Deisuke, Tom, Scorpio, Julio 01
Shean grinste für einen Moment dunkel, als sie aus dem Taxi stiegen und der Taxifahrer nicht einmal wartete, bis Shagen die Türe wieder geschlossen hatte, um loszufahren. "Verdammt - ich habe den Gestank dieser Gassen vermißt. Und auch den Müll und die Schläger, die in den Hintergassen rumhängen." Wie um seine Worte zu beweisen, trafen sie einige Blicke von kleineren Banden - doch sie sahen sofort, daß mit Shean nicht zu spaßen war und einige von ihnen erkannten ihn sogar und nickten, ehe sie wieder weitergingen. "Hier bin ich aufgewachsen, Silbarhaar ... nicht zu vergleichen mit Japan, aber das ist mein Zuhause."
„Das merke ich gleich, und man kann es auch nicht vergleichen. Das sind schon zwei Welten, trotz der Banden.“ Die Gegend war wirklich eine der Schlimmsten, aber Shagen hatte nichts dagegen und zeigte jetzt seinen starken Charakter, aber keine Arroganz. Er fühlte die Blicke und wußte, wie er sich am Besten verhalten sollte.
Etwas, das den Rotblolnden nicken ließ, da er sich auf Shagen verlassen konnte. Also gingen sie die Straße entlang und weiter zu einer Hintergasse, die Shean gut kannte ... und wie er es erwartete, standen in der Mitte der Gasse zwei breite Kerle, die den Hinterhof vor unerwünschten Besuchern schützten. "Hey, Toni - kennst du mich nicht mehr ?! Vielleicht sollte ich dich wieder zusammenschlagen, damit du dich an meine Fäuste erinnern kannst !" Der große Italiener blinzelte einen Moment, ehe er auflachte, zu Shean kam und ihn heftig umarmte. "Verdammt, Rotschopf - ich habe gedacht, sie hätten dich in Japan kaltgemacht. Aber du siehst verdammt gut aus, wie kommts ?" Auch der andere Mann entspannte sich nun und blickte neugierig zu den Fremden ... und Shean grinste für einen Moment breit. "Wäre auch beinahe passiert - aber ich landete bei ihm hier, und bin nun sein Fighter und fahre für ihn Rennen. Und wir sind zusammen, also kommt mir keiner auf falsche Gedanken, ja ?" Das war mehr als nur überraschend für Toni, doch er nickte und grinste nun selbst, als er sich wieder von Shean löste und Shagen die Hand hinhielt. "Hi - also wenn du ihn fangen konntest, dann Respekt."
Shagen lächelte offen und nahm die Hand natürlich an, um sie fest zu drücken. „Nun - es war schon nicht ohne, und er ist nur bei mir etwas zahmer. Und nun bekommt Shean, was ich ihm versprochen hatte: Wieder seine Heimat besuchen.“ Er wußte, wie man mit solchen Männern umgehen mußte, und sie würden das auch fühlen. Einerseits, daß er gerade umgänglich war aber auch, daß er nicht ohne sein konnte.
Und das respektierten die beiden auch und ließen Shean und Shagen durch, um danach wieder Posten zu beziehen. Shean führte seinen Gefährten weiter und grinste erneut, als er die Männer sah, die an den Wänden des Innenhofes lehnten oder an ihren Bikes arbeiteten. In den abbruchreifen Häusern waren die Unterkünfte der Männer und auch die Lager für die Ersatzteile ... so, wie es schon damals gewesen war. Die Männer blickten zuerst mißtrauisch zu ihnen, doch dann erkannten mehrere von ihnen Shean und kamen zu ihm, begrüßten ihn und der Rotblonde lachte laut, als er ihnen auf die Schultern klopfte und auch hier Shagen vorstellte.
Shagen fühlte sich hier ziemlich wohl und musterte die Männer natürlich, denn das konnte er nicht ganz unterdrücken. Er wurde aber wirklich freundlich als Gefährte von Shean aufgenommen. Rocket grinste aber etwas breiter, als er Shagen ebenso gut musterte. „Sag mal, warst du vor über zehn Jahren schon mal hier in der Hurengasse ? Ich weiß, ich frage frech ... aber der eine Knirps, der von da ist, sieht aus wie du.“ Shagen hob nun eine Braue und schüttelte de´n Kopf. „Nein, auf keinen Fall, ich halte nicht viel von den weiblichen Huren.“ Rocket winkte entschuldigend. „Sorry, wollte nicht aufdringlich sein, aber die Ähnlichkeit ist schon da. Aber wer weiß, mit wem seine Hurenmutter damals geschlafen hatte.“ Er kannte sie nicht, und der Bengel hatte sich entweder von ihr abgesetzt, oder sie war schon tot. Es war nur eher gerade das Aussehen von Sheans Gefährten und dem Rotzbengel, der aber meist sehr nützlich war.
