Deisuke, Tom, Scorpio, Julio 06
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"Verdammt, Allessandro - du weißt wie schwer es ist zu verlieren, ohne daß der Don es merkt ! Aber ich habe es hingekriegt, also gib mir das Geld, das du mir versprochen hast !" Scorpio war mehr als nur wütend und zeigte es auch überdeutlich - denn eigentlich hätte er diesen Job haben wollen, damit sein Bruder den Schutz des Dons bekam, und nun hatte er absichtlich verloren. Doch die SMS, die der Größere ihm in der Pause geschickt hatte, war zu verlockend gewesen, und so ging er auf den Deal ein und verlor. Denn die fünftausend Dollar waren genug, daß sie nach Amerika konnten, und dort sicher waren.
Allessandro wußte, daß er verloren hätte, daher bot er das mit dem Geld an ... aber es war gelogen gewesen. „Du denkst doch nicht, daß ich das ernst meinte, und daß ich dir so viel Geld gebe.“ Mit den Worten packte er Scorpio so wie in dem Kampf eben, und hielt ihn im Würgegriff. Diesmal aber sehr ernst, denn es durfte nicht rauskommen. „Jetzt wirst du sterben - denn du behältst es sicher nicht für dich, und wenn du tot bist, dann töte ich deinen Bruder. Ich ficke ihn so lange bis er stirbt, und werde es genießen.“ Denn der Bruder war zart und einfach verlockend, und er würde nicht viel ertragen.
Als er das hörte, wurde Scorpio wütend - wütend auf sich selbst, daß er darauf reingefallen war und auch wütend auf den Größeren, daß dieser ihn reinlegte. Doch all das war nichts zu der Wut, die in ihm erwachte, als Allessandro seinen kleinen Bruder bedrohte. Ohne weiter zu zögern, packte er den Unterarm, der ihn würgte, grub die Finger der Linken um den angespannten Bizeps ins Fleisch und verdrehte ihn, während er den Zeigefinger des Arms mit der Rechten packte, zurückdrückte und so aus dem Gelenk brach. Als Allessandro aufschrie und den Griff löste, schlüpfte Scorpio einfach raus und packte einen der losen Ziegelsteine der Mauer, an der sie gestanden hatten, schlug zu und traf die Schläfe des Größeren, und schickte ihn damit zu Boden. Doch noch ehe er noch einmal zuschlagen konnte, pfiff Shean kurz auf und kam zu ihm, schüttelte den Kopf und grinste hinterhältig. "Laß den Stein neben seinen Kopf fallen - wenn du noch einmal zuschlägst, ist dein Alibi im Eimer. Warte, ich löse das." Als er endete, zog Shean eine seiner Wurfnadeln aus dem Unterarmschoner und Scorpio nickte, trat zurück und wartete ab. Er sah sofort, daß der Rotblonde zwar nicht größer, aber stärker war und ein besserer Kämpfer - doch als Shean die Nadel in die inneren Augenwinkel Allessandros stieß und ihn damit tötete, nickte er nur. "Und jetzt ?" "Jetzt lassen wir es wie einen Unfall aussehen, der Wichser hatte nichts Besseres verdient." Shean trat kurz einen Schritt beiseite und winkte Scorpio weg, und als dieser aus dem Weg war, trat Shean zu und brachte die marode Mauer zum Einsturz. Sie fiel direkt auf den Toten und so konnte es als Unfall ausgelegt werden, und Shean wischte die Nadel ab und steckte sie dann wieder in seinen Unterarmschoner. "Hi, ich bin Shean - ich bin der Kämpfer eines der Gäste des Dons, und mein Boss würde dich gerne anheuern. Komm doch mit und höre es dir an, besser als hier ist es allemal." Der Rothaarige verengte kurz abschätzend die Augen - doch dann nickte er und folgte Shean nach innen.
