. Hinter ihnen glich die Bar einem wahrem Inferno - doch Hawk konnte keinen Herzschlag darin hören und so wandte er sich um und zu dem Wald, in dem er einen fast schon panischen Herzschlag hören konnte. "Hayden ?! Ich bins, Hawk !" Noch während er rief, wandelte sich Hawk zurück und nickte kurz, als Nick sich ebenfalls zurückwandelte, lief dann mit ihm in den Wald und blieb schließlich vor dem Wohnwagen stehen. Innen schluckte Hayden schwer, doch dann öffnete er die Türe und schluchzte leise, da man durch die Bäume das Feuer sehen konnte, das seine Bar verschlang. "Hawk ... diese Schreie und das Brüllen ... was ... was ist passiert ? Ich ging raus, als ich den Lärm der Bikes hörte, dann legten sie scheinbar Feuer und dann stürzten zwei dunkle Schatten vom Himmel, Schüsse fielen und ich hörte die Schreie und ein markerschütterndes Brüllen, und ..." Der etwas ältere Barbesitzer war einer Panikattacke nahe und Hawk fluchte kurz, ehe er ihn einfach umarmte und an sich hielt. "Das waren Nick und ich - wir haben die Ärsche alle zerfleischt, sie wollten dich killen."

Nick nickte und sprach leise, aber man merkte, daß er - genau wie Hawk - noch unter Energie stand. „Sie dachten bestimmt, daß du mit da drin wohnst ... und hätten sie dich bemerkt, sie hätten dich ganz bestimmt umgebracht.“ Er wollte wirklich beruhigen, aber das würde sicher nicht so leicht sein - denn er und Hawk waren von Hayden gesehen worden, und das hatte ihn sicher auch geschockt. ##Ich rufe Suchar.## sendete er an Hawk und rief dann Suchar, der nur einen Moment später durch einen Riß vor dem Wohnwagen auftauchte. Nick war schon da und er atmete erleichtert durch, als Suchar ihn berührte und so beruhigte, und auch Hawk wurde sanft berührt, damit er sich beruhigte. „Alles ist gut, Hayden - ich erkläre dir alles, okay ?“ Auch er wurde beruhigt, denn Hayden konnte es wirklich brauchen.

Als der Riß auftauchte und dieser große Blonde durchkam, erschrak Hayden - doch da weder Hawk noch Nick reagierten und sogar ruhiger wurden, schluckte er schwer und hob mißtrauisch eine Braue. "Okay - wär auch mal gut, denn das ist ein wenig viel auf einmal. Und es sollte einigermaßen schnell gehen, bevor die Polizei kommt - man sieht das Feuer verdammt weit." Das ließ Hawk leise fluchen und er nickte, als er sich kurz umdrehte. "Er hat recht, Suchar - was machen wir mit den Ärschen ? Sie haben auf uns geschossen, und wir haben sie gekillt."

„Hmmm ... Moment.“ Suchar hatte gleich eine Idee und sendete kurz zu Theron, um ihm Bescheid zu geben. Dann öffnete er einen weiteren Riß und Theron kam zu ihnen, auch wenn er nur rasch in einen Slip hatte schlüpfen können und seinen Kram gepackt hatte, den er gleich brauchen würde. „Die Männer hatten wohl etwas Explosives in ihren Bike-Taschen.“ Mehr mußte Suchar da nicht sagen, es war perfekt zum Vertuschen.

Der junge Bombenbastler hatte schon alle wichtigen Informationen bekommen und grinste, als er zwei kleinere Dynamitstangen aus seinem Messengerbag zog. "Die haben oft sowas dabei, ich mach das schnell, ja ? Hawk und Nick können mir helfen und die Leichen so drapieren, daß alles paßt." Dann winkte er noch und lief schon einmal zu der brennenden Bar, auch wenn er schnell von den beiden Children eingeholt wurde. Hayden blickte ihnen ein wenig verdutzt nach, ehe er kurz den Kopf schüttelte und sich über das Gesicht strich. "Okay - darf ich fragen, wer du bist ? Die drei Jungs kenne ich, aber dich habe ich noch nie gesehen. Sie kennen dich aber, und was war das mit diesen Lichtdingern und überhaupt - ich brauche eine Kurzversion für die Polizei und dann verzweifle ich erst einmal, denn jetzt habe ich nichts mehr außer meinen Wohnwagen und mein Auto, die Bar war nicht gegen sowas versichert."

