“Die Waffen einer Küche” 05
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Früh am Morgen war Adam erholt erwacht, und ging nun frisch und munter Richtung Küche zurück. Schon bevor er eintrat, roch er Ei, Speck und auch Pfannkuchen, und sein Magen freute sich darauf. Als er eintrat, war er schon begeistert - denn Hayden brauchte keine Pfannen, es war eine große, heiße Platte eingebaut worden, die es sonst in großen Imbiß-Buden oder Restaurants gab. Hier war sie garantiert eine große Erleichterung. „Guten Morgen.“
"Morgen - setz dich, ich bin sofort fertig. Denke mal, das Übliche ?" Noch während er sprach, gab ihm Hayden drei Spiegeleier und sechs Streifen Speck und ein paar Bratkartoffeln auf ein Teller, stellte es auf den kleineren Tisch an der Seite und nickte darauf. "Die Pfannkuchen gibts erst, wenn du damit fertig bist, damit sie nicht kalt werden. Die Jungs sind noch beschäftigt, werden aber bald kommen - also hast du noch etwa eine Viertelstunde Ruhe."
„Danke, und ich genieße die Ruhe. Es macht auch Spaß, die Bande um sich zu haben - aber erst, wenn ich gefuttert habe.“ Adam grinste und haute nun gut rein, denn das Essen war wunderbar frisch und er genoß auch die große Menge. Aber die Krönung kam mit den Pfannkuchen, die er bekam ... denn es waren keine üblichen Amerikanischen, es war eine andere Mischung und eindeutig etwas lockerer und luftiger. „Die sind großartig, und der Zwieback darin macht sie echt anders und luftiger.“
In der Zwischenzeit hatte Haydem ihm auch Kaffee eingeschenkt und an den Tisch gestellt, ehe er weitermachte. Daß Adam herausschmeckte, was an den Pfannkuchen anders war, sorgte dafür, daß der schlankere Koch kurz überrascht eine Braue hob - dann schmunzelte er leise und nickte. "Das habe ich von Oma Agnes - einfach mehr Eier rein und einen Teil vom Mehl mit gemahlenem Zwieback ersetzen. Es macht zwar mehr Mühe, aber es lohnt sich in jedem Fall ... die Pfannkuchen werden herrlich locker, und schmecken einfach nur großartig. Ich war damals nur die amerikanischen Zuckerbomben gewohnt, und als ich das erste Mal diese Pfannkuchen aß, dachte ich, ich wäre im siebten Himmel. Die Jungs nehmen dafür auch wesentlich weniger Ahornsirup her, also ist es auf jeden Fall die Mühe wert, und ich kann jederzeit die Zwiebackreste verwerten." Dann schlug Hayden weitere Eier auf der Kochplatte auf und legte noch einige Speckstreifen daneben, setzte sich ebenfalls an den Tisch und trank einen Schluck Kaffee, da er einige Momente Zeit hatte. "Die Jungs kommen bald und ja, ich mag den Haufen ... schon, als ich die Bar hatte, sie haben sich immer benommen und waren nett. Hier ist es sogar noch schöner - hätte ich nie gedacht, aber ich bin gerne hier."
„Ging mir auch so - und ich werde auf jeden Fall noch alles durchstöbern, was du von Oma Agnes mitgebracht hast. Und genauer reden können wir später, ich will dich nicht ausbremsen ... denn die junge Bande hab auch ich so gern, daß ich hier Fuß faßte und mich Zuhause fühle.“
Das ließ Hayden kurz nicken und er stand wieder auf, um den Speck gekonnt umzudrehen und dann wieder zum Tisch zu kommen, da Adam fertig war und er die Teller nehmen konnte. "Möchtest du noch Nachschlag ? Oder Kaffee ? Noch habe ich etwas Zeit, auch wenn die Ersten gleich kommen. Und ja - nachher wenn wir einkaufen fahren, können wir mehr reden."
„Hmm, es passen noch zwei der Pfannkuchen rein und ich kann mir denken, daß noch etwas Zeit ist. Die Jungs mit Partnern machen Morgens immer noch ihr Betttraining.“ Jetzt grinste Adam und trank einen tiefen Schluck Kaffee, bevor er dankend die Pfannkuchen annahm.
