Deisuke, Tom, Scorpio, Julio 03
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Einige Stunden später seufzte Shean erleichtert auf, als sie wieder in den Fahrstuhl des Hotels stiegen und nach oben zu den Penthäusern fuhren. "Argh - ich hasse es, zu shoppen. Zum Glück bist du nicht so einer, der Dutzende Outfits ausprobieren muß. Du weißt, was du willst, und nimmst es dir. Und keine Sorge, im Drachenhaus haben wir einen verdammt guten Schneider und auch einen ebenso guten Schuster, die können wirklich alles machen, so wie mein Outfit. Aber der Laptop und das Handy werden nicht verkauft, verstanden ?! Die gehören jetzt dir und du wirst sie auch gebrauchen, und dein Handy bei dir behalten, damit wir dich erreichen können und du auch uns erreichen kannst. Im Augenblick noch das Prepaid, aber in Japan bekommst du dann eine abhörsichere Verbindung."
Tom hatte noch nie so viel besessen und er drückte den Rucksack, in dem sein Laptop drin war fest an sich, denn er hatte ihn nun nicht auf dem Rücken sondern auf dem Bauch getragen ... denn so sicherte er immer besondere Sachen. „Natürlich behalte ich das - wenn etwas wirklich mir gehört, dann verkaufe ich es auch nicht.“ Es gehörte ihm und er würde die Sachen sogar bewachen, wenn es sein mußte. „Ihr müßt mir dann nur die Sache mit dem Computer zeigen, ich hatte damit keinen Umgang und kenne mich nur mit Handy soweit aus.“ Mit den Worten trat er dann in das Hotelzimmer, als Shean nebenher die Tür öffnete, und Tom schlüpfte artig aus seinen Schuhen. Shagen saß bei dem kleinen Schreibtischbereich im Wohnzimmer und blickte zu den beiden, als sie kamen. „Ich hoffe, ihr hat die Asato-Sachen gekauft, sonst schicke ich euch beide zurück.“ Er legte großen Wert auf die Produkte seiner Familie, denn sie waren mit das Sicherste. Und auch Handy, Laptop, Tablet oder PC waren untereinander verknüpfbar. „Haben wir.“ kam von Tom und er holte vorsichtig den in ein Case gehüllten Laptop heraus. Shagen klappte seinen zu, stand auf und räkelte sich, denn er hatte bis eben noch dort gearbeitet. „Wir machen gleich noch ein Foto und deine Unterschrift, ich schicke es ab und Morgen holen wir deine Papiere ab.“ Mit den Worten setzte er sich auf das Sofa und sah zu, wie Tomas das Gerät ganz vorsichtig aus dem Case holte und auf den Tisch stellte. Es war lackschwarz, und das typische, kleine, jadegrüne Drachenzeichen war darauf, um es als Asato zu kennzeichnen.
Shean schmunzelte nur und zog sich selber aus, kam zu Shagen und küßte ihn kurz, ehe er den Trolli an die Seite stellte. "Natürlich nur Technologie deiner Familie - ist die Beste und Haku kann dann noch ein wenig damit spielen, damit alles wrklich sicher ist. Und die Papiere sind Morgen schon da ? Das ist klasse, dann geht alles schneller. Tom hat sich übrigens verdammt gut benommen, und er ist auch nicht gierig geworden."