„Also kurz gesagt ist erstmal das Beste. Ich bin Suchar, und sozusagen der Direktor, der die Bande von besonderen wilden, jungen Männern anführt. Und es tut mir sehr leid, daß du jetzt wegen diesen Mistkerlen fast alles verloren hast. Aber zum Glück hast du noch dein Leben, und das ist das Wichtigste. Ich würde dir gern erstmal einen Platz im alten Kloster anbieten, denn die Jungs mögen dein Essen. Unser Koch ist schon lange in Rente und schafft es langsam nicht mehr, die Bande zu füttern.“ Suchar war da ruhig und sanft, wie man ihn so gut wie immer kannte ... und er bot den Platz gleich an. Aber nun knallte es, und er hob das Handy von Hayden. „Wird Zeit, die Feuerwehr anzurufen, bis jetzt hattest du hier geschlafen ... und das Genaue erkläre ich dir, wenn hier alles geklärt ist.“

Hayden hatte ein wenig mißtrauisch zugehört, doch dann nickte er kurz und strich sich wieder über das Gesicht, ehe er noch einmal nickte. "Okay - erst einmal das hier, und wenn alles geklärt ist, fahre ich zum Kloster. Dort reden wir alle noch einmal in Ruhe, im Augenblick bin ich durch den Wind." Dann tippte er die Nummer der Polizei ein und meldete die beiden Explosionen und daß seine Bar brannte, nickte dann und wann und achtete auch nicht mehr auf Hawk, Nick und Theron, die zurück zu Suchar kamen. Der junge Bombenbastler seufzte leise, als er Hayden mit den Polizisten am Handy reden hörte, und sprach dann zu Suchar. "Wir haben alles so arrangiert daß es aussieht, als hätte einer der Idioten einen etwas undichten Benzinkanister gehabt und nicht gemerkt, daß er eine Bezinspur bis zu seiner Satteltasche zog, in der die beiden Dynamitstangen lagen. Die gingen dann durch das Feuer los und töteten alle, zerstörten die Bikes und auch einen Teil der Bar. Man kann keine Spur von Hawk oder Nick sehen, alles in Ordnung." Die beiden Children nickten nur und wandelten sich wieder, sprangen auf und flogen zum Kloster zurück, bevor sie noch Jemand sehen konnte.

Suchar nickte und wandte sich nochmal an Hayden. „Glaub mir, wenn ich es nicht so superkurz wie eben gesagt hätte, wärst du noch verwirrter gewesen. Allein, daß du Hawk und Nick so gesehen hast, ist sehr viel. Doch ich fühle, daß ich dir vertrauen kann. Am Kloster wirst du dann alles erfahren, und das Angebot steht - aber du mußt es nicht annehmen, wir können dir auch helfen, die Bar wieder aufzubauen. Und das Licht wirst du gleich nochmal sehen ... sagen wir es so, es ist sicherer als Beamen.“ Jetzt zeigte sich wieder das Licht und Suchar blickte zu Theron, der gleich hindurchging ... und einen Moment später folgte er ihm, und das Licht verschwand wieder.

Als der riesige Blonde sprach, nickte Hayden nur hin und wieder, während er mit halbem Ohr der Warteschleife des Notrufes zuhörte ... doch als dieser Lichtriß kam, sie hindurchtraten und der Riß wieder verschwand, fluchte Hayden leise und schluckte schwer. All das war ziemlich viel - doch dann riß er sich zusammen, ging wieder den kleinen Weg entlang zu der lichterloh brennenden Bar und wartete auf die Polizisten, während er zwischendurch mit dem Cop am Handy sprach.

 