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Shagen hatte den Don gut abgelenkt, und einer der anderen Gäste sprach nun gerade mit den Don. So hatte Shagen sich abgesetzt und war nach draußen gegangen. Was auch nicht auffiel oder befragt werden würde, denn auf dem Weg lag auch das luxuriöse WC. Aber Shagen ging daran vorbei und wartete an einem ruhigen Ort. Wie erhofft, kam Shean mit Scorpio und am Blick von Shean konnte Shagen sehen, daß etwas passiert war. „Es war also gut, daß du nach ihm gesehen hast.“ Er sprach Shean kurz an und wandte sich dann natürlich an den jungen Mann, der noch ein kochendes Feuer in den Augen hatte. „Ich bin Shagen Asato, und ich möchte dich gern in meine Dienste nehmen. Und ich vermute, du hast einen Verwandten den du beschützt, dem würde ich dann auch Sicherheit geben.“
Als er das hörte, verengte Scorpio erst einmal mißtrauisch die Augen und verschränkte seine Arme, und Shean schmunzelte kurz und klopfte ihm auf die Schulter. "Keine Sorge - er meint es auch so. Shagen hat sein Haus in Japan - also wärst du dort sicher, und auch dein Bruder, von dem du mir erzählt hast. Hör dir einfch die Kurzversion an und sag uns, ob du willst und wenn ja, spricht Shagen dann mit dem Don." Die Worte Sheans sorgten dafür, daß Scorpio etwas ruhiger wurde und die Arme wieder löste, sich die längeren Ponys nach hinten strich und schließlich nickte. "An was haben sie gedacht, Sir ? Unter 'Diensten' kann man sehr viel verstehen."
Tom war auch da, aber blieb ruhig und hörte nur zu. Shagen war ganz froh, daß Shean hier war und den jüngeren Kämpfer beruhigte, denn so konnte er besser mit ihm sprechen. „Ich will dich hauptsächlich als Kämpfer, zweiter Rang ist Wachmann und als drittes - aber nur wenn du magst - als Host. So wie Shean einer ist, der Kunden hat, die ihn für das Recht, ihn zu nehmen, besiegen müssen. Ansonsten müssen sie in Kauf nehmen, daß er sie sich nimmt. Ich habe ein großes Haus mit Luxushosts, und alle sind besonders und absolut sicher. Du und dein Bruder wären dort auf jeden Fall sicher. Wenn dein Bruder jünger ist, was ich vermute, muß er dort nicht arbeiten und würde Unterricht erhalten, genau wie mein Sohn, den ich vor kurzem erst fand. Denn ich lege großen Wert darauf.“ Es war ihm wichtig, das zu sagen und Tom wußte inzwischen auch, daß er nicht nur Kämpfen lernen würde sondern auch schulischen Unterricht bekam, der ihn reichlich Mühe kosten würde. „Also, was sagst du ? Ich muß es wissen, damit ich mit dem Don verhandeln kann.“
Im ersten Moment dachte Scorpio, er hätte sich verhört - und das sah man auch für einen Moment in seimem überraschten Gesicht. Dann verengte er jedoch die blutroten Augen und fragte Shagen direkt. "Okay - ich habe das also richtig verstanden, daß ich für sie kämpfe und ein Wächter bin - und wenn ich mag, dann kann ich ein Host sein und die Gäste verprügeln, die mich haben wollen ? Und nur, wenn die mich besiegen, dürfen sie mich besteigen, ansonsten besteige ich sie ?" Das ließ Shean leise schmunzeln und er nickte kurz. "Jep - genau das, was ich auch mache. Mit dem Unterschied, daß Shagen mir gehört. Und dazu könnt du udn dein Bruder dort wohnen, kriegt Essen, Kleidung, alles was ihr braucht und noch ein Gehalt dazu." Als er das hörte, weiteten sich die Augen Scorpios und er schluckte schwer, ehe er sich entschloß und nickte. "Okay. Aber ich will das auch noch schriftlich, wenn der Don zustimmt - und das wird schwer werden, da er nicht nur mich, sondern auch schon meinen Bruder eingeplant hat, auch wenn ich es hasse. Julio ist erst dreizehn und sehr, sehr sanft ... die Kunden hier würden es nicht verstehen und ihn zerstören."
