Cyrus und Ryu 03
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Shagen hatte nur kurz nebenher gesehen, was passiert war und daß Cyrus auch reagierte, war schon ein Zeichen, daß sein Bruder natürlich den Richtigen ausgewählt hatte. Er hatte aber schon mit dem Erpreßten gesprochen und weil der einen Moment einen kalten Blick von Shagen bekam, war alles, was er eigentlich verheimlichen sollte, aus ihm herausgeplatzt. Scheinbar war es ein unterer Yakukza, der alles geplant hatte und da es Shagen mitbetraf, konnte nicht von den Oberen bestimmt worden sein. Also telefonierte er gleich im Hauptbüro, während Hiro mit dem Mann wartete. Das Ganze dauerte nicht wirklich lange, und Shagen kam mit beruhigenden Worten zurück und konnte versichern, daß die Familie von nun an keine Angst mehr haben mußte.
Als er das hörte, sackte der Mann sichtbar zusammen und zögerte, doch dann neigte er seinen Kopf tief und versprach, daß er und seine Familie diese Ehrenschuld niemals vergessen würden. Kimu hatte niemals viel gehabt und daß er in diese Intrige gezogen wurde, war fast schon zuviel gewesen ... doch er hoffte, daß diese Ehrenschuld als Dank genügte, da er sonst nichts hatte, das er geben konnte.
Und die Hoffnung wurde ihm erfüllt. „Ich nehme die Ehrenschuld an und wenn ich sie mal einfordere, wird es nicht sein wie das, was dir bisher passierte." So ein Arsch war Shagen auch nicht, und er notierte den Namen noch und auch, was die Schulden anging. Ehrenschulden waren oft praktischer als Geld - denn wenn man Infos oder sonstwas brauchte, war es angenehmer, und man mußte nicht diskutieren. „Sie können nun sorgenfrei zur Familie, die gesund zurück sein wird ... und ich begleite sie hinaus.“ Das tat Shagen jetzt, denn es war ihm in dem Fall wichtig, und er würde Cyrus gleich auf dem Rückweg selbst aus dem Wartebereich abholen.
Kimu neigte noch einmal dankbar den Kopf, ehe er sich erhob, seine Mappe zurücknahm und Shagen dann nach draußen folgte, um sich zu verabschieden. Dort atmete er erst einmal erleichtert ein und stieg in sein Auto, fuhr den Weg hinab zum Tor und war froh, daß alles so glimpflich verlaufen war. Im Wartebereich hatte Cyrus noch ein wenig mit Haku geschrieben und verabschiedete sich jetzt aus dem Messenger, fuhr seinen Laptop herunter und legte ihn in die Ledermappe, ehe er eine seiner schwarzen Brauen hob, als Shagen selbst in den Wartebereich kam.
Nori war auch erstaunt und saß steifer und aufrecht da, denn das war der Leiter des Hauses, und da war der Respekt auf jeden Fall da. „Ich muß leider mit ihnen als Letztes sprechen, Mr. Akama.“ Noriaki nahm es natürlich hin und verneigte sich kurz. „Ich warte natürlich, Mr. Asato.“ Denn Cyrus hatte eben ja geholfen und Nori hätte auch so gewartet, denn er war nicht wirklich dominant und würde etwas einfordern. „Folgen sie mir bitte, Cyrus ?“
Jener schmunzelte leise, als Shagen Nori kurz beruhigend anlächelte und stand auf, klemmte seine schlanke Ledermappe unter den linken Arm und kam zu Shagen, um ihn zu mustern und ebenfalls kurz anzulächeln. "Aber natürlich." Dann folgte ihm der Blauhaarige in das Büro und schloß die Türe, ehe er sich wieder zu Shagen, Hiro und Shean umdrehte. "Ich denke, ihr wißt alle Bescheid, daß Haku mich hier eingeladen hat, um zu helfen ... du kannst übrigens auf Lautsprecher gehen, Haku, so ist es einfacher. Und vielleicht sollten wir uns duzen, hm ? Und reden."