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Es dauerte bis Mittag, bis der Brand gelöscht und alles aufgenommen worden war ... und Hayden seufzte erleichtert auf, als er endlich wieder zurück in seinen Wohnwagen konnte, die Türe hinter sich schloß und sich auf das Bett fallen ließ, in dem er einige Stunden zuvor noch so gut geschlafen hatte. Er war mehr als nur verblüfft darüber gewesen, daß der junge Mann, der so gerne Klassik hörte, ein Genie mit Bomben zu sein schien - denn die Cops hatten genau das angenommen, das dieser arrangiert hatte. In einer ruhigen Minute dachte der ehemalige Barbesitzer über das Geschehene nach und kam zu dem Schluß, daß Hawk und Nick ihn wirklich gerettet hatten - auch wenn die Cops dachten, daß die Biker und ihre Maschinen durch die Explosion so zerfetzt wurden wußte er ja, daß es anders gewesen war. Doch Niemand machte sich darüber Gedanken und sie gingen davon aus, daß die Biker Dynamit dabeigehabt und unvorsichtig gewesen waren, schlossen den Fall und Hayden hatte seine Ruhe. Irgendwie war es ein mehr als nur glücklicher Zufall, daß er nun nichts mehr tun mußte, außer bei der Stadtgemeinde die Bar abzumelden, damit er keine Steuern mehr zahlen mußte - und dann zu dem Kloster zu fahren, zu dem er eingeladen worden war. Der Gedanke ließ ihn leise und belustigt aufschnauben und Hayden stand wieder auf, band sich die Seitensträhnen seiner längeren Haare am Hinterkopf zusammen und stieg aus dem Wohnwagen, schloß ihn ab und hängte ihn an seinen Pickup, ehe er in sein Auto einstieg und langsam aus dem Wald und auf die Straße fuhr, die in die Stadt führte.

 

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Suchar hatte Sheldan und Afar zu sich gerufen, denn das, was passierte, war nahe am Kloster gewesen ... und sie hatten es zum Glück sehr gut decken können. Die Jungs wußten natürlich auch schon was passiert war, und irgendwie hofften alle, daß Hayden den Job hier annahm. Sie mochten ihren alten Mr. Big aber sie wußten, daß er langsam nicht mehr konnte, und er wollte sich nicht verändern lassen. Aber er würde auch nie etwas verraten, und er liebte die Jungs sehr. „Afar, man sieht, wie neugierig du bist. Du kannst bei ihm gern mal nachfühlen, wenn du magst. Ich denke, er wrid auf jeden Fall kommen - aber wie er sich fühlt, kann man heute noch nicht sagen.“ Sheldan grinste, als Suchar zu seinem Schatz sprach ... denn Afar unterdrückte natürlich, bei Hayden nachzufühlen.

Denn auch, wenn der schlanke Vampir seine Fähigkeit immer ein wenig offen hatte, um Gefahren spüren zu können, so respektierte er die Privatsphäre Anderer und fühlte nicht tiefer. "Bitte verzeih, Suchar ... ich spüre nur die Freude und die Neugier der Jungs, und auch unser Koch freut sich, daß nun vielleicht ein guter Ersatz für ihn kommt. Und danke." Dann öffnete Afar seine Sinne und lächelte, als er noch etwas vom Kloster entfernt die Gefühle und Gedanken Haydens spüren konnte. "Er ist neugierig auf das Kloster und auch alles hier - natürlich ein wenig mißtrauisch, da er vieles nicht weiß, doch im Guten. Und er hat auch schon alles abgemeldet, scheinbar möchte er die Bar auch nicht mehr aufbauen, sondern neu anfangen. Er ist sehr interessant, Suchar ... und ich denke, er paßt perfekt hierher, da er die Jungs gut in Schach halten kann." Das ließ Miguel leise schmunzeln und er lehnte sich zu Suchar, um leise zu ihm zu sprechen. "Denkst du, der Schicksalsengel hatte wieder seine Finger im Spiel, mein Herz ? Es ist sehr ... passend."

„Das kann sehr gut sein. Allein jetzt hängt schon ein wenig was zusammen. Aber laßt uns abwarten, und es hinnehmen.“ Suchar ahnte es auch schon, denn durch den Verlust der Bar hatten sie nun einen Koch, der Mr. Big ersetzen konnte. Sheldan kannte das selbst nur zu gut, und grinste sacht. „Ja, abwarten und kucken, was weiter passiert.“ Alles zu wissen was passierte, würde alles durcheinanderbringen, und daher würden sie auch nie oben nachfragen.

Miguel lachte leise und nickte nur, und Afar lächelte scheu und spürte noch etwas weiter nach. "Hayden wird bald hier sein ... in etwa, wenn die Jungs essen." Afar merkte es an der Entfernung und Miguel nickte kurz, ehe er sich wieder an Suchar wandte. "Vielleicht erwartest du ihn schon mit Shel am Tor, mein Herz ? Afar, Bane und ich können ja in der Zwischenzeit in der Mensa bei den Jungs sein, und ihr beide redet schon einmal mit ihm."