"Ja, ich weiß - ausnahmslos alle hier machen gerne Matratzenfrühsport, und ich gönne es ihnen. Außerdem habe ich so etwas länger Zeit für das Frühstück, seit wirklich alle Partner gefunden haben, vorher sind die Singles immer eher gekommen." Der Gedanke daran ließ Hayden leise schmunzeln, ehe er die Spiegeleier auf eine vorbereitete Platte legte und diese ebenfalls in den Warmhalteofen schob. Als zuerst eines und dann noch ein anderes, sehr lautes Knurren erklang, nickte der schlanke Koch und nahm schon einmal zehn Steaks aus dem Kühlschrank heraus, legte das große Teller auf die Seite und schmunzelte kurz. "Hawk und Nick sind fertig - und kommen dann gleich. Shel, Afar, Bane und Leroy kommen heute erst später für das Morgentraining - sie sind noch in Shels Haus und werden dann vom Boß geholt. Machst du beim Morgentraining eigentlich mit ?"
„Ich staune, daß nun wirklich alle einen Gefährten gefunden haben, aber das freut mich für die Jungs. Und Sheldan und Afar - das kenne ich schon, und sie dürfen natürlich einige Extras haben. Und das Training, ich mache hin und wieder mit. Ich mache eher mein eigenes Training, oder trainiere die Jungs hin und wieder.“ Adam war selten hier ... aber wenn, erholte er sich, und trainierte hier ein wenig die Anderen. Denn er war sehr schnell, und hatte recht viel Kraft. „Ich trainiere mit Hawk, das ist für ihn und für mich ganz gut.“
Das brachte Hayden dazu, kurz die Braue zu heben, doch dann nickte er und legte die dicken Fleischscheiben auf die Bratplatte. da er ahnte, daß die beiden Children gleich kommen würden. "Was macht du eigentlich genau ? Ich habe nur gehört, daß du Sondereinsätze hast, und gerade von einem zurückkamst." Dann wurde er aber unterbrochen und lachte leise, als die ersten Jungs eintrudelten, sich breit grinsend an der Ausgabe anstellten und auch Hawk und Nick kamen. Das Fleisch war nur leicht angebraten und Hayden legte es gleich auf die beiden großen Vorlegeplatten, ehe er nun den Juungs das gab, was sie sich wünschten, damit sie ihr Frühstück auf die Tabletts legen konnten. Auch das hatte Hayden eingeführt, da es einfacher für alle war und er lachte leise, als er die Jungs ansah, die so eng gedrängt an der Ausgabe standen.
„Ich erzähle es dir, wenn die Jungs versorgt sind.“ Adam grinste, denn die Jungs kamen wirklich alle und Hayden hatte erstmal damit zu tun, sie zu versorgen. Das neue System war wirklich gut, und es lief wirklich deutlich schneller als früher, obwohl es da noch weniger Jungs waren.
Es dauerte noch ein wenig, doch dann waren alle versorgt und Hayden summte leise, als er damit begann, die Küche zu säubern. Dabei bereitete er noch zwei weitere Kannen Kaffee und auch eine mit Tee, gab sie Arn, als dieser sie holte, und hatte dann innerhalb kürzester Zeit die Küche wieder aufgeräumt und gesäubert. Erst jetzt setzte er sich zu Adam an den kleineren Tisch und trank eine Tasse Cappucchino, ehe er sich an die Lehne der Sitzbank lehnte und leise sprach. "Wie du gesehen hast, habe ich das System ein wenig geändert. Mr. Big brachte noch alles zu ihnen oder ließ es die Jungs holen, aber das war eher unpraktisch. So ist es wie in einer Kantine ... alle bekommen was sie wollen, und es geht zügig voran, so daß nichts kalt wird."
„Ja - das ist wirklich perfekt, und ich kenne es grob von dem Gefängnis, in dem ich in der Küche und der Bäckerei gearbeitet hatte. Dort lernte ich alles und als ich raus war, lernte ich weiter, und noch immer hier und da.“ Adam erzählte es nun und musterte Hayden, dessen blauen Augen gerade schimmerten, weil er sehr entspannt war. „Meine Aufgabe hier ist Kopfgeldjäger für Werwesen, und ein paar gebissene Vampire. So fand die Garde mich auch - ich hatte mich mit einem Werwesen angelegt, und hab es nur haarscharf geschafft, es zu besiegen. Die Garde wollte sich um ihn kümmern, und kamen einen Hauch zu spät. Aber so kam ich zu ihnen, denn ich war doch recht angeschlagen gewesen.“
"Kopfgeldjäger ? Das ist neu." Daß Adam früher im Gefängnis gewesen war, kümmerte Hayden eigentlich weniger, und so schmunzelte er kurz. "Und ich bin froh, daß du die Art kennst, die ich hier eingeführt habe - so gibt es weniger Probleme. Hast du dir schon Gedanken gemacht, was wir noch besorgen ? Hier in der Nähe ist ein großes Möbelgeschäft, da bekommen wir sicherlich große Tische und auch Regale für deine Sachen."