Shagen war wirklich froh, daß Shean es Scorpio noch besser klarmachen konnte. Er wurde aber sichtlich kalt in den Augen, als es um den Bruder ging . „Ich kann mir denken, was er mit deinem Bruder machen will. Ich werde es schon hinbekommen, daß ich euch zwei bekommen werde. Und deinem Bruder wird es bei mir auch gut gehen, es leben auch sehr sanfte, zerbrechliche und schüchterne Männer in meinem Haus. Sie sind auch Hosts, aber bekommen nie Kunden, die ihnen Schaden zufügen. Und du bekommst es schriftlich, versprochen. Ich halte mein Wort - und nun muß ich zurück und sehen, daß ich mit dem Don spreche.“ Shagen wandte sich ab und blickte noch zu Shean, der sollte ruhig bei Scorpio bleiben. Aber Tomas mußte jetzt ebenfalls mitkommen, denn er war mit ein Gast. Shagen wußte zu handeln und wenn es wirklich sein mußte, dann würde er das tun was Shean sicher nicht dulden würde ... aber das war das Letzte, das Shagen dem Don anbieten würde.
Als Shagen wieder zurückkam, lächelte der Don und hob eine Braue, als er hörte, daß der Silberhaarige mit ihm geschäftlich reden wollte. "Natürlich, und gerne - am Besten gehen wir zurück in die Villa und in mein Arbeitszimmer, so ist es besser. Sie können ihrem Tiger ja Bescheid geben ... ich denke, er wird sich noch die Arena ansehen und dann nachkommen." Dann sagte der Don seinen Dienern Bescheid und verabschiedete sich noch von den anderen Gästen, die von den Dienern in ihre Quartiere gebracht werden würden, nickte, als Shagen sein Handy wieder einsteckte und ging ihm und dessen Sohn dann in die Villa vor. Erst, als sie in seinem Arbeitszimmer waren, wurde Raffael wieder lockerer, bot Shagen den Sessel vor seinem Schreibtisch an und setzte sich in seinen eigenen Sessel, während Tom sich auf das Sofa an der Seite setzen konnte. "Nun - sie haben mein Interesse geweckt, Shagen. Worüber möchten sie mit mir reden ?"
Tom setzte sich und Shagen saß auch entspannt auf dem Sessel vor dem Schreibtisch. Er war jetzt recht entspannt und schlug auch ein Bein über das andere, ein Zeichen seiner Entspannung. „Nun - die Kämpfe heute waren sehr interessant, und der eine Kämpfer noch viel mehr. Sie können sich sicher denken, welchen ich meine, da meine Vorliebe für interessante Menschen verbreitet ist. Ich möchte ihn gern in meinem Haus haben, und auch seinen Bruder. Ich erfuhr, daß er noch einen jüngeren Bruder hat, der im Alter von Tomas ist. Mein Junge braucht einen Gespielen und Freund, das würde passen. Was möchten sie für die beiden haben ?“ Er fragte gleich und Tom unterdrückte einen erstaunten Blick, denn das hatte er nicht erwartet und jetzt wußte er noch mehr, wie verschlagen sein Vater sein konnte.
Der Don hingegen schmunzelte leise und nickte, während er sich und auch Shagen ein Glas Wein einschenkte. "Ich habe es mir schon gedacht, Shagen - Scorpio ist mit seiner Haar- und Augenfarbe außergewöhnlich. Sie sind zwar in einem fast schwarzen Rot und dunkler, als es normalerweise bei diesem Gendefekt ist, doch man sieht es deutlich. Auch Julio besitzt diesen Gendefekt, deshalb sind beide auch sehr wertvoll für mich. Nun ... ich muß einen gewissen Betrag verlangen, da mir die Wettgewinne von Scorpio und die zukünftigen Gewinne von ihm und seinem Bruder als Huren verlorengehen, doch da wir schon Handelsverträge haben, verlange ich nicht so viel. Ich möchte für die beiden die Garantie, daß sie gut versorgt sind, dreihundertfünfzigtausend Dollar und dazu die Zusage, daß sie mir Informationen zukommen lassen, wenn einer ihre Bekannten einen speziellen Lustsklaven sucht. Sind sie damit einverstanden ?"