„Ja, wissen wir - und mein kleiner Bruder hat es erst Heute, als du angekommen bist, erwähnt.“ Shagen setzte sich und nickte auf den bequemen Sessel, der vor seinem Schreibtisch stand und dann war auch schon der Lausprecher laut und Hiro drehte den Monitor so um, daß Haku auch für Cyrus zu sehen war. „Hey, gut gemacht, Brillenschlange.“ kam von ihm, und man sah sein breites Grinsen.
Der Blauhaarige hatte noch kurz die Hand von Shagen und Hiro geschüttelt, ehe er sich setzte ... und nun lachte er leise und schüttelte sichtbar amüsiert den Kopf. "Hi, Kleiner. Sieht dir ähnlich, deinem Bruder nichts zu sagen, du Strippenzieher - aber vielleicht war es so besser." Dann wandte sich Cyrus wieder zu Shagen und seufzte leise, ehe er etwas ernster wurde. "Allerdings ist es mir mit der Bewerbung ernst, Shagen - ich suche eine Arbeit als Buchhalter und Sekretär, und wie du dir denken kannst, habe ich für so gut wie alle zuviele Eigenheiten. Als mir Haku erzählte, daß bei dir eine Stelle offen ist bat ich ihn sofort, daß er mich in die Liste der Bewerber setzt."
„Was ich ihm gönne, und so kann er auch deine Computer übernehmen. So hab ich etwas weniger um die Ohren, und du kannst Cyrus wirklich komplett vertrauen.“ Haku sprach das noch an und Shagen lächelte sacht. „Also hat er zumindest was das angeht, nicht an den Fäden gezogen. Du möchtest wirklich von dir aus hier arbeiten, das freut mich. Ich vertraue dir schon jetzt - du paßt genau zu dem, was ich mir gewünscht habe. Also sage ich bei dir schon mal ja, ich nehme dich gern.“ Shagen konnte da auch einfach nicht nein sagen und Hiro grinste, denn Cyrus paßte wirklich und da er von sich aus wollte, paßte es noch viel besser.
"Dann ist das schon einmal geklärt. Ich hätte nur eine Bitte, Shagen - ich bin gerne in der Buchhaltung und kümmere mich auch um den Schriftverkehr, doch ich eigne mich weniger für den Empfang. Könntest du Mr. Akama nicht dafür einstellen ? Empfang und Postwesen, und auch als mein Assistent. So ist es besser aufgeteilt und ich mag ihn - etwas, das mir bisher nur sehr selten passierte." Der Blauhaarige war darüber selbst verblüfft, doch er seufzte gutmütig, als das Kichern Hakus aus dem Videochat kam. "Aber das war so oder so deine Absicht, oder Haku ?"
„Garantiert.“ kam von Shagen, und Haku lachte nun und nickte. „Ja, hab ich - denn ich weiß ja, was bei Shagen los ist, und daß da einer alleine nimmer reicht. Und der arme Kerl - er hat in seiner Firma eigentlich fast allen Kollegen den Arsch gerettet, und kein Danke dafür bekommen, und der Boss hat es auch nie wirklich mitbekommen. So, ich lasse euch nun aber allein, und kümmere mich noch um ein paar Sachen. Wir sehen und hören uns sicher bald.“ Er winkte am Monitor, und schon war er dann verschwunden und offline. Shagen schüttelte kurz den Kopf und atmete tief durch. „Ich konnte euch ja beobachten und er war der Einzige, bei dem du nicht kühl warst. Ich denke, ihm wird es hier auch wirklich besser gehen, und ihr kommt garantiert gut miteinander aus.“
Cyrus hatte Haku noch kurz zum Abschied zugenickt und zuckte mit den Schultern, als Shagen seine Kühle erwähnte. "Die anderen Idioten waren es nicht wert, daß ich mich mit ihnen abgebe. Noriaki mag zwar eine kleine Maus sein, aber er ist nett und freundlich - und ich denke, er wird dir auch loyal sein. Bei mir mußt du dir keine Gedanken machen, Shagen - du bist Hakus Bruder und ich kann bei dir endlich das tun, das ich mag. Ich habe zwar einige Vorschläge für Ersatz oder Verbesserungen, doch ich bezahle alles davon selbst - und ich möchte gerne ein Zimmer hier, wenn das möglich ist. Meine alte Wohnung läßt zu wünschen übrig, und so ist es auch einfacher mit der Arbeit, da ich gleich hier bin."