„Ich kucke gleich, was ich noch alles brauche. Nicht nur die Arbeitstische und Regale - ich denke, für die Sauerteigbrote noch Gehkörbe, usw. Der Zettel wird sicher noch etwas länger werden aber ich denke, ich werde nichts vergessen.“ Da war Adam sich recht sicher, und er würde sich gleich ganz genau umsehen.
Der schlanke Koch nickte kurz, doch dann wurde er von den Jungs abgelenkt, die ihr Geschirr wiederbrachten und in die Spülmaschinen räumten. Hayden bedankte sich und nahm schon eimmal die Tabletts, stapelte sie an der Seite und ließ das Wasser in die große Spülwanne ein. Erst, als die Jungs zum Wandschrank mit dem Putzzeug verschwanden und die Mensa säuberten, wandte sich Hayden wieder zu Adam und sprach weiter, während er die Tabletts abwusch. "Ansonsten können wir ja Morgen noch den Rest holen, es läuft ja nicht davon. Aber den Großteil holen wir schon heute, dann können die Jungs nach dem Mittagessen die Möbel zusammenbauen."
Adam stand nun auch auf und stellte sich neben Hayden, um ihm zu helfen. Er nahm die Tabletts, und trocknete sie ab. „Das klingt gut und ich kann, wenn alles zusammengebaut ist, ein wenig testen und schon ein paar Brote backen.“ So konnten sie schon kosten, welches genommen werden würde, und nach und nach konnte Adam sich wieder in die großen Mengen reinfuchsen, und dann auch verschiedene Sorten backen.
"Danke - und ja, das wäre nicht schlecht. So können wir austesten, was geht und was nicht. Achja, im Ordner mit den Notizen von Oma Agnes sind auch Brotrezepte - einfaches Brot, aber auch besondere Brotsorten. Am Besten fand ich ihr 'Winterbrot', das ist wie das Früchtebrot, nur so leicht und locker wie ein Rosinenzopf." Alleine schon der Gedanke ließ Hayden kurz lächeln, ehe er sich wieder fing und weiterspülte. Es war ihm etwas peinlich, daß er so ins Schwärmen geriet und so spülte er einfach fertig, ehe er noch das Wasser ausließ und die Spüle sauberwischte.
Jetzt grinste Adam breit und knuffte Hayden sacht an. „Also magst du süßeres Brot, ich werde es ganz bestimmt ausprobieren. Bei einigen, wo ich Rezepte habe, wirst du auch staunen.“ Jetzt zwinkerte er und legte das letzte abgetrocknete Tablett weg.
Daß auch Adam diese unbeschwerte Art der Jungs hatte, überraschte Hayden etwas - doch dann zuckte er nur mit den Schultern und grummelte leise. "Das ist das einzige sogenannte 'süße' Brot, das ich mag - süß ist mir als Gebäck lieber. Gerade diese brotgewordenen Müsliriegel hasse ich wie die Pest, auch wenn die Jungs es höchstwahrscheinlich mögen werden." Alleine schon der Gedanke daran ließ den Schlankeren kurz schaudern, ehe er leise knurrte und die Arbeitsflächen noch einmal sauberwischte.
„Verstehe, verstehe. Nun, das Testen wird auf jeden Fall Spaß machen und was du kochst, da werde ich auch alles sehr, sehr gerne kosten.“ Adam konnte locker sein und war es gerade, aber er war trotzdem nicht so wie die Jungs. „So, ich werde mir jetzt aber alles genau ankucken und aufschreiben, was ich noch brauche.“ Mit den Worten zeigte sich auch seine Motivation und er ging nun in den Raum, in dem der neue Ofen stand. Er nahm auch einen der Blöcke mit, die in der Küche gelegen hatten, und würde sich nun auf seine Aufgabe konzentrieren.
Hayden nickte nur und räumte die Tabletts wieder nach vorne zu dem Gitter vor der Durchreiche, lächelte, als er den sauberen Eßraum sah und bedankte sich bei den Jungs, die nur grinsten und dann die Putzsachen wieder wegräumten. Sie alle freuten sich da sie wußten, daß Hayden kein Mann vieler Worte war und sie halfen ihm so gerne wie früher dem alten Koch, da es so schneller ging und Hayden dadurch mehr Zeit hatte, ihnen etwas Gutes zu kochen. Dann wurden sie aber schon abgelenkt, da das Morgentraining begann und der schlanke Koch holte aus der großen Gefrierkammer schon das Fleisch für das Mittagessen heraus, damit es im Kühlschrank auftauen konnte, während sie unterwegs waren.