"Hm ? Was meinst du genau, Rocket ? Asiate und grüne Augen oder was ?" Shean wurde nun doch neugierig, denn er kannte Rocket gut und wußte, daß der nicht einfach etwas erfand. Außerdem sah der Rotblonde, daß Shagen sich an etwas zu erinnern schien - aber er sah es auch nur deshalb, weil er ihn schon so gut kannte. "Erzähl doch mehr, wir haben gerade Zeit."
Rocket war erleichtert, daß er sich nicht zu peinlich benommen hatte und rieb sich kurz im Nacken, weil er nochmal überlegte. „Können uns ja in die Sofaecke packen. Hier ist es eh gleich zu laut.“ Es würde geschweißt und einiges zurechtgeklopft werden, und dort konnte man besser reden. Rocket ging also vor und ließ sich auf den Sessel fallen, damit Shean und Shagen Platz auf dem Sofa hatten. „Wegen dem Bengel - ich kam nur drauf, weil ich bei dir die silbernen Wimpern und Brauen sah, dazu die grünen Asiatenaugen. Der Bengel hat auf jeden Fall Asiate drin, hat grüne Augen und silberne Haare, auch wenn er sie immer unter einem Cap oder einer Kapuze versteckt.“ Jetzt war sich Shagen sehr sicher, und er lehnte sich gemütlich an. „Hmmm ... es ist selten, aber kann vorkommen, ist ein Gendefekt. Mein Vater hat zum Beispiel schwarze Haare, mein Sohn hat weiße.“
Natürlich wußte Shean nur zu gut, daß genau dieser Gendefekt bei Japanern nur in einer Familie vorkam - doch er sagte nichts und nickte nur, ehe er schief grinste. "Jep, wirklich seltsam bei ihm - aber der Kleine klingt verdammt interessant. Weißt du, wo wir ihn finden ? Vielleicht ist er ja nützlich, gerade wenn er Shagen ähnlich sieht." Es wäre eine Möglichkeit, den Jungen kennenzulernen, ohne daß sie tiefere Gründe nennen mußten ... und so konnten sie sehen, ob es wirklich stimmte.
Rocket sah es auch so und fand es eher lustig, daß die zwei sich ähnlich sahen und nippte kurz an seinem Bier, bevor er antwortete, denn er hatte kurz überlegen müssen. „Ah, ja ... Tom, er ist Transporter und Besorger, was er wirklich gut macht. Er hat auch ziemlich flinke Finger, also paßt auf die Sachen in den Taschen auf. Er trägt immer eine Lederjacke mit einer grauen Krähe hinten drauf, weil er neutral ist. Ich denke, Shean, du kannst ahnen, wo man Kids findet ... Onkel Babbu hat noch immer gutes Futter und die Knirpse bekommen da ja immer ein wenig mehr, wenn sie sich benehmen, und nicht in seiner neutralen Futterbude herumstreiten. Da findet ihr ihn bestimmt und ich denke, dich würde es beim Zeigen eh noch dahin ziehen. Das Essen da ist einfach noch immer zu gut.“ Rocket klopfte auf seinen Bauch und grinste sacht. „Nun, ich lasse mir nicht entgehen, das zu sehen und zu kosten.“ Sie würden eh bald etwas essen, und das bot sich dann für Shagen wirklich an.
Als er das hörte, hob Shean kurz eine Braue - dann schnaubte er amüsiert und lachte schließlich leise. "Ja, Onkel Babbu - ich bin froh, daß die Bosse ihn noch immer unterstützen, daß er sich um die Kids kümmern kann und du weißt, daß ich Augen im Hinterkopf habe und mich noch nie beklauen ließ. Dann hänge ich euch nicht mehr in den Ohren und bringe Shagen dorthin, Rocket - gibt es hier in der Gegend neue Banden, auf die ich aufpassen muß ? Oder gelten noch immer die alten Regeln ?" Gerade das war sehr wichtig, denn wenn die alten Pfiffe nicht mehr galten, mußten sie einen anderen Weg zu dem Haus nehmen, das Onkel Babbu führte.