Tom schnaufte fast, als er den Preis hörte - denn es war ja wirklich sehr, sehr viel Geld. Shagen lächelte nun und neigte sich mit seinem Weinglas vor, um sacht an das von dem Don zu stoßen. „Nun, da sage ich nicht Nein. Ein guter Preis, und ich vergebe dann die Infos, wenn ich von einen Interessenten an diesen Lustklaven etwas mitbekomme.“ Danach trank er genießend einen Schluck, und so war es wirklich beschlossen. Tomas sah man einen Augenblick an, wie erstaunt er war denn jetzt wußte er, wie reich sein Vater wirklich sein mußte. „Wir machen entspannt einen Vertrag, und Morgen werden wir die Kämpfe und Wetten sicher auch noch sehr genießen.“ Gerade das war auch ein Genuß, denn Shean würde wohl gewinnen ... und dann bekam der Arzt noch eine Strafe, die er sicher nicht vergessen würde.
Natürlich stieß auch der Don mit Shagen an, und lächelte, als sie einen Schluck genommen hatten. "Darauf freue ich mich sehr, Shagen - denn es kommen sehr gute Gegner, und ich freue mich auch darauf, ihren Tiger kämpfen zu sehen. Und ja, ich setze dann gleich die Verträge auf - wobei mir ihr Wort schon genügt, Shagen. In dieser Hinsicht ist es wunderbar, daß in ihrem Land ein Wort unter Ehrenmännern ebenso viel gilt wie in meinem ... doch ich weiß, daß solche Verträge besser auch schriftlich gemacht werden, denn so hat man immer etwas Sicherheit." Raffael nahm es Shagen nicht übel, daß er auch einen schriftlichen Vertrag haben wollte - gerade wenn es um so etwas wie Ausreisegenehmigungen ging und ähnlichen Behördenkram, waren solche Verträge unerläßlich.
„Ja, die Sicherheit brauche ich leider. Von hier nach Japan, da kucken die Behörden leider schon etwas schärfer. Also sage ich jetzt rasch Augen zu und durch, dann eine ruhige Nacht und Morgen die Profikämpfe genießen.“ Shagen sah es so und auch, wenn man es ihm gerade nicht ansah, er war verdammt müde und wollte den Papierkram jetzt noch zügig hinter sich bringen.
Das ließ den Don kurz schmunzeln und er nickte, öffnete seinen Laptop und setzte den Vertrag für seine beiden Untergebenen auf. Es brauchte dazu nicht viel und dann druckte er die Unterlagen aus, unterschrieb sie und reichte sie Shagen, damit dieser sie ebenfalls unterschreiben konnte. Dann nahm er sein Original und gab Shagen noch eine Folie für dessen Original, ehe er ihn verabschiedete und nach einem Diener läutete. "Der Diener wird sie zurück zu ihrem Zimmer bringen, mein Freund ... ich lasse das Frühstück Morgen auf ihr Zimmer bringen, da ich vormittags noch unterwegs bin. Und ich sage Scorpio und seinem Bruder Bescheid, sie werden dann ebenfalls im Laufe des Vormittags zu ihrem Zimmer kommen."
„Kein Problem, und es gibt ja noch zu tun. Danke für den Vertrag, und eine angenehme Nacht.“ Shagen verabschiedete sich jetzt auch und Tomas folgte ihm dann, als der Diener sie zum Zimmer führte. Shagen freute sich aber auf das morgige Frühstück im Zimmer.
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Am nächsten Morgen war Shean gerade bei seinem Morgentraining, als es an der Türe klopfte. Also ging er hin und nickte, als der Diener sich höflich verneigte und ihm den Servierwagen mit dem reichhaltigen Frühstück überließ. Shean schob den Wagen rein und schloß die Türe, ehe er ihn in das große Zimmer schob und ihn dort stehenließ, damit er Shagen und Tom wecken konnte.