„Fein und ja, Haku kümmert sich darum, wenn er sich kurz verbindet. Ich kümmere mich da auch Morgen darum und jetzt Tom, komm kurz mit zu meinem Laptop und dem Tablet, das daneben liegt.“ Er stand auf und ging zum Schreibtisch, wo er Tom, der gefolgt war, einen Stift in die Hand gab. „Schreib hier auf das Tab deine Unterschrift. Tomas Asato, dann mache ich noch ein Foto, und verschicke beides noch rasch.“ Shagen nickte zu dem Tablet und Tom zögerte kurz, bevor er vorsichtig Tomas Asato drauf schrieb und dabei doch staunte, denn es war, als wenn er auf Papier schrieb. Shagen nahm ihm den Stift dann aber ab, hob das Tablet an und zog Tomas zu einer hellen Wand. „So, noch das Foto, und du mußt nicht grinsen.“ Tom war fast überfordert, richtete aber noch kurz sein Haar etwas und stand dann stocksteif da, als Shagen das Foto machte. „Okay und jetzt habt ihr Ruhe, ich bin gleich ganz für euch da.“ Mit den Worten ging er wieder zum Schreibtisch und verschickte das Foto und die Unterschrift, so daß sie für den Paß genutzt werden konnten. Tom setzte sich wieder hin und schnaufte kurz. „Oh Mann, also Technik ist glaub ich auch nicht so ganz meins. Aber ich will das Wichtigste dann auch lernen.“
"Ich hasse den Kram ebenfalls, auch wenn er sehr nützlich ist - das kriegst du schon alles hin, Kleiner, du bist noch jung. Es verlangt ja auch Niemand, daß du jetzt Hacker wirst, aber du lernst, die Drecksteile zu benutzen." Auch Shean hatte den Umgang mit Computern und Handys lernen müssen, doch inzwischen kam er einigermaßen damit zurecht und wußte, wie wichtig und auch nützlich sie waren. "Ich denke mal, du hast noch viele Fragen, Kleiner ... am Besten reden wir beim Essen, es ist ja inzwischen auch schon spät."
„Hmm ... nochmal gut essen, das ist großartig.“ Tom hätte sich jetzt schon wieder was gesucht oder bei Bubba gegessen, und das Ganze heute hatte ihn doch fast mehr Energie als sonst gekostet. „Dann räume mal deine Sachen in das kleine Nebenzimmer, wo du schlafen kannst, das Essen müßte nämlich bald kommen.“ Shean hatte nämlich eine SMS geschrieben, wann sie in etwa hier sein würden, und Shagen hatte vorbestellt. „Also hopp, hopp.“ Shagen war nun auch mit seinem Streß fertig, klappte den Laptop zu und stand wieder auf, um sich zu strecken. Tom hob derweil alles vorsichtig auf und trug erstmal den Laptop und sein Handy in das Nebenzimmer, das normal für einen Butler war, und hatte somit ein eigenes Bett und ein wenig Platz. „Wow !“ hörte man, denn dort hatte er sogar auch noch einen kleinen Waschraum mit Dusche. Obwohl er das große Bad noch viel cooler gefunden hatte, aber das jetzt war für die Zeit, die sie hier verbrachten, seins.
"Dachte mir doch, daß es ihm gefällt. Und du solltest dich nicht so strecken wenn du nicht willst, daß ich dich auf das Bett werfe - oder willst du das ?" Es wäre noch Zeit vor dem Essen - doch Shean ließ sich lieber ein wenig mehr Zeit, vor allem, weil er sich nicht sofort anbieten wollte und es deshalb sicherlich zu einem Fellkampf kam.
Shagen neigte fast dazu es nochmal zu tun, aber das Essen war wirklich gleich da. „Würde das Essen nicht gleich kommen und wenn Tom nicht schon wieder Kohldampf hätte, würde ich es machen ... aber ich hab selber auch Hunger.“ Zu Mittag hatte er nur Salat, denn zuvor war ja noch das Essen bei Babbu gewesen. Aber jetzt knurrte auch sein Magen ein wenig. „Ihr könnt es ruhig treiben - ich bin abgehärtet von meiner Mutter, als ihre Kunden da waren. Der Schrank war mein bester Freund, bis ich endlich abhauen konnte, wenn Kunden kamen.“ Tom war schon zurück, denn er wollte noch den Trolli mit seinen Klamotten holen.
"Mir schon klar, daß du alles kennst, Kleiner ... aber bei uns ist es nicht unbedingt so, wie es bei deiner Mutter war. Kunden, die mich ficken wollen, müssen mich erst besiegen - und in Kauf nehmen gefickt zu werden, wenn ich gewinne. Gibt nur sehr wenige Kunden, denen ich gestatte, daß sie mich nehmen ... und auch Shagen kommt nicht oft in den Genuß, daß ich einfach nachgebe. Bei uns ist es generell etwas besser als in den normalen Hurenställen: Bei uns haben wir Zimmer für die Kunden und einen eigenen Wohnbereich für alle Hosts, die Wächter und natürlich Shagen selbst. Am Besten erklärst du ihm alles, Silberhaar, während ich mal im Bad bin ... die verdammten Weiber mit ihren Parfüms regen mich auf." Denn er war mit Tom auch in einigen Kaufhäusern gewesen und sie mußten durch die Parfümerieabteilungen, und eine Frau im Elektronikmarkt schien in Parfüm gebadet zu haben und verpestete den ganzen Laden.
