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Rocco und Noris, Valentin und Justin  03
 

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Natürlich hatte sich Justin beeilt - doch da die U-Bahnen sehr voll waren, kam er erst kurz vor Ablauf der Frist in dem Luxushotel an und zögerte, als er sich umsah. Doch dann fiel ihm der silberne Haarschopf des jungen Asiaten auf, der ihn angesprochen hatte und er ging durch den Wartebereich, bis er bei ihm angekommen war. "Okay, Junge ... ich bin hier. Und danke fürs Warten."

Tom war extra runtergekommen um Justin in Empfang zu nehmen, und lächelte offen. „Kein Problem ... und sie können mich Tom nennen. Ich bringe sie hoch und keine Sorge, da ist es etwas lockerer als hier unten.“ Tom ging mit Justin zum Fahrstuhl, und fuhr mit ihm nach oben. „Ich bin auch hier aus New York. Mein Vater hatte mich vor knapp zwei Jahren erst gefunden, deswegen kenne ich mir hier so gut aus und ahnte, daß sie etwas länger brauchen.“

"Danke - ich hätte sonst an der Rezeption fragen müssen, und das ist immer etwas peinlich." Daß der Vater Toms diesen gefunden hatte, verwunderte Justin sichtbar - doch er fragte nicht nach, da es persönlich war und folgte dem Jungen, als der Aufzug hielt, zu einem der Zimmer. Allerdings schloß Tom nicht auf, sondern klopfte - und als ein Rotblonder, der sichtbar gefährlich war öffnete und Justin musterte, schluckte dieser schwer und nickte fragend. Shean musterte den um eine Handbreit größeren und etwas älteren Mischling kurz - dann trat er zur Seite und lächelte hart. "Hi. Sorry, aber das gehört dazu - ich bin einer der Leibwächter Shagens." Das hätte Justin nicht erwartet und trat nach Tom ein, ehe er eine Braue hob, da noch ein anderer, riesiger Leibwächter an der Seite stand und ihn kurz anlächelte, ehe der Blick des Kochs auf den älteren Silberhaarigen fiel. "Sie sind dann wohl der Vater Toms ? Und danke für das Trinkgeld und die Einladung, auch wenn es sehr unerwartet ist."

„Es war angemessen. Ich bin Shagen Asato, freut mich sehr, daß sie gekommen sind.“ Shagen zögerte jetzt nicht und reichte JJ die Hand, danach nickte er zu den Sesseln und setzte sich. Ein Blick zu Noris und Tom reichte und sie nickten ebenfalls, bevor sie sich zurückzogen ... denn sie wollten Justin nicht doch überfordern, wenn so viele hier waren. „Also fangen wir gleich an. Im Grunde war es schon das gute Essen, das sie zubereitet haben ... es war ausgezeichnet, und genau so ein Koch fehlt mir. Ich wollte ihnen eigentlich das Trinkgeld im Lokal selber geben, aber dann bekam ich mit, was in der Küche passierte. Ich würde ihnen jetzt gern eine Arbeit anbieten, es wäre allerdings in Japan.“

"Japan ?" Das war sehr überraschend ... doch nicht unbedingt so schlimm, wie es für viele Andere gewesen wäre. "Nun - bevor ich zusage oder ablehne, will ich ein wenig mehr wissen. Wieviel Gehalt bekomme ich, was sind für Sozialleistungen dabei und wie sie sich denken können, kann ich kein Japanisch. Und auch nicht japanisch kochen." Das ließ Shean kurz schmunzeln, ehe er sich über die Lehne des Sessels von Shagen lehnte, und kurz antwortete. "Wir sprechen inzwischen so gut wie alle nur Englisch, da wir aus verschiedenen Ländern kommen ... aber das wird dir Shagen noch erklären. Und japanisch kochen mußt du nicht, dafür haben wir einen Koch."

