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Cyrus und Ryu  05
 

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Alles dauerte gut eine Stunde, dann waren die letzten Kisten unten und alles, das Cyrus mitnehmen wollte, war gut verstaut und auch gesichert, sogar die Pflanzen. Jetzt war Ryo nochmal oben und nickte. „Hast du wirklich alles, was du haben magst ? Nichts vergessen ? Ich frage lieber nochmal nach, obwohl ich denke, du hattest es sehr gut geplant.“ Es war einfach ein Schutz, denn man konnte trotz klugem Kopf noch etwas vergessen.

Und der Blauhaarige faßte es auch nicht als Vorwurf auf, da er so etwas gut kannte. "Ich weiß - mir ging es schon öfters so, daß ich mit dem Kopf woanders war und etwas vergaß, und nochmal zurückfahren mußte. Doch hier ist es einfacher, da ich ja nur meinen Schreibtisch mitnehme und kein anderes Möbelstück - und alles, das in den Möbeln war, habe ich ausgeräumt, und meine beiden Bilder abgehängt. Dabei habe ich auch gleich ein wenig ausgemistet und entsorgt, was ich nicht mehr brauchte. In dieser Hinsicht ist mein Ordnungsfimmel sehr sinnvoll: Der einzige Ort, an dem ich ein kreatives Chaos hatte, war mein privater Schreibtisch."

„Wo dann am Besten keiner ran darf, hm ? Ich kenne es von unseren Künstlern, die haben auch ein Chaos für Andere, aber eigentlich ihre Ordnung. Räumt man da auf, finden sie nichts mehr und drehen fast durch. Ich selbst hab es nicht getan, aber ich hab es schon mal erlebt.“ Jetzt grinste Ryu und folgte Cyrus zur Tür, an der dieser nur noch eine Jacke und die letzten Kleinigkeiten mitnahm. „Du kannst dann gleich vorfahren, ich werde mit dem Van etwas länger brauchen. Aber wenn ich ankomme, wird er schneller ausgeräumt als du kucken kannst, weil alle mit anpacken.“

Das ließ Cyrus leise schmunzeln und nachdem er noch ein Foto vom Gang gemacvht hatte, zog er die Türe zu, steckte das Handy ein und nahm den Schlüssel und den Reserveschlüssel in seine Rechte. "Nichts da - du fährst vor und ich fahre dir nach, basta. Und ich kann mir denken, daß es mit dem Ausladen schneller geht - es sind so viele starke Männer dort, die helfen können. Und ja ... ich habe in meinem Chaos eine gewisse Ordnung, in der ich alles wiederfinde, auch wenn es für viele ein absolutes Durcheinander ist. Ich muß nur noch einmal zu dem Vermieter und ihm die Schlüssel geben - zum Glück habe ich Fotos der Zimmer gemacht, so daß er nur noch die Übergabe der Schlüssel unterschreiben muß."

„Ich denke, da komme ich einfach nochmal mit hin, dann kannst du sie ganz sicher entspannt abgeben.“ Ryu dachte jetzt gleich daran, denn er schützte und konnte auch gefährlich rüberkommen. Sicher würde der Vermieter sich bei Cyrus nichts mehr trauen, aber Ryu würde das Ganze noch ganz sicher machen, damit die Brillenschlange entspannt bleiben konnte.

Das Angebot war überraschend - doch Cyrus nahm es gerne an und nickte, ehe er kurz zu Ryu lächelte. "Danke ... so geht es wirklich schneller, du bist schließlich einen halben Kopf größer und um die Hälfte breiter als ich." Während sie sprachen, stiegen sie schon in den Aufzug und der Blauhaarige drückte auf das Stockwerk zwei Etagen tiefer, ehe er aus seiner Ledermappe ein Schreiben holte, das den Erhalt beider Schlüssel bestätigte. Dann kamen sie auch schon an und Cyrus stieg aus, ging zu der Wohnung seines Vermieters vor und klingelte, ehe er sichtbar kälter wurde. Natürlich kam der Vermieter sofort und erstarrte - denn vor seiner Türe stand nicht nur der Mieter, der so kalt war, sondern auch noch ein Bodyguard, der mit einem harten Gesicht hinter ihm stand. Als ihm Cyrus wortlos die beiden Schlüssel und das Schreiben hinhielt, unterschrieb der Vermieter sofort und bedankte sich noch einmal, nahm sein Doppel und verschwand so schnell er konnte in der Wohnung, froh darum, daß nun alles soweit erledigt war. Der Blauhaarige hingegen schnaubte kurz, ehe er sein Original faltete, in die Mappe steckte und den Reißverschluß wieder zuzog. "Danke, Ryu - gehen wir, ich will hier endlich raus."