Cyrus wußte genau, was er wollte ... und Shagen hörte bei Verbesserungen auch ganz gut zu. „Ich höre gern zu, was du wegen Ersatz und Verbesserung vorschlägst. Für so etwas bin ich immer offen, und du willst das dann wirklich selbst bezahlen ? Ich denke, da reden wir, ob es nicht gemeinsam oder nur nur von mir gemacht wird, okay ? Und einen eigenen Wohnbereich bekommst du auf jeden Fall. Und ich wollte dich noch etwas fragen: Gerade deine Art, dich bei den Menschen durchzusetzen ... ich frage dich, würdest du - was das angeht - auch nebenher als Host arbeiten wollen ? Du mußt keinen Sex mit den Männern haben, sie nur ein wenig erziehen. Wie ein Lehrer sozusagen, denn das ist etwas, das Matze zwar macht, aber es ist nicht seine Spezialisierung.“ Es gab ein paar, die einfach so etwas wie einen Boss oder Lehrer brauchten, der sie dominierte, und dafür wäre Cyrus perfekt geeignet.
Bei dem Angebot, daß Shagen die Verbesserungen und Erneuerungen zahlen würde, verengten sich kurz die Augen des Blauhaarigen - doch dann seufzte er leise und hörte weiter zu, ehe er nachdenklicher wurde. "Ja, so etwas hat Haku auch schon erwähnt. Ich weiß, daß meine offizielle und professionelle Ader genau dem entspricht, das sich manche als sexuelle Fantasie mit einem Lehrer oder Vorgesetzten vorstellen - und dein Vorschlag an sich ist gut, aber ich stelle gewisse Bedingungen. Sex mit solchen Kunden wird sich nicht immer vermeiden lassen - doch ich will entscheiden, ob ich es tue. Außerdem werde ich mich dabei nicht ausziehen, sondern nur das Nötigste entblößen, es gibt keine Befummelungen, keine Küsse und ich blase grundsätzlich keinen der Kunden. Das dürfte deren Neigungen jedoch entgegenkommen, also wird es kein Problem sein. Und ich bevorzuge für so etwas andere Kleidung, doch auch die Anzüge werden den Neigungen der Kunden entsprechen. Allerdings beißt du bei mir auf Granit, was die Neuanschaffungen für dein Büro betrifft - ich habe eine gewisse Vorliebe für die Einrichtung, die Art der Ablage, das Equipment und meine Umgebung. Und diese Vorlieben bezahle ich selbst, das ist eine meiner Neigungen ... akzeptiere es oder laß es, doch dann brauchen wir nicht weiterreden, Shagen."
„Zu Sex zwinge ich keinen, und es ist auch nur ein Angebot. Du tust dann, was du tun möchtest - und was du sagtest ist wirklich genau der Typ an Mensch, der mir hier fehlt. Und wegen dem einen habe ich wohl zu weit an die Arbeit gedacht. Für deine Einrichtung ...“ Shagen blickte zu Hiro, der sacht lächelte. „Mein Gefährte kann dir alles so bauen, wie du es haben möchtest. Er wird da aufblühen und du kannst mit ihm das Design besprechen, damit es wirklich ganz nach deinem Geschmack ist. Sonst müßtest du überall suchen, um etwas zu finden.“
"Ich hätte einen Schreiner damit beauftragt doch wenn dein Gefährte es kann, ist es mir recht, Hiro. Wie sieht es eigentlich mit der Bezahlung aus, Shagen ? Ich habe es zwar nicht nötig doch es ist immer gut, wenn man ein wenig mehr Geld hat, um es zu investieren." Dann blickte Cyrus jedoch zu Shean, der hinter Shagen an der Wand lehnte, und bei den Worten hart schmunzelte. "Du bist wirklich knallhart bei Verhandlungen, Blauschopf - ganz ehrlich Shagen, den solltest du auch einsetzen, wenn du handelst. Sag mal, Blauschopf - hast du eigentlich irgendwelche Schwächen oder Laster ?" Die Frage überraschte Cyrus und für einen Moment huschte eine leichte Röte über seine Wangen, doch dann schmunzelte er leise und nickte. "Nicht viel ... aber ein wenig schon, ich bin auch nur ein Mensch. Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb ich Hakus Vorschlag zustimmte: Er erzählte mir ein wenig von den Menschen hier, und mir gefällt die eigenwillige Mischung."