Shagen nickte und ihm war natürlich klar, daß der Vertrag jetzt das Wichtigste war. „Bezahlung wäre dann fünftausend Dollar im Monat netto, und sie wären dann auch kranken- und sozialversichert. Ein Konto mit Rentendepot wird auch gleich erstellt. Die Greencard, und somit die Arbeitserlaubnis wird auch gleich vergeben. Was japanisch sprechen angeht - wir sprechen wirklich alle englisch, aber sie können es natürlich lernen, wenn sie wollen. Aber ich denke mit der Hauptpunkt, was sie wissen müssen, ist: Ich leite ein Luxusbordell, in dem es nur Männer gibt, und auch nur Männer sind Kunden. Die Kunden sind hohe Tiere jeglicher Art - aber mein Haus ist sozusagen neutral, und sie halten sich an meine Regeln.“ Letzteres war wirklich fast das Wichtigste, denn meist wurde abgelehnt, weil Leute gegen Homosexuelle waren.

Im ersten Moment war Justin sichtbar baff, da die Konditionen mehr als nur gut waren ... doch dann fing er sich wieder, hörte weiter zu und nickte dann und wann zu den Worten Shagens. "Nun - ich bin selbst schwul, also macht mir das nichts aus. Von welcher Größenordnung sprechen wir hier ?" Gerade das war sehr wichtig, damit Justin auch abschätzen konnte, ob er dem gewachsen war. Bei der Frage ergriff Shean das Wort und grinste kurz. "Also das ist nicht unbedingt einfach. Hosts haben wir mit mir achtzehn, aber dazu kommen noch Shagen und sein Sohn Hiro als Geschäftsführer, unsere beiden Nesthäkchen Tom, den du ja schon kennst und Julio, und dazu noch diverse Angestellte, Diener und Leibwächter. Die meisten Diener und einige der Leibwächter essen am Liebsten japanisch, für die ist der andere Koch zuständig ... du wärst vor allem für die Hosts, die Bosse und die meisten Leibwächter und ein paar Angestellte da. Da du ebenfalls bei uns wohnen kannst, wäre das eigentlich wie das Kochen für eine sehr, sehr große Familie: Zwar 24/7, aber nicht am Stück, sondern etwa dreimal am Tag. Und für dazwischen, wenn die Leute beschäftigt sind und nicht in die Küche können, bereitest du Essen vor, das man dann nur aus dem Kühlschrank holen und in die Mikrowelle stellen muß, und Sandwiches." Der große Dunkelhäutige nickte dann und wann, doch er merkte an der Art wie Shagen und Shean sprachen, daß da noch mehr war und hob kurz eine Braue. "Verzeihen sie, wenn ich mich irre - aber bei ihnen sind nicht nur die Hosts, oder ?" Das brachte Shean dazu, kurz zu nicken und er zuckte mit den Schultern, als Shagen ihn ansah. "Er muß das wissen weil er ja dafür kochen muß. Wir haben auch einige Fighter, ich bin einer von ihnen ... wir brauchen besonders viel zu essen und vor allem etwas, das uns Kraft für das Training und die Fights gibt." Auch dazu nickte Justin und überlegte, ehe er sich leicht vorneigte und die Unterarme auf die Knie abstützte. "Im Großen und Ganzen bin ich einverstanden und mehr als nur froh um die Konditionen, auch wenn ich sie schriftlich will ... aber ich habe eine Bedingung, die leider nicht vermeidbar ist, damit alles gut und reibungslos läuft. Ich würde gerne einen der Hilfsköche, der mit mir in dem Restaurant arbeitete, dazuholen ... er ist sehr gut und braucht ehrlich gesagt einen Job, der auch eine Krankenversicherung hat. Seine Schwester hat Asthma und Diabetes und da er nur einen Highschool-Abschluß hat, bekommt er keinen gutbezahlten Job mit Krankenversicherung, und die Rechnungen fressen ihn auf. Er arbeitet immer doppelte Schichten, damit sie weiter auf das College gehen kann, da sie ein Stipendium hat ... und ich komme gut mit ihm aus, und wir arbeiten sehr gut zusammen." Es war ein Risiko, Forderungen zu stellen - doch Justin tat es dennoch, da er für eine solche Aufgabe einen Hilfskoch brauchen konnte, und mit Santo sehr gut zurechtkam.