„Gern - und wir Wächter nehmen gern immer mal was ab und stehen gern wie Schränke da, um einzuschüchtern.“ Ryu zwinkerte nun und folgte dann wieder in den Fahrstuhl, damit sie endlich aus dem Miethaus kamen. Die Fahrt zum Drachenhaus war noch ein gutes Stück, aber es ging in das neue Zuhause von Cyrus.

 

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Ein wenig mehr als eine Stunde später fuhren sie durch das Tor und den Weg zum Haupthaus entlang, und Cyrus hielt wieder in der Parkbucht an der Seite des Eingangs. So sehr er Tokio mochte, den Verkehr mochte er nicht ... und er war froh, daß er nun hier wohnen konnte. Doch dann dachte er nicht mehr daran, als er ausstieg, seine Ledermappe nahm und mit einem kurzen Lächeln zu dem Van kam, da Ryu gerade ausstieg. "Ich hoffe, wir stören die Anderen nicht beim Essen - es hat so lange in der Stadt gedauert, daß es inzwischen Mittag ist."

„Nein, keine Sorge. Wir essen oft verschieden, gerade wir Wächter, denn wir haben unterschiedliche Schichten. Und später kannst du deinen Wagen zur großen Garage bringen, wir haben da auch einen Anschluß, um Strom zu tanken. Ansonsten ist einer hier unter dem Stein versteckt.“ Ryu wußte das inzwischen und stubste den Stein an, der sich leicht zur Seite schieben ließ, und so war der Stromanschluß zu sehen. Aber dann stand Shagen hinter ihnen und Ryu erschrak fast, als ein „Ja, einige Kunden haben auch Elektroautos und schön, daß ihr da seit, die Jungs warten schon drauf anzupacken.“ erklang.

Cyrus hatte ihn kommen sehen da er auf der anderen Seite Ryus stand und nickte kurz, ehe er sich bei Ryu mit einem kurzen Lächeln bedankte. "Danke dir - ich habe noch genug Strom, ich lade dann in der Garage." Dann wandte er sich zu Shagen und nickte kurz respektvoll. "Es dauerte ein wenig, der Verkehr war wirklich schlimm ... es gab zwei kleinere Auffahrunfälle, doch sie haben alles aufgehalten."

Shagen verstand es und kannte es nur zu gut. „Ich kenne so etwas und im Notfall, wenn es wirklich schnell gehen muß, dann lasse ich den Asato-Hubschrauber kommen. Das sind dann zehn Minuten in die Innenstadt. Aber ist natürlich nicht so umweltfreundlich. Wir gehen nun rein, ich hab deine Verträge im Büro und ich denke, du willst das auch lieber gleich machen.“  Ryu und auch Deisuke waren schon damit beschäftig, zuerst die Pflanzen aus dem Transporter zu holen, denn sie waren mit das Wichtigste.

"Gerne - aber einen kurzen Moment noch." Dann wandte sich Cyrus zu Ryu und sprach kurz zu ihm. "Bitte die Kiste mit den Farnen gleich ins Bad, geht das ? Alles andere kann einfach gestapelt werden, aber dann sind die Farne schon dort, wo sie sein sollen." Da er die Kartons alle beschriftet hatte, war es leicht zu sehen, wo was war ... und da Ryu alles eingeladen hatte war sich Cyrus auch sicher, daß dieser alles richtig machen würde. Dann ging er zu Shagen und wartete, daß dieser vorausging, damit er ihm folgen konnte. "Zum Glück hat Haku die Verträge alle aufgesetzt, dann muß ich mir nicht alles durchlesen ... ich kenne sie, und sie sind sehr gut. Lediglich die Klauseln, die bei dir speziell sind, werden interessant, Shagen."

„Ich denke, du wirst sie okay finden. Bei denen hab ich inzwischen auch genug Erfahrung und denke, es dürfte dir zusagen.“ Shagen hatte das schon erwartet, und öffnete nun die Tür. Jetzt konnte Cyrus das Hauptbüro sehen, und das war doch deutlich gemütlicher als das von Gestern.