„So, so, und du paßt auch gut hinein in die Mischung. Auf jeden Fall werden dich alle sehr, sehr gern kennenlernen und ich wette, du wirst alle gern haben. Was das Gehalt angeht - ich denke, damit wirst du zufrieden sein.“ Shagen tat es wie üblich, er schrieb die Zahl auf einen Zettel und schob ihn zu dem Blauhaarigen herüber. „Kranken- und rentenversichert und ich denke mal, die japanische Staatsbürgerschaft hat dir Haku schon gegeben.“
"Ja, schon vor drei Jahren, als ich herzog. Ich bin Kanadier, aber hier hatte ich mehr Möglichkeiten - und hier gibt es viele der Dinge, die mir gefallen. Die Bezahlung ist akzeptabel, damit läßt sich gut arbeiten ... und danke für die Renten- und Krankenversicherung, das ist mir sehr wichtig." Denn gerade das war bisher niemals angeboten worden und oft genug der Grund gewesen, daß Cyrus Jobangebote ablehnte. "Ich beziehe Gelder aus dem Verkauf von Nutzungslizenzen für eine Buchungssoftware, die ich entwickelt habe - natürlich werde ich sie auch hier verwenden, doch eine wesentlich sicherere und nicht knackbare Version. Außerdem kenne ich Hakus Überwachungs- und Betriebssysteme, die hier in deinem Haus installiert sind, da ich einige der Routinen für ihn entwickelt habe - auf diese Weise kann ich auch für die Sicherheit deiner Daten sorgen. Ich bräuchte nur einen großen Van und starke Hände, die mir beim Umzug helfen ... ich habe nicht sehr viel, doch genug. Ich kann anfangen, sobald alles umgezogen und eingerichtet ist - nur das mit den Kunden muß warten, bis ich mit dem Übertragen und Ablegen fertig bin, da es mir nicht in die Buchhaltung oder meine Arbeit der Schriftführung pfuschen soll."
Hiro grinste innerlich, denn Cyrus war wirklich großartig, und jeder Kunde würde dann wohl auch wirklich warten. „Und Kunden müssen so oder so warten, denn deine Hauptarbeit ist nun mal die Buchhaltung. Was kräftige Hände angeht, haben wir genug - und die werden auch gern mit anpacken beim Umziehen. Ich denke, das Wichtigste haben wir jetzt und ich spreche noch mit Noriaki, bevor ich dir die Papiere gebe. Solang kann dir Hiro schon mal alles zeigen, wenn es dir recht ist ?“ Shagen bot es an, denn daß Cyrus hierblieb, war ja schon so ziemlich festgelegt.
"Ich danke dir. Ich werde Noriaki dann auch wieder zurückfahren, so können wir uns ein wenig kennenlernen ... und es wäre gut, wenn ich schon einmal die Räume sehen kann, die wir dann für die Arbeit zur Verfügung haben. Ich werde heute dann schon soweit alles packen, es wäre sehr nett, wenn Morgen schon die kräftigen Hände kommen und helfen könnten." Während er sprach, schüttelte Cyrus noch die Hand Shagens und stand dann auf, damit Hiro mit ihm rausgehen konnte.
Das tat er auch und Hiro sagte Julio noch Bescheid, daß er Noriaki nun zu Shagen bringen und danach Schluß machen konnte. Er winkte danach zu seinem kleinen Bruder, und Tom trat aus seinem Schattenplatz heraus. „Das ist Tomas - ich denke, Haku hat dir auch schon von ihm erzählt.“ Tom lächelte breit und reichte Cyrus einfach die Hand hin. „Hi und ich vermute, du bist jetzt angestellt.“
Natürlich hatte der Blauhaarige ihn schon bei seiner Anmeldung bemerkt und schüttelte ihm die Hand, ehe er nickte und für einen Moment lächelte. "Ja, Haku erzählte mir von dir - der Sohn, den Shagen in Amerika aufgabelte. Ich freue mich, dich kennenzulernen - und ja, ich bin jetzt hier angestellt und für den Papierkram zuständig. Wirst du mitkommen ? Hiro zeigt mir schon einmal die Räume damit ich weiß, wie ich sie einrichten kann."
