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Omi und Angelo  04
 

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Seit Angelo hierher kam, waren zwei Wochen vergangen und Omi war die meiste Zeit bei ihm geblieben. In der ersten Woche war es Angelo wirklich sehr schlecht gegangen und Matze hatte ihm doch etwas Sauerstoff gegeben, damit es er mehr davon im Blut hatte, da seine Lungenentzündung sehr heftig gewesen war. Aber jetzt gegen Ende der zweiten Woche war das Schlimmste vorbei, und der Husten so gut wie verschwunden. Omi las ihm gerade aus einem Buch vor, und das wild wie er war ... aber es zeigte, daß er sich teils in das, was er las hineinversetzte, und selbst Ginzou hörte gern zu. Omi verstellte die Stimmen auf die verschiedenen Charakter und schien sich wirklich fast in die Person hineinzuversetzten. Anfangs war er nicht ganz so konzentriert gewesen, aber es hatte sich von Tag zu Tag verbessert, und gerade jetzt kam etwas Romantisches.

Und wie einen jeden der vergangenen Tage genoß es Angelo sichtbar, ihm zuzuhören und lächelte, während er seinen Arm ein wenig mehr um ihn legte. Es verblüffte den Blinden noch immer, daß Omi sich so gerne an ihn kuschelte und auch nicht vor seinen Veränderungen zurückschreckte ... und gerade in Momenten wie jetzt, wenn sie alleine waren, genoß er es noch mehr. Dabei lehnte sich Angelo etwas mehr zu dem Kleineren und schloß die Augen, atmete behutsam den wundervollen Geruch Omis ein und lauschte dessen Stimme. Wie sehr wünschte er sich, Omi ebenfalls küssen zu können ... doch bisher hatte er sich nicht getraut, auch wenn er mit seinem guten Gehör immer wieder hörte, wie die anderen Hosts darüber redeten, auch untereinander Sex zu haben oder daß sie sich zur Begrüßung küßten.

Omi las weiter vor, aber er genoß natürlich auch die Nähe und man merkte, wie wohl er sich bei Angelo fühlte. Küssen würde er auch gern ... aber er traute sich ebenfalls noch nicht, da er Angst hatte zu wild zu sein, weil Angelo noch immer so empfindlich war. Doch er traute sich dann doch, denn das männliche Liebespaar in dem Fantasyroman küßte sich nun auch, und das las er gerade vor. Omi schwieg nun, drehte sacht seinen Kopf und hauchte vorsichtig einen Kuß auf die Lippen von Angelo. „So romantisch und zärtlich fühlt es sich bestimmt bei ihnen an.“ wisperte er nach dem Kuß und war deutlich rot auf den Wangen, weil er sich getraut hatte.

Im ersten Moment konnte Angelo ihm nicht antworten, da er viel zu überrascht von dem sanften Kuß war ... doch er hatte ihn genossen und nickte leicht, ehe er den kurzen Abstand zwischen ihnen überbrückte und Omi erneut küßte. Erst nach ein paar Herzschlägen nickte der Blinde und lächelte sacht, als er mit der Wange an der Omis entlangschmuste und ihm ins Ohr wisperte. "Vielleicht ... doch ich fühle mich, als ob ich schweben würde, so glücklich bin ich. Der Kuß war wunderschön und so süß, Omi ... ich danke dir so sehr dafür."

„Ich hatte gehofft, daß ich dich nicht erschrecke ... und danke für deinen Kuß.“ Omi war auch glücklich, daß Angelo nach seinem Kuß noch von sich aus einen gab. Es hieß, daß sie beide die gleichen Gefühle hatten. „Ich hab dich sehr gern, und ich will kaum weg von dir. Bei dir bin ich so ruhig wie bei keinem Anderen.“

"Ich würde dich gern nie wieder weglassen auch wenn ich weiß, daß das nicht möglich ist. Du bist so voller Leben und Energie - wenn du bei mir bist, geht es mir viel besser. Du bist wie ein sonniger Sommermorgen und eine duftende Blumenwiese, Omi ... all die Farbe und Formen, die ich nicht mehr sehen kann. Ich fühle mich so wohl bei dir - und ich habe Angst, daß ich das nicht darf." Das Letztere war so leise, daß man es kaum hören konnte, doch Angelo war noch immer unsicher, ob er es durfte.