„So ist es das Beste, und er hat bestimmt sehr viele Fragen. Das, was er erlebte mit Hawk und Nick, war ja schon extrem - und als ich kam, war da noch einiges sehr Schräges, das noch dazukam.“ Suchar lächelte nun etwas schief und bekam einen festen Klaps von Sheldan auf die Schulter. „Paßt schon, und da er nicht total panisch im Kreis lief oder ohnmächtig wurde, steckt er einiges weg.“

Das ließ Miguel leise schmunzeln und er nickte, ehe er aufstand und die Hände in die Seiten stemmte. "Okay - dann mal auf mit euch beiden, ich suche inzwischen schon alle nötigen Unterlagen heraus und lege sie schon in eine Mappe an deinen Schreibtisch, mein Herz. Komm, Afar - wir gehen schon in die Mensa vor, dann können wir vielleicht noch etwas helfen." Der schlanke Goldäugige nickte und hauchte Shel noch einen sanften Kuß auf die Wange, ehe er mit Miguel ging und ein leises Gespräch über einige Bücher begann, die sie in der letzten Zeit gelesen hatten.

Sheldan und Suchar blieben noch kurz, dann machten sie sich aber langsam auf den Weg nach unten in den Innenhof, da Hayden gleich ankommen würde. Suchar konnte ihn schon fühlen, und somit drückte er auf die Fernsteuerung, damit das große Tor sich schon mal öffnete.

Just in diesem Moment bog Hayden um die letzte Kurve und hob eine Braue, als das mannshohe, massive Tor des Klosters sich öffnete. Doch er folgte der Einladung und fuhr hinein, parkte an der Seite und stieg aus, um zu den beiden großen Männern zu gehen die ihm entgegenkamen, während das Tor sich wieder schloß. "Nochmal hallo ... scheint so, als ob ihr mich schon erwartet habt."

„Ja - wir hatten gehofft, daß du kommst und dich erwartet. Denn ich merkte doch - trotz dem, was passierte - deine Neugierde. Das ist Sheldan.“ Suchar war offen und ruhig, und stellte Sheldan auch gleich vor, der seine Hand offen hinhielt. „Schön, dich kennenzulernen ... ich hab oft mitbekommen, daß die Jungs von dir schwärmten. Aber ich denke, du wirst erstmal alles genauer erfahren wollen.“

Natürlich schüttelte der Schwarzhaarige Shel die Hand und grinste kurz, nickte und antwortete ihm. "Und ich habe deinen Namen auch schon öfters gehört - die Jungs fluchen oft auf dich, weil du sie hart rannimmst, aber sie haben Respekt. Nun habe ich wenigstens ein Gesicht zum Namen. Und nochmal hi an dich, Suchar - jep, ich möchte definitiv mehr erfahren, aber wenn es geht, innen in einem Raum mit Sesseln oder einem Sofa. Ich war den ganzen Vormittag auf den Behörden, und bin völlig fertig, da ich kaum geschlafen habe," Natürlich schüttelte Hayden auch Suchar die Hand - doch er war wirklich ein wenig müde, und wollte nicht unbedingt hier im Hof in der Sonne bleiben.

Suchar verstand es, und Sheldan grinste noch wegen den Jungs. „Auf jeden Fall drinnen und in einem Raum, der gemütlich ist.“ Suchar ging voran und auch Sheldan sah man an, daß er Hayden mochte und er war sicher, daß der Kerl hier sehr gut hinpaßte. „Magst du etwas Bestimmtes trinken oder essen ? Dann sage ich Bescheid, und es wird etwas gebracht.“ Suchar fragte, denn man sah wirklich, daß Hayden etwas Ruhe brauchte.

"Vielleicht ein Wasser ... und irgendeine Kleinigkeit, wenn es keine Mühe macht." Während sie sprachen, gingen sie durch die Gänge des Klosters und als Hayden endete, stockte er, da er vor sich an einer offenen Türe einen wunderschönen, schlankeren Mann sah, der ihn scheu anlächelte und ihm seine Hand reichte. "Ich habe es schon ins Besprechungszimmer gebracht, Hayden ... und es ist schön, dich endlich einmal kennenzulernen. Die Jungs reden sehr oft von dir und deinem guten Essen, ich bin Shels Gefährte Afar. Bitte verzeih, Suchar - ich habe ein wenig vorausgegriffen, da ich es spürte ... so könnt ihr etwas Zeit sparen."