Shagen blickte ihm nach, denn er hatte das auch gerochen. Tom hatte wohl Glück gehabt, nicht davon erwischt zu werden, obwohl ein Hauch von dem Geruch da war. Aber es war nur ein Hauch, und der war erträglich. „Also Shean läßt sich nehmen ?“ fragte Tom gleich, und Shagen grinste sacht. „Du wirst heute Nacht schon hören, wie es klappt. Und ja, er ist nicht nur Kämpfer und Rennfahrer, sondern auch ein Host. Aber bei ihm muß man drum kämpfen, um ihn nehmen zu können und wer verliert, der wird von ihm genommen. Was alle anderen Hosts angeht, sie sind verschieden, haben alle Vorlieben, und werden dafür auch gemocht und von ihren Gefährten geliebt. Wir haben gutes Wachpersonal, das ich auswählte, und das zuverlässig ist. Und vor allem haben wir keine Frauen im Haus, denn dank damals, wo ich deinen Halbbruder zeugte, hatte ich absolut keine Lust mehr darauf. Hinzu sind wir Asato eh eher Männer, die auf Männer stehen.“ Shagen erzählte weitgehend und Tom mußte kaum fragen. „Dann werde ich wohl alles kennenlernen, wenn das in Mexiko erledigt ist, und ich mit in mein neues Zuhause komme.“ stellte Tomas fest und Shagen nickte. „Das wirst du, und unterwegs wirst du schon einiges lernen und artig sein.“ fügte Shagen an, und das ließ Tom nicken. Er horchte aber auf, als es an die Tür klopfte und ehe Shagen sich bewegte, düste er schon zu der Tür und öffnete sie auf die gleiche Art, wie Shean am Mittag. Da auf dem Tisch im Eingangsbereich schon das Trinkgeld lag, griff Tom es, stopfte es dem Hotelburschen in die Tasche und schnappte sich danach den Wagen. „Danke und Tschüß.“ Mit den Worten verschloß er die Tür und schob den Wagen vorsichtiger zu dem großen Tisch.
Währenddessen war Shean fertiggeworden und kam nur mit seiner Jeans bekleidet aus dem Bad, nickte zu Tom und klopfte ihm kurz auf die Schulter. "Gut aufgepaßt, Kleiner. Du warst so gestanden, daß der Hotelbursche Shagen nicht sehen konnte und hast ihn auch nicht reingelassen, das war gut." Dann setzte er sich an den Tisch und nickte, als Tom ihnen die Teller hinstellte. "Das in Mexiko wird noch happig werden, Shagen ... gerade jetzt mit Tom. Wir müssen ihn anlernen damit er keine Fehler macht, sonst wird der Don niemals zustimmen."
Tom hörte gerade nur zu und er wußte, daß er in Mexiko wirklich gehorsam sein mußte. „Ich weiß, und wir haben nur zwei Tage Zeit, Tom. Du mußt alles lernen, und wirklich gehorsam sein. Vor allem deine Klappe halten und nicht explodieren, wenn dir etwas nicht gefällt. Du denkst, daß du schon einiges kennst ... aber glaub mir, das dort wird ganz anders. Wir erklären und zeigen dir alles, was du wissen und tun mußt.“ Shagen war sehr ernst und kühler ... etwas das Tomas nun kennenlernte und er fühlte gleich, daß er absolut keine Faxen machen durfte. „Ich will alles lernen, und sehen und begreifen, wie ich damit umgehen muß. Ihr könnt mich testen und aushorchen, wie ich bei Sachen handeln würde und wenn ich mich da nicht beherrschen kann, dann bleibe ich im Hotel, okay ?“ Shagen nickte und blickte zu Shean. Tom im Notfall im Hotel lassen war ihm nämlich schon durch den Kopf gegangen, denn gerade Mexiko war ein heikles Land, in dem Shagens Ruf zwar auch bekannt war, aber er war nicht oft dort.