„Willkommen nochmal und ich bleibe hier. Wenn Julio den Letzten zu Shagen gebracht hat, dann hat er frei und wir können etwas Zeit für uns haben. Also viel Spaß beim kucken.“ Tom lächelte noch breit und schon war er auf dem Weg, um Julio entgegenzukommen. „Mein Bruder und Julio sind die Teenager im Haus, die noch Unterricht bekommen. Aber natürlich keine Hosts sind.“ HIro sprach es gleich aus und führte Cyrus dann weiter in den Wohnbereich, denn er wollte ihm zuerst das Zimmer zeigen, das er beziehen würde.
Cyrus hatte sich noch verabschiedet und folgte Hiro nun, nickte kurz und antwortete ihm dann, während er sich den Weg merkte. "Das hätte ich auch nicht erwartet. Haku erzählte, daß die beiden schon immer ein Paar waren, seit sie sich kennenlernten - zuerst als Freunde, und langsam auch mehr. Sie passen gut, sie scheinen sich sehr zu mögen. Das ist der Wohnbereich, nicht wahr ? Ich habe mir zwar die Baupläne angesehen, aber die Gebäude in Wirklichkeit zu sehen ist natürlich etwas völlig anderes."
„Ja - sie wurden gleich Freunde und sind nun schon ein Pärchen, aber sie benehmen sich noch und halten sich zurück. Julio ist noch nicht so reif wie Tom, aber Tom würde von ihm auch nie etwas fordern. Und ja, live ist der Wohnbereich doch besser anzusehen. Selbst wenn du Fotos hättest, würde es wohl nicht so gut sein als wenn du es direkt ansiehst. Wir haben auch etwas renoviert vor zwei Jahren, denn wir haben doch bei dem alten Haus die Rohre und mehr wieder aufgefrischt.“ Hiro ging weiter und stoppte bei dem grundeingerichteten Zimmer, in dem der Wohnbereich für Cyrus sein würde. „Noch ist es leicht eingerichtet, aber deine Möbel haben dann natürlich den Vorrang.“
Der Blauhaarige nickte nur hin und wieder und trat nun ein, betrachtete sich das massive und große Bett und den Schrank, der eine ganze Wand einnahm. Ansonsten war es sehr leer - nur ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen stand noch bei dem Fenster, doch auch diese gefielen ihm, da er das helle Holz dieser Einrichtung mochte. "Ich werde nur meinen Schreibtisch übernehmen - wenn dein Gefährte mir die Regale für das Büro baut, möchte ich auch hier Regale für meine Ordner, Bücher und Mangas haben. Alle anderen Möbel lasse ich dort, diese hier gefallen mir besser." Dann ging Cyrus zu der noch eingepackten, frischen Matratze und drückte sie leicht ein, nickte, da sie mittelhart war und gute Federn zu besitzen schien, und lächelte für einen Moment. "Also wird es auch schnell mit dem Umzug gehen - eigentlich nur meine Kleidung, Bücher und Mangas, Ordner, Kleinzeug und natürlich meine Computer- und Fernsehanlage."
„Das mit den Regalen wird er gern und ganz nach deinem Stil machen. Die Möbel von jetzt hat er auch schon gemacht, und die Farbe hatten wir hell gelassen und somit dem Haus etwas angepaßt. Und natürlich sind die Betten hier immer stabil, genau wie die Matratzen.“ Hiro lächelte, denn das war hier immer wichtig. „Morgen kommen dann gleich ein zwei kräftige Hände vorbei und packen mit ein, und tragen alles in den kleinen Transporter, den wir haben. Und mit Mangas - ich denke, da werden ein paar hier lange Ohren und neugierige Augen bekommen.“ Jetzt grinste er sacht und ging zu der Badezimmertür. „So, das ist das Bad - es ist auch geräumig.“
Als Hiro erwähnte, daß auch Jemand Anderes Interesse an seinen Mangas haben könnte, verengte Cyrus kurz die Augen - doch dann folgte er in das Bad, betrachtete es kurz und nickte. "Gut, daß es ein großes Fenster hat - ich habe nämlich einige Farne, die ich weiterhin im Bad behalten möchte. Und wegen den Mangas - die gehören mir, und ohne Erlaubnis darf sich die keiner holen. Und das meine ich sehr ernst, es sind alles Sammlerausgaben mit Autogrammen, die mir sehr viel bedeuten."