„Danke, Afar.“ Suchar hatte es schon geahnt, denn er kannte Afar inzwischen sehr, sehr gut und Sheldan merkte, daß sein Schatz verlegen war, da er sich wieder sehr um das Wohl aller sorgte. „Wer Afar genau ist, das darf dir Suchar erklären.“ Sheldan sah, daß Hayden sehr verblüfft und fasziniert war und Suchar sah ihnen dann noch nach, als Sheldan seinen Schatz sacht wegführte und nebenher beruhigend küßte. „Afar ist der drittälteste Vampir  auf unserer Welt. Nur sein Vater und seine Tante sind die Allerältesten.“ Er schob Hayden sacht in das Zimmer, und nickte zu dem wirklich bequemen Sessel.

Jener hatte den beiden ebenfalls noch nachgeblickt, doch als er hörte, was Afar sein sollte, runzelte Hayden die Stirn. Doch er setzte sich auch und seufzte unwillkürlich auf, da ihm alles wehtat und entspannte sich, ehe er das Glas mit Wasser nahm und etwas trank. "Oooookay - Vampir ? Jetzt wirds etwas haarig. Sicherlich, er sah absolut wunderschön aus, und ich habe noch niemals eine goldene Iris gesehen - aber er benahm sich auf keinen Fall so, wie man sich einen Vampir vorstellt, und außerdem ist es Tag."

„Nun - er ist ein Geborener, er kann tagsüber herumlaufen und fliegen, usw. Und ist nicht so arg davon abhängig, Blut zu trinken. Es gibt noch Gebissene, also Menschen, die von Geborenen gebissen und zu einem Vampir gemacht werden. Diese vertragen die Sonne nicht, und da ist es auch etwas anders als die aus den Geschichten, die man lesen oder in Filmen sehen kann. Das ist jetzt kurz gesagt zu den Vampiren, und nun zu mir. Also was Geschichten angeht - ich war früher ein Ritter, starb, und wurde dann zu einem Engel ernannt. Aber ich bin jetzt keiner mehr, weil ich wegen Dämonen zwangsweise zu einem Gefallenen wurde.“ Suchar blieb ruhig und er fühlte natürlich das ganze Durcheinander in Hayden. Also stand er auf, und einen Moment später ließ er seine Lichtschwingen erscheinen.

"Wuow !!" Im ersten Moment wich der Schwarzhaarige zurück, als er die warm leuchtenden Lichttentakel sah, die in der Form von Schwingen hinter Suchar leuchteten ... dann atmete er kurz tief ein und wurde wieder ernster, neigte sich vor und betrachtete den riesigen Blonden, der sich nun wieder setzte, während die Lichtschwingen durch die Lehnen des Sessels glitten und nicht verwehten. "Okay - das würde diese seltsamen Lichtrisse erklären und auch, wieso ich dir instinktiv vertraue. Aber es erklärt irgendwie nicht, wieso du hier bist und die Jungs ausbildest, und das tust du, das ist offensichtlich. Sheldan scheint sowas wie ein Offizier oder Vorgesetzter zu sein, das konnte ich mir aus dem zusammenreimen, das die Jungs so redeten ... und du bist der Boß hier, das konnte ich an Sheldans und auch Hawks Verhalten sehen. Übrigens auch eine Sache für sich, der und sein Freund."

„Ja - du hast recht, und es sehr gut erkannt.“ Suchar ließ seine Lichtschwingen wieder verschwinden, und fühlte Mißtrauen und Vertrauen in Hayden. „Wir nennen uns die Rote Garde - wir kümmern uns darum, anderen besonderen Wesen Schutz zu geben. Es gibt noch einige Andere, Werwesen z. B. ... also nicht nur Werwölfe, es gibt noch einige andere Tierwerwesen udn besondere Wesen. Hinzu kamen Hawk und Nick, sie sind durch das Militär genetisch verändert, und wurden als Waffen benutzt. Die meisten Jungs hier sind eigentlich ganz normal, aber haben Talente, die sie hier  richtig nutzen können. Wir sind da, um die besonderen Wesen zu beschützen und wenn einige etwas durchdrehen, dann töten wir sie nicht, wir versuchen sie zu beruhigen."