"Könnte ein Problem werden, wenn der Don uns bei sich einquartieren will. Aber ich habe volles Vertrauen in den Kleinen - er ist nicht dumm und auf der Straße aufgewachsen, er kennt die Bosse dort und wir bringen ihm bei, was er wissen muß. Eins vorweg: Du wirst dann dabeisein, wenn die Fights stattfinden, Tom ... ich werde ebenfalls kämpfen, und die übrige Zeit bin ich Shagens Leibwächter. Wenn ich kämpfe, mußt du bei ihm bleiben - kannst du dich wehren, Kleiner ? Du bist trainiert und hast Ausdauer und Reflexe, das habe ich bemerkt." Denn Shean hatte ihn unterwegs beobachtet, und auch beim Kleidungskauf ein wenig auf dessen Körperbau geachtet.
„Ach verdammt, das wird er sicher machen.“ schnaufte Shagen. Eigentlich bevorzugte er ein Hotel oder vorübergehend ein Penthouse. Aber die meisten Dons neigten dazu, besondere Männer bei sich einzuladen. „Immerhin müßte dann der Arzt im Haus sein - also zeige, wie schnell du lernen kannst, Tomas.“ Der setzte sich nun, weil alles auf dem Tisch stand und wartete, daß Shagen und Shean sich etwas genommen hatten, bevor er sich selber etwas zu Essen nahm. „Ich lerne schnell, versprochen ... und natürlich hab ich Ausdauer und Reflexe. Ich kämpfe zwar nicht so oft, weil ich in keiner Bande bin, aber als Neutraler und Beschaffer muß man auch was draufhaben.“ Shagen lächelte und nickte. „Beim Beschaffen, hm ?“, was Tomas grinsen ließ. „Jup, normal bekomme ich alles, was ich besorgen will oder muß. Und Ausdauer und Flinksein brauche ich, weil ich es liebe, über die Dächer zu flitzen.“ Man sah es, denn er hatte wirklich genug Ausdauer und seine Muskeln waren schon so ausgeprägt, daß er genug Kraft hatte sich wo hochzuziehen, weit zu springen und so zu landen, daß seine Beine ihn abfederten und er sich nicht was brach. „Wir haben Morgen noch Zeit, und werden ein Kampftraining neben dem Verhaltenstraining machen. Also hau gut rein und glaub mir, deine Ausdauer wirst du brauchen.“ Jetzt blickte Shagen zu Shean, der sich darüber zu freuen schien.
"Wird ein gutes Training für uns beide ... und keine Sorge, ich überfordere dich schon nicht, Kleiner. Ich weiß genau, was Jemand aushalten kann und komme selber von der Straße. Am Besten gehen wir zu den Abbruchhäusern im Hafenviertel ... ich habe bei der Fahrt einige gute Objekte gesehen, in denen wir üben können und du mir zeigen kannst, was du draufhast. Und solange du zeigst, daß du stark bist und dabei auch Respekt gegenüber Shagen zeigst und Niemanden reizt, dürfte alles gereitzt sein, Kleiner ... gerade die Dons legen großen Wert auf Respekt, aber auch Eigenständigkeit."
„Die Gegend kenne ich und ich freue mich drauf, und Respekt bekomme ich hin ... ich hätte denke ich, sonst nicht Aufträge bekommen, was zu besorgen. Ein paar der großen Bandenbosse haben mir vertraut, daß ich ihnen was besorge, oder was von einem zum Anderen bringe.“ Tom war da sehr stolz drauf und Shagen wußte, daß es oft Kinder als Boten gab, weil es nützlich war. Aber diesen Kindern mußte man auch vertrauen, und daß sie Tom vertrauten, war schon der beste Punkt. „So mache ich mir keine Sorgen, und das Blut meiner Familie merkt man auch deutlich.“ Es war wirklich zu fühlen, auch wenn es fast arrogant erschien ... aber die Asato-Familienlinie wußte schon seit Jahrhunderten, wie sie sich oben hielt.