Shagen war aber schon wach und räkelte sich im Bett, als Shean in das Zimmer kam. „Hmm ... ich hab das Klopfen gehört, und jetzt riecht es ganz wunderbar.“ Er stand auf und umfing gleich den Rotblonden, um ihn zu küssen ... denn er fühlte sich jetzt wirklich erholt, und konnte es sich nicht nehmen lassen.
Natürlich erwiderte Shean den Kuß und als sie sich wieder trennten, lachte er kurz und gab Shagen einen Klaps auf den Hintern. "Dusch dich, ich richte in der Zwischenzeit alles her und wecke dann Tom, okay ?" Denn der Junge schlief noch, doch Shean gönnte es ihm.
„Okay und ich danke dir.“ Shagen holte sich noch einen Kuß, dann ging er ins Bad, um sich frisch zu machen. Gestern war für ihn der anstrengendste Tag gewesen, und heute würde der für Shean anfangen. Als Shagen fertig war und sich abtrocknend aus dem Bad kam, wurde Tomas gerade geweckt und er sah gerade süß aus, denn seine Haaren waren ziemlich verstrubbelt und er mußte noch richtig wach werden. „Shean hat dich geweckt, jetzt mußt du dich im Bad beeilen. Wenn ich mit Anziehen fertig bin, fangen wir an zu frühstücken und Shean muß sich schön satt essen, um später genug Kraft zu haben.“ Tomas sprang gleich auf und huschte ins Bad. Shagen grinste sacht und trocknete sein Haare noch etwas mehr, bevor er in seine bequeme Kleidung schlüpfte. „Und denkst du es ist genug da, damit die zwei auch noch satt werden ?“ fragte er Shean derweil und kam in den Wohnbereich, in dem sie frühstücken würden.
'"Hm ? Ah, der Rotschopf und sein Bruder. Ja, ich denke schon ... die Kämpfe fangen ja erst am frühen Abend an, da ist noch genug Zeit, um Mittags gut zu essen. Aber so beeilt sich der Kleine wenigstens, tut ihm ganz gut." Mit den Worten schob Shean den Wagen an den Tisch und begann schon einmal damit, alles abzuladen, während er aus dem Augenwinkel immer wieder zu Shagen blickte und ihm zusah.
Der ließ sich auch etwas Zeit, weil Shean gern zusah. Aber er war dann doch fertig angezogen und kam ganz zu ihm, damit er ihn erneut küssen konnte. In dem Moment kam Tomas auch schon wieder aus dem Bad und rubbelte sich trocken, damit er rasch in seine Kleidung kam und nichts verpaßte, oder zu spät war. „Ich bin wirklich gespannt, wie er sich in der Zukunft entwickelt.“ wisperte Shagen und grinste sacht, denn es war doch erfrischend noch einen Sohn zu haben, der ein wenig chaotisch war.
Shean nickte nur zu Tom und setzte sich, ehe er ein paar Speckstreifen, Kartoffeln und Ei nahm und sich auch ein paar Brotscheiben dazulegte. Doch bevor er mit dem Essen anfangen konnte, klopfte es erneut und Shean runzelte die Stirn, ehe er aufstand und zur Türe ging. Als er sie jedoch öffnete, huschte ein kurzes Grinsen über seine Lippen, ehe er zurücktrat und die Türe weit öffnete. "Nur rein mit euch beiden - die Taschen könnt ihr hier an der Seite abstellen." Scorpio nickte und trat ein, stellte die beiden Reisetaschen an die Seite und lächelte, als sein kleiner Bruder hinter ihm eintrat und scheu zu Shean aufsah. Der Rotblonde hob verwundert eine Braue, ehe er die Türe schloß und wieder zurück zum Tisch ging. "Der Kleine ist wie Chino, Silberhaar ... ich hätte nicht gedacht, daß ich das nochmal sehe."