"Aber einige müßt ihr töten, oder ? Ich bin nicht dumm, Suchar ... die Jungs sind sehr erfahren im Kampf und können mit Waffen umgehen, und Hawk und Nick sind lebende Kampfmaschinen. Militär, sagst du ? Glaube ich unbesehen, die Gerüchte sind extrem, die man so hört. Supersoldaten, Cyborgs, Androiden ... nur um ein paar zu nennen. Ich war ein paar Jahre im Militär in der Kantine, und ich habe mehr mitbekommen, als viele denken." Denn gerade in der Mensa hörte man vieles, da die Soldaten und auch die Offiziere dort sehr offen redeten da sie dachten, daß Niemand zuhörte. Dann kam Hayden aber ein anderer Gedanke, und er runzelte wieder die Stirn. "Ihr seit aber nicht diese superreligiösen Fanatiker, oder ? Ich habe die auch schon gesehen, faselten immer was von Tod und Verderben und daß das Übel auf dieser Welt unbedingt ausgemerzt werden müßte ... und daß du in einem Kloster bist und ein Engel warst, spricht doch sehr dafür."

Sie hatten nicht sehr viel über Hayden erfahren, denn sie hatten noch nicht im Internet und beim gehackten Militär nach ihm gesucht. Aber das mußten sie nicht, und Suchar nickte nun sacht. „Ja, ein paar müssen wir leider töten. Gerade die gebissenen Vampire geraten außer Kontrolle, und es gibt nur wenige, die sich unter Kontrolle halten. Und wir kämpfen eher gegen diese Fanatiker, denn sie wollen alles töten. Sheldan und einige der Jungs waren mal bei ihnen, aber haben sich  losgesagt. Mit Sheldan und Afar fing eigentlich alles an - Sheldan ist Archäologe mit der Ausbildung der Blauen Jäger, er ging eher alten Geschichten nach, um die Unerwünschten zu finden. Er setzte aber auch da schon seinen Dickschädel durch ... und die Blauen gibt es auch schon seit Jahrhunderten. Sagen wir es so - die Hexenjäger usw. sind alle von ihnen. Es ging weiter bis in die heutige Zeit, und sie arbeiten zum Teil auch mit einigen zusammen, die beim Militär sind.“ Suchar wußte, daß er alles sagen konnte, und daß Hayden ganz auf ihrer Seite stehen würde.

Jener hörte zu und runzelte seine Stirn, während er nachdachte ... denn nun gaben einige Dinge mehr Sinn, die er bei den Jungs in den letzten beiden Jahren bemerkt hatte. "Also seit ihr hier im Endeffekt die Konkurrenz für diese Idioten ? Blaue Jäger ... ja, das paßt. Sie hatten immer spezielle blaue Uniformen an und sprachen davon, die Teufel und Verderbten zu jagen. Ich habe mich von ihnen ferngehalten, aber in der Mensa bekommt man leider immer mehr mit, als man möchte. Okay, dann ist das in etwa geklärt ... und was passiert jetzt ? Ich denke ja nicht, daß du das jedem erzählst, der vorbeikommt ... das wäre ultradämlich, und so siehst du mir definitiv nicht aus."

Jetzt wurde Suchar doch etwas verlegen und kratzte sich ein wenig im Nacken. „Nun - als Engel war ich etwas ... uhm ... steif, und wie ein Krawattenbeamter. Daß ich ein Kreuzritter war, ging verloren, als ich zu einem Engel wurde und kam wieder, als ich meine Flügel verlor. Aber ich schweife etwas ab.“ Er versuchte sich zu fangen, denn er wußte inzwischen wieder, wie stocksteif er als Engel gewesen war, und schämte sich fast dafür. Aber jetzt war er schon ein leichter Mix geworden, der perfekt zusammengesetzt war. „Also wegen dem, was jetzt passiert ist - ich denke, das Schicksal sorgte für alles. Unser Koch ist schon weit über die Rente hinaus und es wird Zeit, daß er seine Rente antritt, denn die Jungs sind einfach zu wild. Du bist ein Koch, und du kannst die Jungs garantiert im Zaum halten.“ Suchar ahnte es und zuckte zusamman, als sich ein kleiner Riß öffnete, in dem ein kleiner, blauhaariger Junge mit einem Plüschtier zu sehen war. „Ist geplant, und wie immer gelungen ... viel Spaß noch.“ Dann verschwand er und Suchar grinste etwas verlegen. „Scheinbar ist Kirin, der Schicksalsengel mal wach, und hatte Lust auf etwas Spaß.“

