Cyrus und Ryu 06
}}|{{
Es war gut eine Woche vergangen, seit Cyrus und Noriaki hier eingezogen waren. Sie arbeiteten auch schon fleißig und paßten sehr gut bei der Arbeit zusammen. Aber sie hängten sich beide sehr intensiv in die Arbeit ein und Cyrus blieb immer noch viel länger im Büro. Auch heute war es so, und Ryu traf Nori in der Küche. „Sag nicht, er ist noch immer im Büro ?“ hakte Ryu nach und Noriaki nickte. „Ja, er bleibt noch. Ich esse eben, und bringe ihm dann auch etwas, bevor ich dann ganz Schluß mache.“ Er hatte schon einen Teller zusammengestellt, und Ryu drückte sacht dessen Schulter. „Schon gut - ich bringe es ihm, dann kannst du gleich schlafen gehen.“ Der Schlankere war schon überrascht, denn an so etwas mußte er sich noch gewöhnen. „Ich danke dir, und er trinkt auch noch einen Kakao so wie ich.“ Auch der war fertig, und mußte nur noch in die Tasse gefüllt werden. Auch für Cyrus hatten sie inzwischen eine Besondere, und die griff sich Ryu auch gleich und füllte die blütengemusterte Tasse vorsichtig voll. Dann stellte er sie mit auf das Tablett, und ging gleich los. Ryu hatte seine Schicht schon beendet und daher nun auch seine Ruhezeit, und da würde er doch noch helfen und die Sachen zu Cyrus bringen.
Jener saß in seinem Büro und tippte eine weitere Rechnung ein, scannte sie und speicherte das Bild bei der Buchung ab, ehe er sie abheftete und den Ordner schloß. Wie Cyrus es schon erwartet hatte, war das Einpflegen der bisherigen Buchhaltung sehr mühsam und langwierig. Doch auf die Dauer sparte es Zeit und Mühen und so stand er auf, stellte den blauen Ordner mit den Glyzinen in das Regal und nahm einen der alten Ordner, um damit zu seinem Schreibtisch zurückzukehren und sich zu setzen. Cyrus wußte, daß es schon spät war - doch er wollte noch ein wenig weiterkommen, damit er bald fertigwurde. Dann blickte der Blauhaarige jedoch auf, als es kurz an der Türe klopfte und blickte verwundert zu Ryu, der nun eintrat. "Ryu ? Was ...?"
„Guten Abend ... ich hatte Dienstschluß und als ich essen wollte, traf ich Noriaki in der Küche. Ich dachte, ich nehme ihm ab, daß er dir noch etwas für den Magen bringt, so kann er sich gleich ausruhen.“ Ryu stellte das Tablett gleich auf den kleinen Nebentisch und er hatte einen guten Abend gewünscht, weil sie sich Heute noch gar nicht gesehen hatten.
"Das ... ist sehr unerwartet, danke. Und auch dir einen guten Abend." Es war mehr als nur unerwartet und Cyrus legte den Ordner auf die Seite, nahm die Tasse mit dem Kakao auf und roch daran, schloß seine Augen und nahm dann einen Schluck. Auch wenn Cyrus normalerweise Cappuccino bevorzugte, am Abend trank er gerne einen Kakao, da er sonst durch das Koffein nicht schlafen konnte.
„Ich vermute, du bleibst noch lange, hm ? Ich könnte nie so lange wo sitzen .... warte mal.“ Ryu trat hinter Cyrus, berührte sacht dessen Schultern und fühlte gleich, wie verspannt er war. Aber es war nicht, weil er ihn berührte sondern allgemein, und der Größere massierte sacht, damit Cyrus sich etwas entspannen konnte. „Danach geht es besser, und du solltest dich mal von den Zwillingen massieren lassen, das würde dir sicher sehr gut tun.“
Als Ryu hinter ihn kam und die Hände an seine Schultern legte, öffnete Cyrus für einen Moment überrascht seine Augen ... doch dann schloß er sie wieder und stellte die Tasse auf dem Tisch ab, ehe er sich langsam entspannte und das Massieren genoß. Gerade die kräftigen, großen Hände gefielen ihm, und er antwortete Ryu leise. "Ich sollte es, ja ... doch ich mag es nicht besonders, wenn mich kleine Hände berühren. Verdammt, das tut gut ... du kannst das auch sehr gut, Ryu."