Omi war erstmal sprachlos wegen den wundervollen Worten, und er neigte sich wieder zu Angelo und küßte ihn sacht. „Das darfst du natürlich, ich will dich so erleben und alle Anderen hier auch. Aber ich will es am Meisten, denn ich glaube, wir passen zusammen und gleichen uns aus. Sozusagen hat der Topf einen Deckel, der ihm paßt, gefunden.“ Jetzt wurde Omi verlegen, denn es war kein sehr romantischer Vergleich. „Wir sind hier eine richtig große, liebevolle Familie, und du gehörst nun dazu.“

"Das ist schön, Omi ... und natürlich möchte ich bei dir bleiben, ich fühle mich so wohl bei dir. Ich bin nur so unsicher, weißt du ? Meister Shagen hat noch nichts dazu gesagt, nur, daß ich gesund werden kann. Aber darf ich denn hierbleiben ? Mein einziger Nutzen ist als Sklave für Kunden, doch für die normalen Kunden hier bin ich sicher abstoßend." Angelo wollte noch etwas sagen, doch er horchte auf und wurde für einen Moment ängstlicher, da er die Schritte Shagens hörte und instinktiv Angst bekam, da er über seinen Herrn geredet hatte.

Aber Omi berührte ihn sacht. „Keine Angst vor Shagen.“ sprach er leise und blickte auf, als Shagen den Raum betrat. Er trug einen Kimono und man sah, daß er wirklich ruhig und entspannt war. Er lächelte sogar, denn er war sehr glücklich, daß Omi und Angelo so gut miteinander auskamen und sich ausglichen. „Keine Angst, Angelo - du kannst über mich reden, und ich werde dir sicher nichts tun. Ich bin eher wütend auf deinen ehemaligen Herrn und dessen Sohn wegen dem, was dir passierte.“ Mit den Worten setzte er sich neben das Bett und seine ruhige Art konnte Angelo sicher auch fühlen.

Es sorgte auch dafür, daß dieser sich wieder etwas entspannte und leicht nickte ... denn Angelo konnte sowohl in den ruhigen Worten wie auch dem ruhigen Atem hören, daß dieser es auch so meinte. "Es ist nur so ungewohnt, Herr ... hier kann man offen reden, und darf sich auch berühren und befreundet sein. Sogar ein Paar, wenn man will - gerade das war bei Todesstrafe bei meinem alten Herrn verboten, ebenso wie daß man über ihn redete. Ich habe gesehen, was passiert, wenn ein Wächter und ein Sklave Gefühle entwickeln ... ich habe noch immer Alpträume davon, Herr. Hier ist es so anders, auch ihr seit es."

„Ja - hier ist es anders und du gehörst nun dazu. Ich bekam dich sozusagen geschenkt, denn ich hatte einiges bei dem Sohn deines verstorbenen Herrn in der Hand. Aber am Meisten liegt mir im Moment daran, daß du hier bist und Omi sich endlich verliebt hat ... und ich denke, du dich in Omi.“ Shagen sprach ruhig und lächelte, als Omi breit grinste. „Vor dir kann man nichts verbergen.“ plapperte er und man sah ihm an, daß er noch viel glücklicher war als sonst. „Und was Kunden angeht, du bist kein Schmetterling für mich. Du bist noch zerbrechlicher, und für mich eher eine Libelle. Und Libellen dürfen nicht berührt, sondern nur beobachtet werden. Es gibt Kunden, die nur beobachten, wenn sich liebende Hosts zusammen sind, und genießen es. Aber ich frage dich, würdest du dafür Host sein ? Wenn nicht, dann bist du ganz allein für Omi da, denn du tust ihm unglaublich gut, und er dir.“ Shagen fragte somit und würde auch ein Nein akzeptieren.

"Ich ... dürfte ? Natürlich würde ich das tun, Herr ... und ich kann auch verwöhnen, wenn ein Kunde es wünscht. Es ist nur immer schwer mit meinen Veränderungen, wenn ein Kunde Sex haben möchte, auch wenn es möglich ist und ich es für euch gerne tun würde, Herr. Ich würde alles tun, um hier und bei Omi bleiben zu dürfen, Herr ... wirklich alles." Denn Shagen hatte mehr als nur recht damit, daß Angelo den schlanken Host liebte ... und daß dieser ihre Verbindung guthieß war mehr, als Angelo sich erhofft hatte.