Shagen hatte sich bisher nur einen Tee eingegossen, und stand nun auch auf. „Schön, daß ihr schon da seit und keine Angst hier. Solang wir privater sind, braucht ihr nicht so steif zu sein. Und ja, Shean - du hast recht.“ Shagen wirkte wärmer als am Abend zuvor und war es auch, denn hier waren sie privater und gerade der jüngere Bruder war wirklich wie Chino, und das beruhigte noch viel mehr. Tomas stand auch höflich auf und hielt sich noch etwas zurück ... aber seine Augen musterten die beiden und gerade der Junge in seinem Alter war so schön und sanft, so etwas hatte er noch nie gesehen.
Als Scorpio sah, daß Shagen auch anders sein konnte, löste sich ein Großteil der Verspannung in seinen Schultern und er nickte, ehe er leise seufzte und dann etwas schief lächelte. "Ich danke ihnen noch einmal, Shagen. Sie wissen gar nicht wieviel es mir bedeutet, daß sie uns mitnehmen - und ich schwöre ihnen, daß ich ihnen treu ergeben bin und auch tue, was in meiner Macht steht, um ihre Wünsche zu erfüllen. Als mir der Don vorhin unsere Ausweise und Akten gab, wußte ich, daß es kein Traum war und ich hoffe, wir werden ihren Wünschen gerecht. Ich bitte nur um etwas Nachsicht bei Julio, sein Englisch ist noch nicht so gut - doch er lernt schnell, und sehr gerne." Als er nun erwähnt wurde, schluckte der jüngere Rotäugige und trat dann etwas vor, um ihren neuen Herrn rotwerdend zu begrüßen. "Ich grüße sie, Mister Shagen ... und danke." Dann schweifte sein Blick aber für einen Moment zu Tom und die Röte auf seinen Wangen vertiefte sich noch, während er den Blick wieder senkte und zu seinem Bruder zurückwich.
„Ich bin ganz froh, daß ich euch beide ohne Probleme bekommen konnte. Und euch wird es auf jeden Fall gut bei mir gehen, und Julio wird dann auch mit Tomas gute Lehrer bekommen.“ Shagen war wirklich entspannt und was die zwei wohl nicht erwartet hatten, er nahm Scorpio und Julio kurz in den Arm, bevor er sie sacht zum Tisch schob. „Ich denke, ihr hattet kein Frühstück, oder nicht genug. Wir essen alle zusammen, denn das wird auch in meinem Haus so sein. Wir sind dort eine Art Familie.“ Platz war hoer genug, denn der Tisch war für sechs Personen geeignet, und es war auch genug Essen gebracht worden. Jetzt war Tomas aber auch verlegen, denn er hatte noch nicht gegessen und sein Teller war schon vollgestapelt. Aber er handelte gleich und holte zwei leere Teller und Besteck vom Serviertisch, und legte sie hastig auf den Tisch.
Die Umarmung war sichtbar unerwartet - doch Scorpio war froh darum und nickte nur dankbar. Dann schob er seinen kleinen Bruder neben Tomas und setzte sich selbst neben Shean, bedankte sich noch einmal und nahm dann selbst von dem reichhaltigen, herzhaften Frühstück. Julio hingegen lächelte scheu zu dem jungen Silberhaarigen, nachdem er sich ebenfalls noch einmal bei Shagen bedankte, ehe er sich einen Speckstreifen, eine kleine Portion Kartoffeln und Ei und dazu noch ein Brötchen nahm, das er sich mit Butter und Marmelade bestrich. Julio war sehr schlank, da er das meiste Essen immer seinem Bruder überließ - etwas, das beide nicht mochten, doch es war nötig gewesen, damit Scorpio viele Kämpfe gewann und damit in der Gunst des Dons geblieben war. "Darf ich fragen, was nun heute passiert ? Ich denke, sie werden auch an dem Turnier teilnehmen, oder ?" Denn Scorpio mußte auch wissen, was am heutigen Tag noch von ihnen erwartet wurde.