"Jep - in der Hinsicht kommt der Kleine wirklich voll nach dir, Silberhaar. Verdammt, jetzt kann ich das nicht mehr für dich hernehmen, der Kleine hat die gleichen Haare. Ach egal - du hörst einfach weg, wenn ich das sage, Kleiner, das gilt nur für Shagen und nur privat." Es kam Shean erst jetzt, daß auch Tom sich angsprochen fühlen konnte, und so klärte er es lieber jetzt und nickte, ehe er sich eines der beiden Steaks in ein Brötchen legte und dann davon abbiß. Im Gegensatz zu Shagen und Tom, die ihre Brötchen mit Wurst oder Käse belegten, brauchte der Rotblonde das Fleisch - und wenn sie fertiggegessen hatten, würde er auch noch sein Abendtraining absolvieren.
„Silberhaar will ich eh nicht heißen, also werde ich darauf eh nicht reagieren.“ Tom antwortete da noch und biß danach von seinem Brötchen ab. Shagen lächelte kurz und hatte es fast geahnt, denn Tom hatte seine Haare doch eher unter Cap und Kapuze verborgen gehalten. „Du kannst Shean dann noch beim Abendtraining zusehen, wenn du magst.“ Shagen erwähnte es und Tom staunte schon, doch nickte er gleich und sagte nichts, weil sein Mund noch voll war.
Und das wiederum sorgte dafür, daß Shean nickte und selbst weiteraß. Es war gut daß Tom lernte und Manieren zeigte ... und als er selbst gegessen hatte, wandte Shean sich an den Jungen. "Du wirst nicht nur zusehen - ich will, daß du mitmachst. Ich will sehen, wie weit du bist, damit wir dein Training anpassen können ... aber ich denke, du wirst Zuhause deine Freude haben. Wir haben nicht nur einen verdammt großen Außengarten mit genug Möglichkeiten, sondern auch eine Trainingshalle und viele Möglichkeiten, im Haus selbst zu üben. Du bist ja Parcourläufer, nicht wahr ?"
„Ja, so wird das genannt. Ich treffe in den anderen Stadtteilen oft auch auf Ältere oder welche aus den besseren Gegenden, die das als Sport machen. Aber ich kann viele schon abhängen und kenne gute Pfade ... und ich trainiere gerne heute mit und bin gespannt, wie ich dann im neuen Zuhause trainieren kann.“ Man sah, daß er sich jetzt auch auf das Training freute, und Shagen lächelte wieder. Er selbst würde auch noch trainieren, und da sie das kleine Penthousezimmer hatten, war auf der Balkonterasse auch ein wenig Platz.
Als er das hörte, hob Shean eine Braue - dann nickte er und grinste für einen Moment hinterhältig. "Okay, Kleiner, wir testen es aus. Und keine Sorge, ich bin fair - ich werde dich nicht verhätscheln.." Dann aß er auf und stand auf, ging ins Bad und wusch sich die Hände, ehe er wieder zurückkam und sich im großen Wohnzimmer nach vorne fallen ließ. Er fing sich auf seinen Fingerspitzen ab und begann, Liegestütze zu machen, wechselte nach einer Weile auf die linke Hand und danach auf die rechte Hand, ehe er sich auf die Hände abstützte und in die Waagrechte ging, um nun wieder Liegestütze zu machen. Natürlich konnte Shean unterwegs nicht sein ganzes Training absolvieren, doch er trainierte genug, um seine Muskeln stark und wendig zu halten.
Für Tomas war das faszinierend und er aß nun doch etwas schneller, damit er ebenfalls anfangen konnte. Daß Jemand gleich nach dem Essen trainierte war neu für ihn, und er bewunderte Shean, der wirklich nicht aufgepumpt war, sondern gute Muskeln hatte. „Iß langsam, und du verdaust ein paar Minuten.“ rügte Shagen den Jungspund und Tom nickte dann doch und trank einen Schluck, denn der große Bissen war fast zu groß gewesen. Auch das Tattoo wurde bewundert, und Shagen lächelte sacht. „Jeder Host bekommt eins, das zu ihm paßt. Shean ist so wild wie ein Tiger, und daher bekam er das. Du wirst als Asato aber einen Drachen bekommen, wenn du etwas älter bist.“ Das kam überraschend, und Tom verschluckte sich fast. „Echt jetzt ?“ Shagen nickte nur und schob sein Hemd etwas von der Schulter, auch wenn man da jetzt erstmal nur einen Teil des Drachenkörpers sehen konnte.