„Keine Sorge - alle sind artig und fragen. Gerade auch, wenn es um Autogramme geht, wird Omi sie nicht einfach anfassen, auch die Zwillinge werden artig sein. Aber wenn du mal etwas in Leder von da haben willst, Jack und Jones können sie dir machen, und das mit sehr viel Freude.“ Hiro ging nun wieder hinaus und überlegte kurz, bevor er fragte. „Gehören die Manga zu deinen Vorlieben ? Mich interessiert es wirklich sehr.“
Es beruhigte Cyrus, daß die Mangaleser hier respektierten, daß er diese besonderen Mangas sehr hütete ... doch er hob eine Braue, als er Hiro wieder in das Zimmer folgte. "Als Hobby ? Ja, aber nur bestimmte Genres, ich lese nicht alles. Und keine Sorge - gerade bei Kleidung bin ich sehr simpel: Ich trage eigentlich nur solche Roben mit Glyzinenstickerei, und dazu schlichte schwarze Hosen oder Herrenröcke. Gut, Anzüge werden für die Kunden nötig werden, aber das war es auch schon. Nur wenn es wirklich heiß ist, trage ich eine hauchdünne, bodenlange Variante, Kostüme aus Mangas prinzipiell nicht ... aber danke für das Angebot. Wegen meiner allgemeinen Vorlieben - die Kleidung erwähnte ich ja, ich mag Fastfood nicht, ich liebe Glyzinen über alles, und bin ein Computerfreak. Außerdem liebe ich eine ordentliche Buchhaltung, deshalb möchte ich auch diese Stelle. Ich bin nicht sehr gesellig und brauche ein wenig, um mich zu öffnen - aber im Großen und Ganzen bin ich nett und man kann mit mir auskommen. Sexuell bin ich definitiv nicht so, wie ich es bei den Kunden sein muß - ich habe nicht viele Möglichkeiten, um zu entspannen und mich fallenzulassen, und das gehört für mich dazu. Gut ist aber, daß ich mich hier nicht verstellen muß - also sollte es leichter werden. Ich mag Früchtetee und Cappuccino, aber keinen grünen Tee oder die übersüßten, amerikanischen Kaffeepanschereien ... die sind mir zuwider." Alleine der Gedanke sorgte dafür, daß sich kurz die Brauen des Blauhaarigen verengten, doch dann entspannte er sich wieder etwas und zuckte nur die Schultern.
„Bei uns wirst du auch da gut versorgt, die Beziehungen von Vater sind sehr groß. Du wirst das alles dann ganz genau kennenlernen. Ich denke aber, jetzt können wir langsam zurück. Mit Noriaki wird das Gespräch sicher nicht lange dauern.“ Hiro ahnte schon, was Cyrus für einen Kerl brauchte - er war so zwar dominant, aber was eine Beziehung anging würde er einen Mann brauchen, der ihn verwöhnte. Aber das würde sich irgendwann zeigen, und erstmal mußten Cyrus und Noriaki sich hier einleben.
"Ja, wir sollten zurückgehen ... und auf dem Weg zeigst du mir noch kurz das Büro, damit ich mir schon einmal Gedanken machen kann. Und ich denke auch, daß das Gespräch mit Noriaki nicht lange dauern wird und ehrlich gesagt bin ich sehr froh, daß Haku ihn eingeladen hat, ich mag ihn." Es war selten genug, daß das passierte - doch auch hier im Drachenhaus hatte Cyrus ein gutes Gefühl, denn bisher waren ihm alle, denen er begegnet war, sympathisch.
Hiro nickte, denn das, was er bisher von Nori gesehen hatte war sehr umgänglich, freundlich und sanft. „Was ich bisher von ihm sah, ist wirklich angenehm. Ihm wird es hier gutgehen und er kann etwas aufblühen. So, ich denke, wir haben wirklich noch Zeit, in das Büro zu gehen.“ Er ging nun vor und Noriaki würde auch warten, wenn sie etwas später ankamen.
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