Shagen hatte seinen Tee und aß Morgens nur etwas Leichtes ... und er beobachtete, wie die zwei Neuen sich bedienten. Bei der Frage nickte Shagen. „Ja - das Turnier steht mit auf der Liste, der Hauptpunkt ist aber der Arzt gewesen, der hierherkam. Ich will ein paar seiner Unterlagen für einen Mann, der vor kurzen zu mir kam. Und ihr könnt mich, wenn wir privat sind, duzen. Also sagt ruhig Shagen und du, wenn ihr mich ansprecht." Shagen nippte kurz an seinem Tee und lächelte, weil Tomas sich kaum traute zu Julio zu kucken, und sich daher auf sein Essen konzentrierte. Er war eindeutig von dem zarten Jungen überwältigt und zuckte fast, als sich ihre Hände beim Greifen nach der Marmelade leicht berührten. „Nimm du ruhig zuerst.“ kam von Tomas, und er lächelte verlegen. Shagen blickte danach aber wieder zu Scorpio. „Da Shean heute Abend kämpft, wirst du gleich als Bodyguard bei mir sein. Julio kommt auch mit, und bleibt an Tomas Seite. Ich mußte leider ein wenig improvisieren und sagte, daß Tom einen Freund und Gespielen braucht. Aber keine Sorge, das ist wirklich nicht deine Pflicht, Julio.“ Bei den Worten blickte er zu Julio, der bei den Worten deutlich verunsichert geworden war.
Denn der Junge wußte genau,, was ein Gespiele war - doch andererseits gefiel ihm der Junge, der um mehr als eine Handbreit größer und viel stärker als er war, sehr. Gerade die silbernen Haare und grünen Augen waren außergewöhnlich und auch die Tatsache, daß Tom ein asiatischer Mischling war ... etwas, das Julio nur aus dem Fernsehen kannte. "Ich ... ich hätte nichts dagegen, Freunde zu werden ? Ich ... hatte nie welche, aber ich ... mag dich, Tomas." Die Worte Julios waren sehr leise und er errötete wieder - doch er hoffte, daß Tomas damit einverstanden war, da sie ja später in Japan auch miteinander auskommen mußten. Scorpio hingegen seufzte leise, ehe er wieder ernster wurde und nickte. "Ich werde mein Bestes geben, Shagen." Shean hingegen aß in der Zwischenzeit und grummelte kurz, als er noch etwas anfügte. "Eigentlich bist du nur schmückendes Beiwerk, Rotschopf - Shagen kann sich selbst wehren aber er tut es nicht, um sein Ansehen zu untermauern. Also tu einfach was ein Bodyguard tut, geh bei Aufzügen oder Türen vor und bleibe ansonsten neben ihm, setze einen miesen Blick auf und fertig." Die nüchternen Worte ließen Scorpio kurz belustigt aufschnauben, denn er mochte die trockene Ader Sheans und so nickte er nur. "Geht klar."
„Wunderbar.“ Mehr kam nicht von Shagen und er lächelte, weil Tom rasch kaute und schluckte, damit er höflich antworten konnte. „Ich kenne meinen Vater nicht mal eine ganze Woche, und daher auch Japan nicht. Und du bist dann mein erster Freund in meinem neuen Leben, ich freue mich sehr.“ Man sah es ihm auch an, denn seine grünen Augen leuchteten richtig, und er schenkte Julio auch ein strahlendes Lächeln. „Und dich auch, obwohl ich jünger bin, Scorpio.“ Er wollte sich mit beiden anfreunden, und Shagen fand es wirklich gut. Die beiden Jungs waren ab jetzt die Küken im Haus des silbernen Drachen, und würden sich bestimmt sehr gut vertragen. Shagen war wirklich zufrieden, und aß nun in Ruhe noch etwas Obst mit Quark.
Scorpio nickte nur, da er schon jetzt sah, daß sein Bruder Tom sehr mochte ... und Julio strahlte auch für einen Moment, ehe er wieder scheu den Blick senkte, errötete und sacht lächelte. "Dann haben wir beide sehr viel zu lernen, nicht wahr ? Aber ich freue mich schon darauf." Eine Freude, die man Julio auch ansah - denn er liebte es zu lernen, und sog neues Wissen förmlich in sich auf. Shean nickte ebenfalls, da er nichts weiter dazu sagen mußte, und sie die Zeit gemütlich mit dem Frühstück verbringen konnten.
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