"Zeig ihm den ganzen Drachen, Großer - dann weiß er, was auf ihn zukommt, ist ja schließlich nicht gerade klein." Inzwischen war Shean wieder aufgestanden und lockerte kurz seine Arme, ehe er mit Kicks und Schlägen weitermachte.
Shagen war auch mit Essen fertig und trank nur noch einen Schluck Tee, bevor er aufstand. „Uhm ...“ kam derweil von Tom, denn er war natürlich wegen dem 'groß' überrascht und schluckte leicht, als Shagen das Hemd ganz auszog und man schon viel mehr sehen konnte. Gerade der Kopf des Drachen, dessen Maul beim Hosenbund ein wenig verschwand, und als sein Vater die Hose etwas öffnete, konnte man fast alles sehen und auch ahnen, wohin die Zunge des Drachen ging, denn die verschwand am Bund der Unterwäsche. Als Shagen sein Haar noch etwas hochnahm und sich herumdrehte, konnte man alles einmal sehen, und jetzt kam nur ein „Oh, mein Gott !“ von Tomas und ein Schmunzeln von Shagen, der seine Haare wieder fallen ließ und seine Hose auch wieder zuknöpfte. „Die Asato tragen alle einen Jadegrünen, ich Silber, dein Bruder einen weißen, denn er ist ein Albino mit jadegrünen Augen. Deiner wird dann auch Silbergrau werden. Aber wie er sich dann windet, das kannst du dann enscheiden.“ Denn das durfte Tom dann wirklich auswählen, denn er trug ihn dann mit viel Würde. „Ich werde ihn dann mit Stolz tragen, versprochen !“ Zwar war Tom ganz neu in der Familie und kannte noch nicht alles, aber er hatte nun ein Zuhause und wurde auch anerkannt.
"Aber erst, wenn du ausgewachsen bist, Kleiner. Und du kannst froh sein, unsere Familie im Drachenhaus ist spitze." Auch wenn Shean es nicht gerne zugab - er war inzwischen gerne im Drachenhaus und genoß es, Shagens Gefährte zu sein, auch wenn er es niemals aussprach sondern nur hin und wieder zeigte. "Und es ist auf die alte Art gestochen, nicht mit der Maschine. Wir haben bald einige Hosts, die ihre Tätowierungen bekommen ... vielleicht kann er zusehen, Shagen ? So lernt er auch gleich etwas."
„Wird er dürfen und nun Tomas, räumst du den Tisch ab, danach kannst du auch etwas trainieren. Ich bin draußen, ich brauche etwas Platz.“ Mit den Worten ging Shagen kurz ins Schlafzimmer, um dort eine andere Hose anzuziehen, und kam dann in der Trainingshose und mit zugebundenem Haar zurück und ging raus auf die Terasse. Tom hatte derweil die letzten Bissen genommen und räumte den Tisch ab. Jetzt blickte er seinem Vater nach und merkte, daß er sich anders bewegte. „Er ist auch im Kampf gefährlich, oder ?“
"Ja, aber anders als ich. Er kann dieses asatische Kampfzeug und ist auch mit dem Schwert richtig gut, liegt in der Familie. Aber Shagen kämpft nicht in Fights, da er der Boss des Drachenhauses ist, und dafür mich und noch einen anderen Wächter hat, Husky. Du solltest vielleicht bei Shagen zusehen und lernen, so bekommst du eine gute Grundlage, die du dann vertiefen kannst." Inzwischen hatte sich Shean genug gelockert und zog sich dickere, fingerlose Trainingshandschuhe an, ging nach draußen und begann dann, mit ihnen auf eine der Steinsäulen einzuschlagen.
Tomas hatte genickt und er kam mit auf die Terasse. Dort konnte er Shagen zusehen und versuchte, einiges nachzumachen. Aber er sah auch zu, wie Shean seine Fäuste stärkte, indem er auf die Steinsäulen schlug. Es war wirklich viel, das er lernen mußte, und er wollte es auch. In Mexiko wollte er nicht enttäuschen, und auch dort würde er garantiert sehr, sehr viel lernen.
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