"Spaß ...?" Im ersten Moment war Hayden sichtbar durch den Wind - dann strich er sich kurz über das Gesicht und schnaubte leise, ehe er mit den Schultern zuckte und sich wieder anlehnte. "Unter Spaß verstehe ich etwas anderes, aber für ihn scheint es ganz spaßig gewesen zu sein, mein Leben etwas durcheinanderzuwürfeln. Andererseits habe ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, die Bar zu verkaufen und woanders anzufangen - und das jetzt ging sehr schnell, und sogar bei den Behörden ohne Probleme. Okay, Großer - mal angenommen, ich nehme an. Was passiert dann ? Wo wohne ich, wieviel kriege ich bezahlt, was muß ich alles tun, und was kommt noch alles dazu ? Da hängt doch noch ein riesiger Rattenschwanz dahinter, alleine schon durch das, was du mir jetzt schon alles erzählt hast und was ich gesehen habe."

Suchar seufzte nochmal, als Kirin weg war. „Ich denke, er meinte jetzt, wo das Schlimme vorbei ist ... ihn zu verstehen und was er plant, das weiß so gut wie keiner. Und was nun weiter wegen Kirin passiert, kann ich nicht sagen. Aber was hier passiert ist, du wohnst bei uns, fütterst die ganze Bande und hast sie ganz sicher gut unter Kontrolle ... denn die futtern sonst auch Nachts die Küche leer.“ Es war einmal das Kurze, aber es folgte das Ausführliche. „Du bist dann natürlich versichert, bekommst ein sehr gutes Gehalt und es kann sein, daß du hin und wieder mit zu Einsätzen mitkommst.“

"Einsätze, hm ? Gut, daß ich mich wehren kann denn ich denke nicht, daß diese besonderen Wesen recht schwach sind. Dagegen spricht alleine schon, daß die Jungs verdammt gut trainiert sind, sehr gute Reflexe haben und denke ich auch sehr gut mit Waffen umgehen können, ihr Verhalten spricht dafür. Allerdings habe ich sie noch nie verletzt gesehen - und das wirklich noch nie." Eine Versicherung und ein gutes Gehalt hörten sich schon einmal sehr, sehr gut an, und Hayden hakte deshalb noch einmal nch. "Kann ich das dann alles schriftlich haben ? Engel hin oder her, aber ich habs lieber schriftlich. Und wo wohne ich ? Hier ?"

„Ja, du wirst hier wohnen, denn wir haben noch genug Räume. Und du wirst dann auch etwas verändert, damit du dich nicht verletzt, genau wie alle es geschenkt bekommen haben. Ist sozusagen die richtige Krankenversicherung, die du von mir bekommen wirst, wenn du zustimmst. Die Jungs leben länger, ihre Kräfte  und Reflexe können sie voll ausnutzen und sie können schon verletzt werden, aber die Wunden heilen schneller.“ Sterben konnte eigentlich auch jeder von ihnen, aber da müßte ein absolut extremer Kampf passieren, der wirklich tödliche Verletzungen verursachte. Daran wollte Suchar aber im Moment nicht drandenken.

Das war etwas mehr, als Hayden erwartet hatte und er wisperte ein kurzes "Kraß.", ehe er wieder verstummte. All das klang viel zu gut, um wahr zu sein - doch andererseits erklärte sich so vieles und Hayden nickte, ehe er weiterfragte. "Wie wäre dann mein Tagesablauf ? Mir ist klar, daß alle frühstücken, zu Mittag essen, vielleicht Nachmittag etwas und natürlich abends. Dann haben die Jungs auch Nachts Hunger, das kann ich sogar verstehen. Ich brauche aber auch zwischendurch Freizeit, nur in der Küche stehen oder Schlafen ist nicht, und zum Großmarkt muß ich auch, alles wird nicht geliefert werden können."