„Ich möchte nicht, daß du mit Kunden Sex hast, aber du und Omi könnt gerne Sex haben. Und wenn kein Kunde da ist, dann mußt du mich auch nicht Herr nennen. Sag einfach meinen Namen, und ich bin zufrieden. Aber erstmal wirst du ganz gesund und lernst langsam wieder richtig zu essen, denn das ist gut für dich.“ Shagen war soweit fertig und Omi nickte sacht. „So wirst du auch kräftig genug, damit ich dich im Haus herumführen kann ... und in den Garten, und wo du alles fühlen und riechen, und vielleicht ein wenig sehen kannst.“ Denn Omi wußte, daß es hin und wieder ging, wenn der künstliche Nebel in den Augen das zuließ.

Als er das hörte, konnte Angelo nicht verhindern, daß sich Tränen aus seinen Augen lösten und er lächelte, als er nickte. "Es ist mir eine Ehre und Freude, He... Shagen. Darf ich fragen, ob ich dann auch deine Zeichen tragen darf ? Mein alter Herr fluchte immer darauf, daß die Hosts hier mit ihren Körpern ihre Namen zeigten und auch dein Zeichen tragen." Angelo mußte sich zusammenreißen, seine Anrede umzustellen doch er hatte gehört, daß es Shagen wichtig war.

„Da du es möchtest, bekommst du es auch. Aber auch erst, wenn du wieder gesund und bei voller Kraft bist. Und ich weiß, meine Zeichen sind ungewöhnlich ... aber es ist mir egal, was Andere darüber denken, und ob sie es mögen oder nicht.“ Shagen war es wirklich egal - aber er freute sich, daß Angelo es tragen wollte. „Und jetzt lasse ich euch allein, denn ich denke, das Ende vom Buch ist ganz nah wenn ich sehe, wo das Lesezeichen ist.“ Er stand nun auf und neigte sich zu Omi, um ihm einen sachten Kuß zu geben ... und er berührte Angelo sacht an der Wange, und hauchte ihm einen Kuß auf die Stirn. „Willkommen in der großen Familie.“

Gerade das sorgte dafür, daß Angelos Tränen noch stärker flossen, da er so dankbar war ... und er nickte nur und wisperte ein erleichtertes "Ich danke dir so sehr, Shagen.". Dann schluckte er, als der Silberhaarige wieder ging und wandte sich wieder zu Omi, um ihn sacht zu fragen. "Ich hoffe nur, daß ich das nicht träume, Omi ... ich bin so glücklich, daß ich zerspringen könnte."

„Das träumst du nicht, das kannst du mir glauben. Und ich zwicke dich nicht, damit du es glaubst, denn ich will dir nicht wehtun. Vielleicht eher ...“ Omi neigte sich vor und küßte Angelo wieder, aber er knabberte ganz sacht an dessen Lippen und löste den Kuß nach einigen Momenten wieder. „Kein Traum, obwohl dich zu küssen doch sehr traumhaft ist.“

Wie immer, entspannte sich Angelo völlig, wenn ihn Omi küßte und lächelte sanft, ehe er ihm mit den vier normalen Fingern seiner Rechten zärtlich durch die weichen Haare koste. Den verlängerten kleinen Finger hielt er gewohnheitsmäßig am Unterarm, damit auch die geweitete Haut angelegt war, doch auch wenn Omi lebhaft war, hatte er ihm dort niemals Schmerzen bereitet. "So wie es für mich ein Traum ist, daß du mich liebst und mich willst ... und ich hier bei dir bleiben kann. Weißt du eigentlich, wie es dann wird, wenn ich gesünder bin und nicht mehr hier im Krankenzimmer sein soll ? Ich möchte Niemanden das Bett wegnehmen und auch Niemandem zur Last fallen."

„Tust du nicht, und jeder hat seinen Wohnbereich. Ich möchte dich gern bei mir haben, wenn du es auch möchtest ?“ Omi sagte es gleich, denn er wollte ihn wirklich bei sich haben. Bisher hatte er sein Bett eher voll mit Plüschtieren, aber die würden dann woanders einen Platz finden.

"Wenn ich darf ? Ich würde sehr gerne bei dir bleiben, Omi. Ich bin auch genügsam, ich brauche kaum etwas und kann dir bei einigen Dingen auch helfen ?" Natürlich wußte Angelo, daß er durch seine Blindheit nicht sehr viel tun konnte, doch vielleicht gab es Dinge, bei denen er helfen konnte.

„Sicher darfst du, und du hilft mir jetzt schon. Ich bin durch dich ausgeglichen, und das war ich noch nie so wie jetzt, wo du da bist. Und lebe dich erstmal richtig ein hier.“ Das war nach dem Gesundwerden das Wichtigste, und Angelo würde da alle Hilfe von Omi und allen Anderen bekommen.