Natürlich war ihm der Blauhaarige gefolgt und zog nun seine Halbschuhe aus, folgte ihm dann nach innen und lächelte, als er die japanischen Schiebetüren zu einem wunderschönen, japanischen Garten sah. "Ich habe mir die Baupläne angesehen, doch in echt ist es hier viel schöner ... und ich bin ehrlich, dieses Büro steht dir, Shagen. Ich mag diesen Stil sehr - nur bei meinem Schreibtisch mag ich die europäische Variante mit den großen Stühlen lieber und ich bin froh, daß du sie auch hier hast." Dann setzte er sich auf den gemütlichen Sessel vor dem Schreibisch Shagens, schlug sein Bein über das andere und legte die Ledermappe neben sich auf den Sessel.

Shagen setzte sich auch gleich. „Danke, und ich habe ihn auch an mich angepaßt. Daher hab ich natürlich auch zugestimmt, daß du dein Büro anpassen kannst. Auch Hiro hat ein eigenes Büro, das für ihn angepaßt ist, und jeder kann sich hier wohlfühlen. Das Büro von Gestern ist eben das Neutrale. Wenn du die Papiere durch hast, dann kannst du dich hier in Ruhe umsehen. Ich denke, du wirst vieles sehen, was dir auch gefällt.“ Während er sprach, holte er die Papiere hervor und schob sie zu Cyrus, damit er sie entspannt durchgehen konnte.

Cyrus nickte und nahm die Papiere, las sich den Vertrag gründlich durch und schmunzelte leise, als er zu dem Arbeitsvertrag für seine Anstellung als Host kam. Dann legte er die Papiere wieder auf den Schreibtisch und nahm aus seiner Ledermappe einen in dunkelblau mit hellblauen Glyzinen gehaltenen Füller heraus, unterschrieb die Verträge und nahm sich je ein Original, ehe er sie in eine durchsichtige, mit blauen Glyzinen verzierte Aktenfolie legte. Dann verstaute er wieder alles in seiner Mappe und sah zu seinem Gegenüber. "Perfekt. Ich sage nur eines gleich dazu, da mich Haku schon über deine Sitte mit den Tattoos aufgeklärt hat: Ich habe schon ein Motiv, und das wird nicht verändert. Ich wäre aber damit einverstanden, das Zeichen für Glyzine und deinen Namen über dem Herzen zu tragen, doch nichts sonst."

Jetzt hob Shagen eine Braue, denn er hatte natürlich die Vorliebe für diese Blüten mitbekommen. Daß der Blauhaarige schon ein Tattoo davon trug, war nach den Worten zu vermuten ... aber daß Cyrus sich ganz dem Haus anschließen wollte, war überraschend. „Du willst das wirklich ? Ich hätte es dir ehrlich gesagt noch nicht angeboten, daß du auch die Zeichen des Hosts bekommst. Möchtest du das wirklich ?“ Das fragte er nochmal nach, denn es verband Cyrus dann wirklich fest mit dem 'Silbernen Drachen'.

"In dieser Hinsicht ist es hier in Japan einfacher. Da ich dein Zeichen auf dem Herzen haben will zeigt es, daß ich nur manchmal ein Host bin - meine Arbeit aber wichtiger, und auch meine Hauptaufgabe für dich ist. Es ist auch ein Schutz für mich ... ein Konzept, mit dem ich erst einmal klarkommen mußte, doch Haku hat es mir erklärt. Damit stehe ich unter deinem Schutz - und damit auch unter dem deiner Kunden und Freunde, und in der legalen Welt unter dem Schutz deines Namens. Meine Loyalität gehört dir eh - einerseits durch Haku und andererseits auch deshalb, weil ich dich mag. Und das ist sehr selten, Shagen. Genauso wie es mir hier gefällt - und ich kann mir denken, daß ich auch mit den Anderen hier zurechtkomme, gerade auch deshalb hat mir Haku dein Haus so empfohlen." In dieser Hinsicht vertraute Cyrus seinem Freund bedingungslos ... denn Haku und er kannten sich schon lange, und waren tiefe Freunde.