„Hmmm ... so ist das, und ist auch voll okay. Und ich habs sozusagen gelernt wegen den Kämpfen, die ich mit meinen Freunden auf der Straße hatte, und danach bei unserem Job als Wächter. Es gab einiges zu tun und so verspannt zu sein war nicht gut. Aber an die Zwillinge komme ich trotzdem nicht ran, bei denen schläft man ein, wenn man weggeschmolzen ist.“ Ryu massierte weiter und hatte natürlich gleich bei den Worten bemerkt, daß Cyrus große Männer mochte, und auch eher feste Griffe genoß als ein sanftes Streicheln.
Das erlaubte er nur Männern, denen er vertraute - und das war bisher nicht bei vielen geschehen. Doch hier entspannte Cyrus es sich und atmete tief aus, genoß die Massage und lächelte, als er nach einer Weile zu Ryu aufsah. "Das tut wirklich gut, Großer."
„Ist länger her, oder ?“ Ryu vermutete es, denn er merkte natürlich, wie entspannt Cyrus nun war, und sah es auch bei dessen Blick. Er wirkte nun richtig warm in den Augen, und so sah er noch viel schöner aus. „So entspannt siehst du wirklich sexy aus ... und entschuldige, wenn es zu aufdringlich war, was ich gerade sagte.“
Der Blauhaarige war ein wenig überrascht ... doch dann schmunzelte er leise, ehe er leicht den Kopf schüttelte, sich wieder entspannte und die Augen schloß. "Nein ... du warst überhaupt nicht aufdringlich, im Gegenteil. Wenn überhaupt, waren es die Zwillinge oder Endira ... doch auch das war nicht schlimm, es liegt in ihrer Natur und sie verstanden, daß ich ablehnte. Sie sind einfach nicht mein Typ, weißt du ?"
„Ich ahne es und ... bin ich dein Typ ?“ Ryu traute sich zu fragen, denn er ahnte wirklich schon, daß er genau der Typ war, den Cyrus mochte und er war gespannt, ob er da richtig lag. Nebenher massierte er noch weiter, aber er hatte sacht gefragt, und war dabei dichter an dessen Ohr gekommen.
Und das wiederum sorgte dafür, daß Cyrus leicht erschauerte. Er kämpfte einen Moment lang mit sich - doch dann antwortete er leise, auch wenn er dabei die Augen geschlossen hielt und die Massage weiterhin genoß. "Ja, ich stehe auf Männer, die größer und stärker als ich sind - und auch große, starke Hände haben. Solche Männer gibt es sehr viele, doch das große Problem ist der Charakter. Wer mich kennenlernt denkt, daß ich immer dominant bin - und daß es beim Sex entweder um einen Kampf um die Dominanz kommt oder daß ich einen Mann suche, der sich von mir dominieren läßt wie die Kunden, die ich als Host bediene. Aber so etwas suche ich privat nicht."
Ryu verstand es nun ganz, und massierte noch weiter. „Also ist eher Jemand dein Geschmack, der dich stützt und bei dem du dich entspannen, also fallenlassen kannst.“ Er zögerte nicht, das auszusprechen und hörte dann langsam auf, zu massieren. Cyrus war nun total entspannt und daher war es genug, denn zuviel war meist dann auch nicht mehr gut.