Auch das war noch so neu für den Blinden, daß sein Herz schier überfloß ... nicht einmal in der Zeit vor seiner Sklaverei hatte er so viel Rückhalt und Freundschaft erfahren, und das sorgte dafür, daß er leise aufschluchzte. Dann legte er seine Arme um den Schlankeren, zog ihn liebevoll an sich und barg sein Gesicht in den weichen Haaren Omis. "Danke ... ich ... danke." 

Omi umarmte ihn auch sacht, und streichelte Angelo zärtlich über den Rücken. „Liebend gern. Hier wirst du glücklich mit mir zusammen leben.“ Jetzt mußte er etwas beruhigen ... aber er ließ Angelo ruhig weinen, denn das half doch immer mal ganz gut.

Es tat dem Blinden sogar mehr als nur gut, denn auch Weinen war ihm nur selten erlaubt gewesen, da man die Spuren länger sah. Nach einer Weile wurde er aber wieder ruhiger und schluckte schwer, ehe er langsam seine Linke hob, seinen langen, kleinen Finger abspreizte und Omi auf diese Weise auch mit dem langen Hautflügel berührte, der sich nun von seinem Unterarm abspannte. Das Gefühl war einzigartig schön, auch wenn Omi ein T-Shirt trug ... doch er konnte dessen Wärme und Atem spüren, und das ließ Angelo wieder sacht erschauern.

Omi fühlte es natürlich und es war das erste Mal, daß Angelo sich das traute. „Hmmmm, das fühlt sich schön an.“ wisperte Omi und hielt Angelo weiterhin so wie jetzt, denn er wollte ihm weiterhin etwas Halt geben.

Daß es Omi gefiel sorgte dafür, daß der Größere sich wieder entspannte und tief durchatmete. Zum ersten Mal mochte ein anderer Mann als sein ehemaliger Herr die Veränderungen seines Körpers, und sah ihn nicht als Monster an oder bemitleidete ihn. Natürlich wußte Angelo inzwischen, daß die Männer hier ihn ebenfalls so nahmen, wie er war - doch daß Omi dies zuließ, war mehr und inniger als die Freundschaften, die sich hier entwickelten. Angelo brauchte noch ein wenig, bis er sich völlig beruhigt hatte und er hob seinen Kopf wieder, streichelte sanft mit den Fingern seiner Rechten über das Gesicht Omis und lächelte, als er ihn wieder ansah und im Licht der Sonne dessen Umrisse betrachtete.

In dem Licht konnte Omi auch das Schimmern in den nebligen Augen sehen und auch wenn es schön aussah, es war eine Veränderung die man nicht hätte machen dürfen. Doch dann lächelte er ganz breit, denn er sah einen Moment in den Augen einen klaren Augenblick, wo Angelo ihn sehen konnte.

Und dieses Lächeln war etwas, das den Veränderten bis ins Mark traf. Es war nur ein Herzschlag, in dem seine Sicht wieder klar wurde - doch es genügte, daß er sich noch einmal und noch mehr verliebte. Das Lächeln Angelos wurde liebevoller und auch ein wenig wehmütig, als der Nebel wieder seine Sicht stahl ... doch dieser Augenblick war so schön, daß er Omi erneut küßte und dann an dessen Ohr wisperte. "Mein wunderschöner, lebendiger Engel ... ich liebe deine wundervolle Art und deine Lebendigkeit, deinen Geruch und deinen wundervollen Körper. Aber dein Anblick war es, der mir damals am Fluß das Herz stahl und jetzt erneut - und ich schenke es dir gern."

„Ich nehme es gerne und gebe dir meins. Ich hab mich zum ersten Mal richtig verliebt, und das wird auch mein ganzes Leben lang bleiben.“ Omi war hin und wieder leicht verliebt gewesen, aber niemals so wie bei Angelo ... und er wollte ihn nicht mehr hergeben. „Ich bin dein, und du bis mein.“

Ein leises "Gerne." wispernd, nickte Angelo und zog Omi wieder an sich, um dessen Nähe und Geruch zu genießen. Nicht mehr lange, und er war so gesund, daß sie in desssen Zimmer ziehen konnten ... und dann würde es auch nicht mehr lange dauern, bis Angelo die Tätowierungen erhalten konnte, die ihn als Host Shagens kennzeichneten. Etwas, das Angelo ebenso glücklich machte wie die Liebe Omis und die Freundschaften, die es hier gab ... ein Glück, das man ihm auch ansah.

 

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