„Ist dabei geblieben ... sind zwar ein paar neue Banden, aber die Pfiffe blieben. Dann guten Hunger bei Babbu.“ Rocket blieb sitzen als Shean und Shagen aufstanden, und trank noch sein Bier aus. „Danke, und Shean wird euch sicher nun auch öfter mal besuchen.“ Denn Shagen merkte natürlich, wie sein Tiger hier aufblühte und würde öfter mit ihm nach New York reisen, oder ihn auch alleine herkommen lassen.
"Wir werden sehen, ja ? Bye und sag allen Anderen noch, daß sie clean bleiben sollen, sonst prügle ich sie wieder in Form." Es war ein alter Scherz zwischen ihnen, daß Drogen in ihrer Gegend nicht geduldet wurden - und daß Shean gerne die Aufgabe von ihrem ehemaligen Boss übernommen hatte, die Männer zusammenzuschlagen, die sich nicht daran hielten. Dann gingen sie wieder und Shean schlug den Weg in eine andere Seitengasse ein, pfiff eine bestimmte Folge und nickte, als er einen antwortenden Pfiff erhielt. "Ist die beste Methode, um sich anzukündigen und zu sagen, daß man keinen Ärger will. Es gbt immer Streit zwischen den Banden, das ist normal ... aber manchmal muß man einfach durch und will keinen Ärger, und so geht es auch."
„Das ist wirklich gut und ich denke, Neutrale pfeifen auch, oder ? Und was denkst du über den Jungen ? Ich hab da was im Kopf, weil ich vor dreizehn Jahren hier war und es war was, das ich eigentlich vergessen wollte und jetzt denke ich dran, daß ich da quasi was vergessen hatte.“ Er schnaufte nun leise, denn er hatte schon ein Gedächtnis wie ein Elefant, und vergaß fast nie etwas.
"Klingt ganz so, als ob du vielleicht eine Ahnung hättest - aber trotzdem rätselst. Laß mich raten ... du hast dir keine Nutte genommen, aber nen Kerl bestiegen ? Und vergessen, das Kondom mitzunehmen." Es war nur eine Ahnung, doch Shean wußte von solchen Praktiken und schnaubte leise. "Da aber niemals eine Forderung kam, scheint der Coup schiefgelaufen zu sein, und jetzt hast du einen weiteren Balg hier rumrennen, Silberhaar - am Besten, wir sammeln ihn ein und sehen weiter, ja ? Der Kleine muß hier raus."
„Volltreffer und ja, es scheint schiefgelaufen zu sein. Ich war im Nachhinein angeekelt gewesen, und bin sozusagen geflüchtet. Ich denke, das war dann doch geplant, aber darüber denke ich später nach. Vor allem den Jungen erstmal finden, ansehen und wenn er wirklich von mir ist, dann sehen wir mal, was er weiß.“ Shagen war aber gespannt und würde auf jeden Fall richtig reagieren, und den Jungen hier wegholen. „Wie ist das Essen bei dem Onkel ? Wirklich so gut ? Wenn die graue, kleine Krähe noch nicht da ist, dann essen wir was.“
Shean grinste breit und lockerte kurz die Schultern, ehe er ernster werdend einigen Schlägern zunickte, an denen sie vorbeikamen. "Das Essen dort ist einfach, aber nahrhaft und gut - so, wie es sein soll. Und der Kleine wird schon dort sein oder bald kommen, freies Essen schlägt hier Niemand aus und dort ist auch neutraler Grund. Interessant wird, wie der Kleine auf dich reagiert - vielleicht läßt du den Hut und den Mantel an, sonst macht er noch die Fliege."
Shagen hob eine Braue und seufzte leise. „Wenn es da okay ist, daß man mit Hut, Mütze usw. rein und essen kann ? Sorry, aber ich hätte den Hut aus Höflichkeit abgenommen.“ Es war in ihm drin aber ahnte, daß die Kids hier kein Problem damit hatten und selber mit Cap und Mütze usw. essen würden. Hier in Amerika war es zum Teil doch etwas anders und Shagen sprach auch erst, als keiner da war und blickte auf, als die ersten Kinder bei einer Nebengasse durchflitzten. „Ich schätze, ihnen folgen, hm ?“
"Nicht nötig - wir können den direkten Weg gehen, sie haben nur einen anderen Weg wegen uns eingeschlagen. Dort vorne an der Ecke ist es schon." Wie Shean es sich dachte, lungerten an den Ecken auch andere junge und ältere Männer herum, doch da dies neutrales Gebiet war, nickte er nur und trat mit Shagen ein. "Hey, Babbu - hast du auch zwei Schüsseln für mich und meinen Kerl ? Oder haben die Kids schon alles gegessen, inklusive deiner Haare ?!"