Daß der Größere es so gut erkannte, war überraschend ... und als dieser mit dem Massieren aufhörte, seufzte Cyrus leise und blickte schließlich zu ihm auf. "Und du kannst dir ja denken, wieviele solche Männer es gibt - und wenn, dann sind sie schon längst vergeben. Achja, vielen Dank übrigens für das Essen und den Kakao - ich habe mal wieder nicht bemerkt, wie spät es ist." Während er sprach, stand Cyrus auf und ging zu dem kleineren Nebentisch an der Seite, setzte sich und schmunzelte leise. "Und danke für die Massage, das hat wirklich gutgetan."
„Freut mich und man sieht dir jetzt auch an, daß du entspannt bist. Ich setze mich noch zu dir, wenn es okay ist ?“ Da fragte Ryu lieber, denn er wollte sich nicht aufdrängen und doch lächelte er, und fügte noch ein „Nun - hier ist einer, der noch nicht vergeben ist, und den hast du sogar schon bei dir.“ an.
Der Blauhaarige hatte schon zu essen begonnen und hatte gut damit zu tun, sich nun nicht zu verschlucken. Doch er schaffte es und verengte kurz die Augen, ehe er aufstand, zu Ryu ging und sich zu ihm neigte, um die Finger seiner Rechten in die Haare in dessem Nacken zu graben und ihn kurz zu küssen."Du weißt, was du gerade gesagt hast ? Bitte sag mir, ob das ein One-Night werden soll, oder ob du Interesse an mehr hast - ich möchte nur wissen, woran ich bin."
Ryu hatte den Kuß mehr als nur genossen und lächelte nun bei der Frage. Er wußte, wie direkt Cyrus war, und er würde ihm auch direkt antworten. „Mehr, denn ich fühle mich einfach zu dir hingezogen. Ich denke, weil ich dich einfach auffangen will.“
Die leisen Worte ließen den Blauhaarigen sacht schaudern, da er es gehofft, aber nicht erwartet hatte - doch dann fing sich Cyrus wieder und küßte ihn noch einmal, ehe er sich wieder löste und kurz überlegte. Dann ging Cyrus zu seinem Computer und fuhr ihn herab, ehe er wieder zum Tisch blickte und kurz lächelte. "Gehen wir zu mir - dort können wir besser reden."
„Ja, gern.“ Ryu nahm auch schon das Tablett, denn daß Cyrus den Computer herunterfuhr war schon ein ziemliches Zeichen, und er selbst strahlte gerade richtig. „Und du wirst auch noch fertigessen, wenn wir da sind. Nur der Kakao und die paar Happen, die reichen nicht.“ Was das anging, sorgte er sich, denn gut essen nach viel Arbeit war für ihn wichtig.
Bei den Worten hob sich eine der dunklen Brauen von Cyrus, doch dann schmunzelte er leise und lächelte. "Wenn du unbedingt meinst ? Okay. Aber du trägst es, und wir reden beim Essen." Dann nahm er noch seine Ledermappe auf und ging vor, wartete, bis Ryu aus dem Büro trat und schaltete das Licht aus, schloß die Türe und ging dann mit ihm die dunklen Korridore und Treppen zu seinem Zimmer entlang. Dort angekommen, hielt er Ryu die Türe auf, schaltete das Licht an und nickte zu dem kleinen Tisch an der Seite. "Kannst du es dorthin stellen ?"
„Natürlich.“ Ryu stellte das Tablett dort gleich ab und zeigte nun ganz, daß er sich zu Cyrus hingezogen fühlte ... denn er holte sich nun von sich aus einen Kuß, und den mit deutlicher Leidenschaft.
Ein Kuß, der ebenso leidenschaftlich erwidert wurde, ehe Cyrus ruhiger wurde und dem Größeren die Führung überließ. Es war ungewohnt und schwer für ihn, das zuzulassen ... doch andererseits fühlte es sich gut an und er lehnte sich dabei leicht an Ryu an.