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Eine halbe Stunde später trat Hayden in die umgestaltete Vorratskammer und klopfte kurz an den Türrahmen, ehe er sich daran anlehnte. "Brauchst du noch Zeit ? Oder hast du alles ?"
„Ich denke, ich habe alles - doch es wird eine gewisse Menge sein. Ich denke aber, daß bekommen wir schon hin. Ich ziehe mich um und dann könnten wir losfahren, wenn du magst.“ Diesmal mußte keiner der Jungs mit und was Hayden brauchte, würden sie natürlich auch gleich mitbringen.
"Ist okay - ich warte schon am Van, da ich mich nicht umziehen muß." Denn ihm reichten die Jeans, das T-Shirt und die Turnschuhe, die er anhatte ... und die beiden breiten Lederarmbänder, die ihm bis zur mitte des Unterarms reichten. Als Adam nickte, ging Hayden vor und nahm den Schlüssel des Vans vom Haken, fuhr schon einmal in den Hof und wartete dort auf den Dunkelhäutigen, der sich noch umziehen wollte.
Adam hatte nur eine Jogginghose und ein Shirt angehabt, und kam nun auch in Jeans, Shirt und Lederjacke zurück ... denn die trug er fast immer, und stieg gleich beim Beifahrersitz ein. „Ich denke, du fährst am Besten - ich bin zu selten hier gewesen, um den Weg so gut zu kennen.“
"Deshalb sitze ich ja schon hinter dem Lenker, Großer." Hayden nahm es mit Humor und fuhr dann raus, um den Weg zu dem großen Möbelhaus einzuschlagen. Als sie ankamen, stöhnte der schlankere Schwarzhaarige leise - denn alleine schon der brechendvolle Parkplatz sagte ihm, daß es extrem zugehen mußte. "Verdammt ... ich habe total vergessen, daß heute und Morgen die Jubiläumsverkaufstage sind. Da geht es zu wie sonstwas - aber wir bekommen auch zwanzig Prozent Rabatt auf alles, also lohnt es sich."
„Das ist dann perfekt. Ich vermute, bei den Lebensmitteln müßte es ja schon ein Großhandelpreis sein, oder ?“ Es wäre ideal und würde das Einkaufen auch erleichtern, da sie dann die Mehlsäcke und alles andere vorbestellen konnten.
"Das Kloster hat einen Ausweis für den Großhandel ... Mr. Big bestellte aber nicht vor, und ich auch nicht - ich sehe immer nach, was es aktuell frisch gibt. Zum Glück liefern die Bauern der Gegend immer wieder etwas von ihrer Ernte oder Fleisch, so ist es einfacher und ich muß nicht so viel auf dem Großmarkt kaufen. Bei dir ist es denke ich anders, oder ? Du kannst eigentlich die Mehlsäcke und alles schon immer für die Woche im voraus kaufen." Es wäre nur logisch, denn die Grundzutaten konnte man ja auf Vorrat kaufen und nur die Zutaten für Abwandlungen frisch hinzunehmen.
„An genau das dachte ich und es ist gut, daß wir einen Ausweis dafür haben. Und ja, Mehl in verschiedenen Sorten, Salz, Pfeffer, Zucker, usw. Und ich werde auch Trockenhefe und Frischhefe nehmen, es kommt drauf an, was ich damit mache. Auch wenn Trockenhefe dann beim Vorrat dabei ist ... und Backpulver auch.“ Adam hatte sich das alles notiert und war wirklich froh. daß sie den Ausweis hatten. „Der Wagen wird auf jeden Fall schön gefüllt sein, wenn wir fertig sind.“
"Ja, ich weiß ... deshalb fahren wir ja zuerst zum Möbelgeschäft und laden die Vorräte danach drauf. Ich brauche nicht viel, so ist Platz genug für deine Sachen." Es war gut, daß Adam schon wußte, was er brauchte und da sie während dem Reden einen Parkplatz gefunden hatten, stiegen sie nun aus und Hayden sperrte den Van ab. "Okay - auf in die Schlacht. Wobei ich hoffe, daß die Küchentische nicht so belagert sind."
„So paßt es dann mit dem Verladen und keine Sorge, ich mach uns schon Platz bei den Küchentischen.“ Adam ahnte, daß im Bereich der Kücheneinrichtung viel los sein könnte, aber er konnte charmant oder knurrig sein, um Ruhe und einen freien Platz zu bekommen. Adam war gespannt, was er einsetzen mußte, und wie Hayden nach dem Einkaufen drauf war.
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