Babbu konnte es kaum glauben, kam hinter dem Tresen hervor und packte Shean, um ihn fest an sich zu drücken. „Du lebst ja noch, Rotschopf - ich bin echt froh, und natürlich ist eine Schüssel für euch da.“ Dann ließ er ihn wieder los und reichte Shagen die Hand, die auch gleich angenommen wurde. „Freut mich sehr und es riecht schon so gut, da muß ich einfach was essen.“ Shagen war natürlich offen und lächelte, als Babbu grinste. „Dann setzt euch, wir haben noch Platz. Und ja, mir wurden wohl die Haare vom Kopf gefressen.“ Jetzt lachte der ältere Dunkelhäutige und strich sich kurz über die Glatze, bevor er in der Küche verschwand. Er wusch sich da natürlich die Hände und kümmerte sich um das Essen, das die zwei schnell bekommen würden. Shagen folgte Shean zu dem freien Sitzplatz und steckte ihm da einen guten Batzen Geld zu. „Ich denke, um die Mäuler zu stopfen, kann er es brauchen.“ Seine Blicke waren aber auch schon herumgewandert, und Tom war noch nicht zu sehen.
"Jep - und keine Sorge, ich gebe es ihm. Der Kleine ist noch nicht da, ich habe schon nachgesehen. Setz dich, ich hole die Schüsseln." Mit den Worten ging Shean wieder zu der Küche und hinein, nickte zu Babbu und gab ihm mit einem "Kein Wort, nimms einfach." das Geld und nahm die beiden Schüsseln, um zu Shagen zurückzugehen.
Babbu sagte nichts und steckte das Geld nur ein, denn er wußte, daß er da nie fragen sollte. Er bekam oft Spenden, und er nahm sie auch an ... und war im Moment nur froh, daß Shean noch am Leben war. Als Shean das Essen hingestellt hatte dankte Shagen ihm und kostete gleich. „Verdammt, das ist wirklich gut. Ich kann verstehen, daß hier alle gern essen.“ Leider war der Junge noch immer nicht zu sehen.
"Reichhaltig und einfach - und es schmeckt immer. Hm ... der Kleine scheint länger zu brauchen. Wir essen auf und sehen dann ein wenig draußen rum, ja ? Ist unauffälliger." Denn Shean konnte sich denken, daß Tom sicher noch kam ... aber es war zu auffällig, wenn sie hier warteten. Und da außer Babbu keiner hier war, den er kannte, hatte der Rotblonde auch keine Möglichkeit, die Wartezeit unauffällig zu überbrücken.
Shagen hatte es auch schon bemerkt, denn hier blieb keiner sehr lange und die Meisten waren wirklich nur zum Essen hier. Nur ein paar der Kinder blieben länger, und versorgten einen Teil der kleineren Geschwister. „Ich denke auch, wir sollten gehen ... und ich will eh alles sehen.“ Viel reden mußten sie auch nicht, und das konnten sie unterwegs. Tom hatte flinke Finger, die konnte man sehr gut locken und vielleicht fanden sie ihn so.
Genau das hatte Shean geplant und als sie gegessen hatten, standen sie auf, brachten die Schüsseln zurück und verabschiedeten sich von Babbu. Dann gingen sie wieder und der Rotblonde führte Shagen in eine Nebengasse, lehnte sich mit ihm an die Wand dort und begann ein kurzes Gespräch, während er sich zu ihm wandte, den Geldbeutel in seiner Hosentasche ein wenig herauszog, und so zu einer leichteren Beute machte.
Eine Beute, die natürlich auffiel, und Shagen vertraute der Lockmethode, wenn die graue Krähe ein flinker Finger war. „Hmmm, meinst du, wir stehen hier dunkel genug ?“ fragte Shagen und nutzte den Moment, um ihn einfach zu küssen. Die zwei wurden schon beobachtet seit sie das Lokal verlassen hatten, denn Tom hatte diese Männer hier noch nie gesehen und gerade das machte ihn doch neugierig. Eigentlich hatte er essen wollen, aber die Bude war noch immer zu voll und zu viele in seinem Alter waren da, und das nervte ihn beim Essen. Also hatte er gewartet, und dann sah er, wie die beiden Fremden gingen und bei dem einen eine dicke Geldbörse in der Hintertasche der Jeans steckte. Eine dicke Geldbörse, und der Partner mußte auch etwas mehr haben denn der Mantel, genau wie der Hut, waren schon ungewöhnlich. Jetzt, wo sie knutschten, war es perfekt - denn der Rotschopf drängte den Größeren ein wenig an die Wand. ‚Auf geht’s.’ kam in Tomas Gedanken und schon huschte er in die dunkle Gasse, rannte leise an den beiden vorbei und packte nach der gut greifbaren Geldbörse.