Und Ryu umschlang Cyrus auch mit seinen Armen, als dieser nachgab, und hielt ihn enger an sich. Eine seiner Hände streichelte ein wenig über den Rücken des Blauhaarigen, und erst nach einigen Momenten löste der Größere den Kuß. „Entschuldige, hier konnte ich mich nicht zurückhalten. Jetzt können wir reden ...“ Er löste seinen Griff aber noch nicht, denn es fühlte sich gut an, einen Mann wie Cyrus eng an sich gedrückt zu haben. Aber er würde ihn wieder loslassen, wenn Cyrus sich dem Griff entziehen wollte.
Das hatte dieser jedoch nicht vor und schmuzelte leise, ehe er seine Hände über die Seiten Ryus zu dessem Rücken gleiten ließ. "Für so etwas brauchst du dich nicht entschuldigen, Ryu. Und reden ... ja, das ist vielleicht nicht schlecht." Dann drehte er den Größeren und schob ihn zu seinem Bett, löste sich und verengte genießend die Augen, als er darauf nickte. "Legen wir uns hin ? Das ist gemütlicher, ich bin noch auf der Suche nach einem angenehmen Sofa."
„Hmmm, klingt gut, gerade weil du noch kein Sofa hast. Aber erstmal reden und kein Überfallen.“ Was das anging, war Ryu keiner der einfach nahm, nur weil sie im Bett lagen. Also ließ er sich sacht in das Bett fallen, und zog Cyrus dabei mit sich. „Man sieht, daß du dich schon fertig eingerichtet hast, fehlt wirklich nur noch ein Sofa.“
Natürlich ließ sich der Blauhaarige mitziehen und legte sich neben Ryu, schmunzelte leise und ließ seinen Blick über das Zimmer streifen. "Ja, es ist wirklich schon fast alles da. Thorgal hat gute Arbeit mit den Möbeln geleistet, sie sind genau so, wie ich sie wollte - und noch besser. Nur das Sofa will ich mir selbst aussuchen und vorher ausprobieren, da bin ich eigen. Aber nun zu dir, Großer ... sag mir doch, was du dir so vorstellst ? Ich habe dir ja schon gesagt, was ich möchte."
„Hmmm ... ich kann es schwer erklären, so etwas fällt mir in der Hinsicht schwerer. Ich fühle mich einfach zu dir hingezogen, nicht nur wegen deinem Aussehen. Einfach auch wegen deiner ganzen Art, nicht nur wegen deiner dominanten Seite, auch deine Sanfte läßt mich einfach zu dir hingezogen fühlen.“ Es war wirklich schwer zu erklären. „Ich fühle mich einfach zu deinem Ganzen hingezogen. Aber wenn dir das nicht recht ist, ich werde mich nicht aufdrängen und würde es langsam angehen lassen, wenn du möchtest.“
Die leichte Verlegenheit des Größeren ließ Cyrus wieder sacht lächeln, denn es war sehr ungewohnt bei dem sonst so selbstsicheren Wächter. Also hob er seine Hand und legte sie auf das ruhig schlagende Herz Ryus, das für einen Moment schneller wurde und dann wieder ruhiger schlug, und verengte kurz genießend die Augen. "Daß du mich magst, habe ich bemerkt ... und ich denke mal, du hast ebenfalls bemerkt, daß ich dich sehr anziehend finde. Und nicht nur dein Äußeres, wobei das schon eine gewisse Rolle spielt, verzeih. Ich bin nicht oberflächlich oder so, anders gebaute Männer reizen mich nur einfach nicht. Über was ich aber eigentlich reden wollte, waren deine Gedanken und Vorstellungen, Ryu ... was du dir denn so wünschst, oder was du dir vorstellst. Nimm einfach mal an, ich hätte dir gesagt, daß ich dein Gefährte werden möchte - was stellst du dir dann vor ? Also wie das aussehen könnte ?" Es war schön, daß sie reden konnten ... denn oft genug wollten Männer eigentlich nur Sex, wurden ungeduldig und wollten zur Sache kommen. Ein Zeitpunkt, in dem Cyrus so gut wie immer den Schlußstrich zog und den Kerl stehenließ oder hinauswarf, doch hier schien es anders zu sein. Ryu dachte nach und blieb ruhig, auch wenn seine Hand sacht über die Hüfte des Blauhaarigen zu dessen Rücken streichelte. Es war allerdings eher eine unbewußte Berührung und keinesfalls eine, die aufreizen sollte ... weshalb sie Cyrus auch genoß und zuließ.