„Verstehe, und ich kann es nachvollziehen. So mußt du dich nicht auf einen anderen Hilfskoch einstellen und ich denke, für ihn haben wir auf jeden Fall Platz. Shean, Tom und Noris genossen dein Essen sehr und das zeigte mir, daß ich dich für meine Leute wirklich brauche. Wir sind noch eine Woche hier - ich werde deinen Vertrag erstellen, und du kannst dann mit deinem Freund darüber sprechen. Sein Vertrag wird ähnlich sein ... nur ein Bißchen weniger Gehalt, da du als Chefkoch angestellt sein wirst. Aber ich denke, daß viertausend, die Versicherungen und daß wir seine Schwester auch krankenversichern, okay sein dürfte.“ Shagen zögerte da nicht lange - denn es war besser, wenn Justin sich nicht auf einen neuen Hilfskoch einschießen mußte.

"Ich denke, er wird zusagen, Boß. Und eine Woche ist gut - dann kann ich alles hier regeln, ich habe so oder so nicht viel Gepäck, da ich in einer möblierten Mietwohnung lebe. Könnten sie die Verträge vielleicht schon bis Morgen fertighaben, Boß ? Dann bringe ich Santo gleich mit und er kann es selbst sehen, denn er wird mir nicht ganz glauben fürchte ich." Für Justin war es schon jetzt sicher, daß er annahm - und er hoffte, daß Shagen ihm den Vertrag wirklich ausstellte, denn die Aussicht auf solch einen Job war mehr als nur gut und er wollte das Angebot gerne annehmen.

Shagen nickte wieder kurz. „Ich habe den Vertrag schon erstellt, ich muß ihn nur noch ausdrucken. Für deinen Küchenpartner werde ich jetzt noch einen erstellen und du kannst ihn dann auch heute noch mitnehmen. Morgen ist es wegen unseren Vorhaben leider etwas eng.“ Shagen stand geschmeidig auf und ging zu dem kleinen Schreibtisch, den das Hotelzimmer besaß. Er hatte alles auf seinem Laptop vorbereitet und einen kleinen Drucker hatte er auch mit auf die Reise genommen, denn er war für so etwas immer gut ausgerüstet. Er ließ sich jetzt noch die vollen Namen geben, und druckte zuerst den Vertrag für Justin aus. „Was die Einreise usw. angeht: Das ist bei der Abreise dann auch organisiert.“ fügte er nun an, und unterschrieb den Vertrag von Justin und nickte, als Shean ihn zu Justin brachte, während er selbst noch den Vertrag für Santo schrieb.

Als der große Koch nun schwarz auf weiß hatte, was er zuvor versprochen bekommen hatte, schluckte er kurz - doch dann zögerte er nicht lange und unterschrieb beide Originale, nahm sich eines davon und gab das andere Original Shean, der kurz nickte, und ihm mit einem "Willkommen bei uns."auf die Schulter klopfte. Dann brachte er Shagen dessen Original und nahm die beiden Originale für Santo, legte sie in die bereitgelegte Folie und brachte sie ebenfalls zu Justin. "Wir sind heute Nacht und Morgen vormittag beschäftigt - aber du kannst Santo Morgen Abend herbringen, damit wir reden. Oder was meinst du, Shagen ? Wir werden auf jeden Fall bis Morgen vormittag mit allem fertig sein." Denn heute Nacht würde er die Pink Ladies fertigmachen - und sie würden den Vormittag lediglich dazu brauchen, sich gründlich auszuschlafen.