Shagen hatte genau zugehört und nickte nun, denn er hatte es hören müssen, um ganz sicher zu sein. „Haku hat es dir wirklich genau erklärt, und du bekommst die Zeichen. Ich möchte dann aber gern dein Tattoo mit den Blüten sehen, das macht mich jetzt neugierig. Aber ich werde noch warten und ich denke, spätestens wenn wir mal in der Therme sind, werde ich es sehen.“

"Nun - das ist kein Problem. Ich habe keine Scheu, zumindest nicht privat." Mit den Worten stand Cyrus auf und trat neben den Sessel, knöpfte seine kurzärmelige Robe auf und ließ sie von den Schultern gleiten, um sie dann zu falten und auf die Rückenlehne des Sessels zu legen. Nun konnte man die feingestochenen Ranken, Blätter und Blüten der Glyzine sehen, die sich auf seiner linken Körperseite von oberhalb des Brustkorbs zu seinem linken Arm und auf die rechte Seite rankte, und die feinen Blüten, die von einem dunkleren Violett zu Blau und Hellblau und schließlich Weiß verliefen, das einen leichten Gelbschimmer hatte. Der gewundene Stamm der Rankenpflanze reichte noch zu seinem Oberschenkel, doch Cyrus mußte seine Hose nicht ausziehen um das zu zeigen, da man es gut ahnen konnte. "Wie du dir gewiß schon denken konntest, liebe ich Glyzinen über alles - und vor einigen Jahren ließ ich mir dieses Bild stechen, nachdem ich zuvor einen Künstler fand, der mir das Motiv aufzeichnete."

Daß Cyrus ihm jetzt schon das Tattoo zeigte, freute Shagen und er stand auch gleich auf und kam zu ihm. Denn er konnte einfach nicht anders, er wollte es ganz aus der Nähe sehen. „Wunderschön ... und bei dem Künstler, der sie malte kann ich auch verstehen, daß du es dir hast stechen lassen. Oh ... du hast deinen Spitznamen, den du von Haku bekommen hast, auch noch stechen lassen.“ Jetzt lächelte Shagen sacht und erlaubte sich, kurz die kleine Brillenschlange, die sich in den Blüten versteckte, zu berühren.

"Nun - den Spitznamen bekam ich nicht von ungefähr, und ich mag die kleine Schlange. Sie war die Idee eines noch immer guten Freundes." Der Blauhaarige mochte die kleine Schlange, die ebenfalls eine Brille trug, ein Cape besaß und in der Schwanzspitze ein Buch aufgeschlagen hatte ... denn auch wenn es eine Karikatur war, zeigte sie ihn gut und gerade der eiskalte Blick des Motivs paßte perfekt. Daß ihn Shagen berührte, machte Cyrus nichts aus ... denn es war erkenntbar nicht sexuell, und er rechnete schon damit, da Haku ihn vorgewarnt hatte

Denn Shagen berührte auch gern und gerade die Tattoos waren für ihn auch immer wieder etwas Besonderes. „Sie ist wirklich gut darin eingefügt, und das Tattoo wird sicher auch noch von unseren Künstlern hier sehr gern mal angekuckt, und vielleicht werden sie die Blüten auch gern zeichnen.“ Jetzt trat er aber zurück und setzte sich, damit Cyrus sich wieder in Ruhe ankleiden konnte. Er ordnete auch gleich die Papiere in die passenden Ordner, und fragte nebenher. „Möchtest du auch gleich Mittag essen ? Oder erst in den Wohnbereich ? Und wenn du magst, kann Ryu dich auch noch durch das Haus führen.“

Während Shagen sprach, zog sich Cyrus die Robe wieder an und setzte sich, ehe er kurz lächelte. "Nun - ich denke, ich gehe zuerst in meinen Wohnbereich und sehe, daß mir Ryu vielleicht schon den Schreibtisch zusammenbastelt. Und wenn ich darf, würde ich ihn danach gerne für eine ausführliche Führung entführen, und erst danach eine Kleinigkeit essen. Falls es keine Umstände macht ?"

„Macht es nicht, denn die Küche ist immer offen und wer sein Mittagessen verschiebt, der kann sich dort immer etwas holen. Auch wenn ich, wenn keine Kunden da sind, eher großen Wert auf ein gemeinsames Essen lege. Aber Heute ist ein Kunde da, und alles etwas gemischt.“ Shagen stand nun auch wieder auf, und er würde Cyrus zu dessen Zimmer bringen. „Ich begleite dich noch.“

Auch der Blauhaarige stand wieder auf und nahm seine Mappe, ehe er für einen Moment schmunzelte. "Ich danke dir, daß du mich hinbringst - und an das gemeinsame Mittagessen muß ich mich erst gewöhnen. Gut, daß die Küche immer offen ist ... ich bin es eigentlich gewohnt zu arbeiten und mir nur dann etwas zu holen, wenn ich Hunger bekomme."