Doch kaum hatte dieser die Finger um das Leder geschlossen, drehte sich Shean und packte desssen Handgelenk, drückte zu und warf ihn an die Wand, ehe er ihn mit der anderen Hand an die Wand drückte. "Dachte ich es mir doch - die Gelegenheit war zu günstig, hm, Kleiner ? Nur zu dumm, daß ich alle Tricks kenne und schneller bin. Und Rocket hatte recht, Shagen - der ist von dir, eindeutig." Denn bei dem Manöver war die Kapuze von den Haaren des Jungen gerutscht und so sah man die an den Seiten kurzgeschorenen und oben längeren, silberfarbenen Haare überdeutlich, ebenso wie die smaragdgrünen Augen und leicht asiatischen Gesichtszüge.
Tom fluchte, und versuchte sich natürlich zu wehren. Innerlich schimpfte er mit sich selber, denn so verlockend war wirklich zu einfach gewesen, und er hätte es lassen sollen. Aber als die Worte fielen, wurde Tom stocksteif und drehte seinen Kopf, um den Größeren anzusehen. Shagen lächelte, nahm nun seinen Hut ab und nahm Tomas auch noch das Cappie vom Kopf, wodurch man dessen Haare nun auch ganz sehen konnte. „Gut, daß wir hergekommen sind, sonst hätte ich nicht von dir erfahren ... Tom, nicht wahr ?“ Tom schnaufte und hörte ganz auf, sich zu wehren. „Also bist du der Idiot, der das Kondom vergessen hat ... danke, dank dir existiere ich.“ murrte er und Shagen hob eine Braue. „Gern, denn ich hab dich jetzt schon gern.“ Das meinte Shagen ernst, denn Tom war ein Mischling geworden und jetzt schon fast so groß wie Shean. Tom schnaufte und knurrte dann. „Okay, ich gebe nach.“ Sollte es ihm zuviel werden und ihm nicht passen was er hörte, würde er einfach abhauen.
Das ahnte Shean aber und als er die Hand Toms losließ, gab er ihm eine kurze Schelle auf den Hinterkopf. "Auch wenn du wie ich von der Straße kommst, zeige Respekt, verdammt - okay ? Und jetzt komm erstmal mit ins Hotel, duschen, essen und dann reden wir. Und keine Widerrede, du hast es nötig. Und ja, er ist der Idiot - und mein Gefährte."
„Hmm ... ja, okay.“ murmelte Tom und rieb sich den Hinterkopf, wo er den Klaps bekommen hatte. „Gut, und hör dann einfach erstmal zu.“ sagte Shagen, und er gab Tomas das Cap wieder zurück, bevor er sich seinen Hut wieder aufsetzte. Tom setzte sein Cap auch sofort auf und zog seine Kapuze wieder hoch. „Also gut, das schadet ja nicht. Ich weiß nur, was meine Mutter erzählte und ob es wirklich stimmt, das werde ich dann erfahren.“ Es zeigte, daß Tomas nicht ganz so stur war und auch, daß er kein Dummkopf war. „Ich will auch ganz genau wissen, was sie sagte. Aber erstmal füllen wir deinen Bauch, der knurrt nämlich.“ Es war wirklich ein wenig zu hören und Tom hatte gewartet, weil es bei Babbu zu voll war.
"Okay - dann gehen wir ein wenig weiter, einige Straßen weiter fängt ein anderes Viertel an, in dem auch Taxis fahren. Oder hat sich das inzwischen geändert, Tom ? Ich meine die große Straße bei der Zwei-Türme-Kirche." Diese Straße war ebenfalls neutral, da viele der Schläger die Mission besuchten, und so hielten dort manchmal auch die Taxis ... zumindest, als Shean noch hier lebte.
„So kenne ich es, also denke ich, daß sich auch nichts verändert hat.“ antwortete Tom, und ging dann mit den beiden mit. Er war doch etwas neugierig auf das, was er hören würde, und bekam dann ja auch ein Essen und ne gute Dusche. Shagen würde auch warten bis sie da waren, aber er war sich jetzt schon sehr sicher, daß er wirklich sein Sohn war.
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