„Du wirst nicht den ganzen Tag eingespannt, Nachmittags gibt es ein paar Brote oder so. Am Besten wirst du das dann mit Big besprechen, er ist der Koch, den du nun ablöst. Und jeder hier ist in der Küche mit eingeteilt, Schälen und Putzen, usw. - du machst natürlich nicht alles alleine. Was Großmarkt angeht, da wirst du auch nie alleine hin müssen und was genau gekauft wird, besprichst du mit Miguel ... er ist mein Gefährte, und hat auch schon einen Vertrag für dich vorbereitet.“ Suchar blickte zum Schreibtisch, wo schon die Papiere drauflagen. „Noch wird Big da sein und dir alles zeigen - ich denke, das macht er auch sehr gern.“

"Okay, Boß ... das klingt wirklich gut und ich denke, ich werde mit dem alten Koch schon zurechtkommen. Frage - wenn ich etwas ändern möchte, damit es besser in meine Arbeitsweise paßt, ist das okay ? Wegen den Detailfragen wende ich mich dann an Miguel, oder wie ... okay. Verdammt, jetzt freue ich mich schon - das war Absicht, oder ? Egal." Die Aussicht, endlich wieder normal für eine nette Truppe kochen zu können und nicht immer nur Burger und Pommes, war mehr als nur verlockend ... und da er die Jungs schon kannte, gab es auch in dieser Hinsicht weniger Probleme. Jedoch hatte Hayden seine eigenen Arbeitsmethoden und die waren höchstwahrscheinlich anders als die des alten Kochs, und deshalb fragte er lieber noch einmal nach.

„Scheinbar war es eine bestimmte Absicht vom Schicksal. Und ja, du kannst dann alles an deine Arbeitsweise anpassen - eine Umstellung ist total okay und auch die Jungs müssen immer mal Routinen wechseln, das macht sie flexibler.“ Suchar war damit einverstanden und blickte zur Tür, noch einen Moment bevor Sheldan und Afar anklopften. „Kommt herein.“ Beide traten ein und Sheldan grinste, als er sich setzte und Afar auf seinen Schoß zog. „Ich denke, das Gröbste weißt du jetzt und wenn du noch mehr wissen willst, wir erzählen dir gern noch die Feinheiten.“

"Ich will auf jeden Fall noch mehr wissen, denn ich kann mir denken, daß es noch verdammt viel gibt, das du mir nicht erzählt hast. Aber zuerst füllen wir die Verträge aus, okay ? Dann sehe ich mir die Küche an, und alles andere kommt von selbst." Afar lächelte, als er ihren neuen Koch betrachtete und kuschelte sich in die Arme seines Liebsten, ehe er leise zu ihm und auch Suchar sendete. ##Es ist gut, daß Hayden nun hier ist ... hier hat er eine erfüllende Aufgabe und ich bin mir sicher, daß er perfekt hierherpaßt. Die Jungs sind schon ganz aufgeregt, sie freuen sich sehr ... auch wenn mir nicht unbedingt klar ist, wieso sie sich vor allem auf eine bestimmte Burgersoße von ihm freuen.##

##Ich denke, weil sie supergut schmeckt und ich bin gespannt, wie sie schmeckt, wenn die Jungs so drauf abfahren. Und ich denke auch, Hayden wird sich hier sehr wohlfühlen und wir haben noch eine starke Hand, die unsere Bande gut unter Kontrolle hält.## Sheldan antwortete und Suchar stand derweil auf, um die Papiere vom Schreibtisch zu holen. „Ist kein Monsterpapierkram und leicht zu verstehen - ich denke, das ist schon entspannend, wenn man sie durchliest.“

Afar schmunzelte nur leise bei den Gedanken seines Liebsten und küßte ihn sanft, während Hayden bei den beiden nur kurz eine Braue hob und dann selbst aufstand, um zu Suchar zum Schreibtisch zu gehen und die Verträge aufzunehmen. Schon ein kurzer Blick darauf ließ den jüngeren Koch leise schmunzeln und er las sie schnell durch, ehe er leise lachte und amüsiert den Kopf schüttelte. "Kurz, prägnant und auf den Punkt - und ohne das blöde Juristengeschwafel. So müssen Verträge sein, und ich bin einverstanden." Noch während er sprach, zog Hayden einen Kugelschreiber aus seiner Hosentasche und unterschrieb die Verträge, wartete, bis auch Suchar unterschrieben hatte und nahm dann seinen Vetrag, um ihn zu falten und in die Jackentasche zu stecken. "Okay - dann gehen wir mal in die Küche, ja ?" Das brachte den schlanken Vampir dazu, daß er wieder aufstand, damit auch Shel aufstehen konnte, denn sie würden ihn und Suchar in die Küche begleiten. Afar war sich sicher, daß die Küche Hayden gefiel - und er lächelte wieder, denn er fühlte nur zu gut, daß Hayden mehr als nur perfekt zu ihnen paßte.

 

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