„Ah, ich verstehe, und kenne es doch noch von meinem kleinen Bruder. Ich mußte ihn von seinem Computer zum Mittagessen mit der Familie schleifen. Er war schon als Winzling nicht davon wegzubekommen, und hat immer nebenher gegessen. Einigen wir uns darauf, daß du - wenn nicht so viel zu tun ist - mit uns ißt ? Ich denke, wenn wird auch Noriaki mit dir im Büro essen.“ Shagen verstand es schon, denn wenn er selbst zuviel zu tun hatte, mußte Shean ihn wegschleifen. „Ich esse auch hin und wieder neben der Arbeit, und die Küche ist wie gesagt immer zugänglich.“ Also erlaubte er es und als sie bei dem Zimmer ankamen lächelte er, weil der Schreibtisch schon aufgebaut war. Auch die Kisten waren ordentlich an die Seite gestellt und wenn man ins Badezimmer blickte, sah man, daß auch die Farne schon hingestellt worden waren.

Cyrus war sichtbar überrascht und verabschiedete Shagen dann, ehe er die Zimmertüre anlehnte und leise lachte. "Verdammt, Ryu - du bist viel zu schnell. Danke, daß du schon den Schreibtisch aufgebaut hast, kannst du ihn mir zum Fenster schieben ? Dort habe ich gut Licht, und der Ausblick auf den Garten ist herrlich."

„Sicher und ja, die Gärten hier sind wirklich schön.“ Ryu sprach leise, dann schob er den Schreibtisch vorsichtig vor das Fenster und blickte dann zu Cyrus, um zu sehen, ob er so zufrieden damit war. „So, oder noch ein Stück näher zum Fenster ?“

"Hm ? Nun, ein klein wenig näher vielleicht ..." Der Blauhaarige hatte vor allem die spielenden Rücken-, Arm- und Beinmuskeln Ryus genossen und auch dessen knackigen Hintern, so daß ihn die Frage ein klein wenig überraschte. Doch er fing sich sehr schnell wieder und lächelte kurz, trat neben den Schreibtisch und nickte. "Perfekt. Kannst du mir vielleicht noch die Kisten herholen, auf denen 'Computer eins bis fünf' steht ? Dann kann ich schon damit beginnen, ihn zusammenzustecken."

„Okay mach ich gern - und das ist dann gaaaaaanz deine Angelegenheit. Um solche Technik mache ich lieber einen großen Bogen, auch wenn ich mit Internet usw. schon klarkomme. Ich denke aber, deine Technik ist dein Heiligtum.“ Ryu vermutete es, und brachte die Kisten ganz dicht und vorsichtig zum Schreibtisch. "Thorgal hat dir auch reichlich Steckdosen und auch Kabelanschlüsse fürs Internet gemacht. Aber wir haben auch W-LAN im Haus.“

"Das W-LAN ist gut für die diversen  portablen Geräte, doch mein Standgerät und die der Büros möchte ich über LAN laufen lassen, es ist sicherer. Wobei es schon jetzt sehr sicher ist, aber ich gehe kein Risiko ein." Während Ryu die restlichen Kisten holte, nahm Cyrus seine Werkzeugmappe aus der ersten Kiste und hob dann seinen Tower heraus, ehe er die Kabel aus der Kiste holte und alles geübt und schnell anschloß. Dabei kniete sich Cyrus auf den Boden und als er den Tower unter den Schreibtisch schob, genoß er den Anblick, der sich ihm bot. Denn Ryu stand seitlich von ihm und so, daß er einen sehr guten Blick auf dessen Schritt haben konnte. Doch Cyrus blieb nicht lange genug, daß es auffiel, kam wieder hervor und öffnete die zweite Kiste, in welcher der Monitor stand. "Kannst du ihn mir auf den Schreibtisch heben ?"

„Aber sicher doch, und so schnell mit den Kabeln, das läßt mich staunen.“ Ryu hob den Monitor, während er sprach, vorsichtig auf den Schreibtisch, und ebenso den Zweiten. „Ich denke mal, ich lasse die Kabel der beiden gleich langsam zu dir herunter, damit du sie anschließen kannst.“ Das ahnte er und tat es vorsichtig, und die Monitore standen noch so, daß Cyrus sie sich so hinschieben konnte, wie er sie brauchte.

Jener antwortete nur ein kurzes "Danke dir." und duckte wieder unter den Schreibtisch, nahm die Kabel und steckte die HDMI-Stecker ein, ehe er wieder aufstand und den nächsten Karton zu sich zog. "Kannst du aus dem rechten Karton an der Seite den Drucker holen ? Er ist allerdings sehr sperrig und groß." Denn es war ein A3-Drucker mit Scanner, da er es oft genug brauchte.