„Eine richtige Beziehung würde ich mir dann vorstellen. Reden, sich kennen, für einander da sein ... ich würde keine reine Sex-Beziehung haben wollen. Eine gleichwertige, und ich will dich gern ganz kennenlernen.“ Ryu hoffte, daß er nun das Richtige traf, denn er kam von der Straße und das jetzt Gesprochene kam auch einfach so aus ihm, auch wenn er jetzt natürlich genauer wurde ... denn er wußte ja, was er in der Beziehung haben wollte, wenn sie dazukamen, sie zu führen.
Inzwischen wußte Cyrus genug um zu ahnen, daß dies ein tief verborgener Herzenswunsch zu sein schien ... und er nickte langsam, ehe er sich streckte, Ryu sanft küßte und leise schmunzelte. "Das klingt gut, Großer ... mehr als nur gut. One-Nights sind auf die Dauer einfach nur schal - ich suche schon seit längerer Zeit mehr, etwas, das ich gerne mit dir vertiefen möchte." Dann legte sich Cyrus wieder hin und überlegte. "Ich denke, ich sollte noch etwas essen ... möchtest du denn die Nacht über hier schlafen ? Soweit ich deinen Dienstplan im Kopf habe, hast du Morgen die Spätschicht am Tor."
„Hmmmm ... wenn du gegessen hast, dann würde ich gern hier nur schlafen. Dein Bett ist nämlich ziemlich bequem.“ Jetzt grinste Ryu und er dachte jetzt auch nicht an Sex, denn nur zu schlafen war für ihn auch total okay. „Aber jetzt lasse ich dich los und wir stehen wieder auf, damit du essen kannst.“ Jetzt traute er sich aber wieder, einen Kuß zu holen, und der war sanfter und nicht irgendwie fordernd.
Etwas, das Cyrus sehr genoß und er erwiderte ihn ebenso sanft. Dann löste er sich von dem Größeren und stand wieder auf, ging zu dem kleinen Tisch und setzte sich, auch wenn er sich so drehte, daß er Ryu ansehen konnte.. "Um ehrlich zu sein - ich hätte nie gedacht daß ich es genießen würde, beim Essen einen solchen Anblick zu haben. Es ist neu und mehr als nur erfrischend, daß du so anders als die Idioten bist, mit denen ich mich früher abgab."
Ryu lag noch auf dem Bett, aber er setzte sich nun auf und grinste wegen den Worten. „Soll ich mich wieder richtig hinlegen und sexy räkeln ? Oder verschluckst du dich dann ?“ Es war ein Scherz, und so etwas steckte eben in Ryu. „Ach ja, ich bin oft auch noch ein Spaßvogel.“
Doch Cyrus nahm es ihm nicht krumm und schmunzelte leise, nahm einige Bissen und lächelte schließlich. "Nun ... verschlucken nicht, aber es würde ablenken. Ich dachte nur, daß es schön und ungewohnt ist, so etwas wie dich in meinem Bett zu haben. Und zwar nicht nur für einen One-Night, sondern für mehr." Dann nahm er noch einen weiteren Bissen, ehe er noch ein verschmitztes "Und du bist ein sehr angenehmer Anblick." nachsetzte. "Außerdem habe ich nichts dagegen, wenn du ein wenig scherzt ... ich kann ein wenig Humor vertragen, ich selbst kann leider nur Sarkasmus."
Bei der verschmitzten Bemerkung lächelte Cyrus auch und genau das hatte Ryu entlocken wollen, denn es sah wirklich bezaubernd aus. „Sarkasmus ist schon okay, wenn man es einsetzt, wenn es nötig ist ... und ich denke, du triffst dann auch das Richtige.“ Er sah es hoch an, denn so etwas konnte nicht jeder gut, und es konnte wirklich hilfreich sein.