„Klar ... und allein an der Kiste sieht man, wie groß das Ding ist, und wie schwer hab ich schon mitbekommen.“ Ryu grinste, denn er hatte die Kiste schon aus der alten Wohnung gebracht, und hier wieder reingetragen. Er blieb aber vorsichtig und holte den großen Drucker aus der Kiste und stellte ihn auf den Platz, wo er hinsollte. „Darf ich fragen, warum du so groß ausdruckst ?“

"Nun ..." Cyrus zögerte kurz, doch dann nahm er die Kabel des Druckers und steckte sie an die große Mehrfachsteckdose, die er schon an die Wand eingesteckt hatte, und schloß den Drucker auch an den Computer an. "Ich drucke mir oft Baupläne für Computerteile aus oder wie hier vom Gebäude ... und imemr wieder einmal ein Bild, das ich in einen Rahmen stecke und aufhänge. Gerade Baupläne sind in der Größe einfacher zu lesen oder zu erstellen, und so kann ich sie einscannen oder ausdrucken. Und ich kann mir die Bilder ausdrucken, die mir gefallen, und muß nicht mühsam nach Motiven suchen, die mir gefallen. Ich habe Kladden für die Ausdrucke, sie sind in der Kiste, auf der 'Pläne und Bilder' steht, dort sind dann auch meine A4- und A3-Papiere und Fotopapiere."

„Ah, verstehe ... und wegen Kunst, da mußt du wirklich unsere Künster kennenlernen. Ich denke, da wirst du auch vieles finden was dir gefällt. Gerade Anichino ist großartig und ich wette, er hat auch schon Bilder von deinem Lieblingspflanzen gemalt, denn wir haben diese auch in einem unserer Gärten hängen.“ Ryu hätte es wohl schon eher erzählen sollen, aber er war jetzt schon gespannt, wie Cyrus darauf reagierte.

Jener wollte schon wegen den Künstlern antworten, als ihm sprichwörtlich die Stimme wegblieb als ihm Ryu sagte, daß es hier Glyzinen gab. "Das ... das ist nicht dein Ernst, oder ? Verdammt ... die muß ich mir auf jeden  Fall Morgen ansehen." Man sah ihm für einen Moment an, daß er am Liebsten gleich losgehen wollte - doch dann fing sich der Blauhaarige wieder und holte aus der Kiste bei sich seine Tastatur, die Maus, ein Zeichentablett und noch einige andere Geräte, um sie auf seinem Schreibtisch hinzulegen und anzuschließen. Auch das war schnell erledigt, da es eine eingeübte Arbeit war und Cyrus schob Tastatur und Maus gleich unter den leichten Aufbau, auf dem die beiden großen Monitore standen.

Ryo merkte, daß Cyrus sich zusammenriß und lächelte kurz. „Du wirst sie bestimmt schnell gezeigt bekommen ... und ich helfe dir jetzt noch bei allem, wofür du mich jetzt noch brauchst, und danach zeige ich dir auch noch ein wenig vom Haus. Obwohl ich vermute, du bleibst erstmal hier und startest alles, hm ? Soll ich dir was zu Essen holen ?“ Er ahnte es und fragte dann doch lieber, denn es war seit dem Cappuccino einiges an Zeit vergangen.

"Wenn das gänge ? Und nimm dir auch etwas mit, du hast ja schließlich die schwere Arbeit geleistet. Bis du wieder da bist, habe ich den Computer schon fertig und der Rest ist eigentlich schnell eingeräumt, da ich noch Regale für die Ordner, Mangas und Bücher brauche. Thorgal wird sie mir die nächsten Tage zimmern, und bis dahin können die Kisten noch stehenbleiben." Es war mehr als nur zuvorkommend von Ryu, daß er das vorschlug und Cyrus war ihm dafür sehr dankbar.

„Mach ich - und ich nehme mir wirklich etwas mit, bis gleich.“ Ryu war zuvorkommend, denn es war hier üblich und er hatte sich wirklich denken können, daß Cyrus in das Einrichten vertieft war. Es war im Grunde ähnlich wie bei der Bande der Kräftigeren, die in der Garage einfach in das Umbauen der Motorräder vertieft waren, oder Thorgal, der etwas zimmerte. Hier war es also nicht ungewohnt, und was Essen anging, kümmerten sie sich um einander. So konnte Cyrus sich jetzt alles so einrichten, wie er es brauchte, und würde sich wohl danach erst wirklich entspannen und sich wohlfühlen.

 

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