"Eine meiner Spezialitäten. Aber Humor kann ebenfalls sehr, sehr gut sein, solange es nicht dauernd dreckiger Humor ist. Ich habe meinen Sarkasmus in der Schule und Highschool entwickelt, um mich zu wehren .... ebenso wie meine kalte, dominante Art. Es war die einfachste Möglichkeit, die dummen Idioten davon zu überzeugen daß es sich nicht lohnt, auf mir oder meinen Freunden rumzuhacken ... als Computergenie hat man es schon schwer, aber da ich nochdazu schwul war, noch mehr." Es war eine Zeit, an die sich Cyrus nicht so gern erinnerte, doch sie hatte ihn geprägt und geformt, und zu dem gemacht, der er heute war. "Allerdings habe ich mir inzwischen einige Facetten angewöhnt, und gerade hier in diesem Haus bin ich mehr als nur froh darum."
„Jeder hat seine Waffen, und das ist eine gute. Und nein, ich lasse ganz sicher keinen dreckigen Humor ab, dazu bin ich dann doch zu vernünftig.“ Ryu wußte sich da auch zu zügeln, und dreckiger Humor war auch nicht so ganz seine Sache. „Ist Haku Asato so dein bester Freund geworden ?“
Die Frage war unerwartet ... doch sehr interessant, und so überlegte Cyrus ein wenig, während er weiteraß. "Nicht ... ganz. Wie gesagt, ich mochte schon immer Computer und habe früh zu programmieren begonnen - meine Eltern haben mich dabei auch immer unterstützt, zum Glück. Ich komme ursprünglich aus Kanada, weißt du ? Nun, Hacker haben so ihre eigenen Bereiche, in denen sie sich aufhalten ... und sie sind auch gesichert. Du mußt gut sein, um überhaupt reinzukommen, es ist so eine Art Aufnahmetest. Ich kam sehr schnell in die Kreise der erfahrenen Hacker und Haku hat vor einigen Jahren einen Wettbewerb ausgerufen, in dem er ein sehr kompliziertes Problem zur Verfügung stellte ... und wer es löste und durchkam, zeigte, daß er oder sie wirklich zu den Besten gehörte. Nun, ich kam ebenfalls rein - und lernte Haku so näher kennen. Der Rest ist eigentlich Klischee ... wir verstanden uns von Anfang an und quasselten nebenher in Privatchats des Messengers der Elite, und wurden zuerst gute Freunde, und dann beste Freunde. Er lud mich schließlich hierher ein und sorgte dafür, daß ich eine Arbeitserlaubnis und eine zweite Staatsbürgerschaft bekam, und hier lebe ich gerne. Vor allem jetzt, das Drachenhaus ist perfekt für mich." Als er endete, stand Cyrus auf und lächelte kurz, zog seine Robe und seine Hose aus und legte sie in den Wäschekorb bei der Türe, ehe er noch einen frischen Slip aus seiner Kommode nahm und sich zum Bad drehte. "Du solltest dich ebenfalls ausziehen, Großer ... möchtest du vielleicht noch mit unter die Dusche ?"
„Verstehe ... und man sieht, daß du dich hier wohlfühlst.“ Ryu setzte sich wieder auf, als Cyrus seine Sachen nahm und daß ihm angeboten wurde, mit in die Dusche zu kommen, war für ihn schon etwas Besonderes. „Wenn ich darf, dann sage ich nicht nein.“ Mit den Worten stand er auf und entkleidete sich, während Cyrus schon vorging. Als er selbst ausgezogen war und seine Sachen ordentlich beiseitegelegt hatte, folgte Ryu ihm und auch hier würde er sich zurückhalten ... denn er genoß die Nähe war aber kein Mann, der sofort einen Partner vernaschte.
}|{