„Ich denke, das geht - ansonsten hast du die Karte mit meiner Handy-Nummer. Wir sind auf jeden Fall die Woche hier, und sind ab Morgen Nachmittag erreichbar.“ Shagen ging schon zu Shean, denn in diesem kochte der Haß auf die Pink Ladies hoch, so daß Justin es merkte und eine Gänsehaut bekam. Selbst Noris und Tom, die nebenan waren fühlten es und hatten eine Gänsehaut. Shagen zögerte aber nicht, sondern packte Shean im Nacken und küßte ihn, damit er sich wieder etwas beruhigte. Justin schluckte derweil, und fühlte irgendwie auch die Leidenschaft der beiden.

Der Kuß half sehr, daß der Rotblonde sich wieder beruhigte und er packte Shagen kurz, erwiderte den Kuß ebenso leidenschaftlich und knurrte schließlich weich, als sie sich wieder lösten. "Sorry, Shagen - du weißt, wieso. Und du brauchst keine Angst haben, Großer - ich bin sehr feurig und habe bald eine sehr, sehr persönliche Sache zu erledigen. Apropo - kann Noris ihn zurückfahren, Shagen ? Er kam sicherlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und ich will nicht daß er vielleicht den Ärschen in die Hände fällt, ehe ich sie erledigen kann."

„Ich denke, das ist das Beste und Tom darf auch mit, er muß Noris wieder zurückleiten.“ Shagen wußte ja, daß Tom sich sehr genau auskannte ... aber er war zu jung für einen Führerschein, und Noris war zum ersten Mal in den USA und kannte sich in New York überhaupt nicht aus. „Und keine Widerworte, Justin.“ Der hatte gerade sagen wollen, daß er auch mit den Öffentlichen zurückkonnte ... aber er sah ein, das es wohl besser war, gefahren zu werden. Im Auto war es doch sicherer und er hatte seine alte Gurke nur, um zur Arbeit hin und zurückzufahren, und hatte das Auto wegen der Besprechung nicht mitgenommen. „Fein, dann ziehen wir mal los.“ kam von Tom und Noris nickte, und nahm den Schlüssel für das Auto auf. Sie würden sich auch beeilen und wenn sie zurück waren, ging es los, um die Pink Ladies endlich aus dem Weg zu räumen.

Shean nickte nur und als Justin Shagen noch einmal dankend die Hand geschüttelt hatte, klopfte er ihm auf den Rücken und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann schloß er hinter den dreien die Zimmertüre und ging zu seinem Koffer, nahm eine der beiden Hanteln heraus und schraubte die Seitenscheiben ab, nahm aus jeder von ihnen einen massiven Stahlschlagring und nickte, ehe er die Hantelscheiben wieder anschraubte und die Schlagringe in die Taschen seiner Lederjacke steckte. "Zum Glück haben wir den SUV mit den höhenverstellbaren Sitzen gemietet - weder Noris noch Justin würden gut in einen normalen Wagen passen."

„Auf jeden Fall - und ich mag in diesem Fall doch lieber den SUV.“ Shagen fühlte sich damit wirklich besser ... und auch er bereitete sich vor, und legte auch für Tom die Sachen bereit. Er hatte aber auch einen extra Verbandskasten dabei, denn er mußte bei der Aktion wirklich auf Nummer sicher gehen. Geistig waren sie alle schon darauf vorbereitet, und würden Shean bei seiner Rache auf jeden Fall unterstützen.

 

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Es dauerte ein wenig, doch dann kam Tom zu ihrem Zimmer und trat kurz ein, um sich umzuziehen. Noris wartete derweil unten im Auto, da er schon vorbereitet war und Shean nickte, als der junge Silberhaarige die Lederkleidung anzog, die ihm die Zwillinge für den Kampf angefertigt hatten. "Nochmal danke, Shagen - damit tust du nicht nur mir einen Gefallen, sondern allen hier."

„Ich denke auch, dann wird ganz New York ruhiger ... und alle Banden fühlen sich dann etwas wohler und ich denke, auch wenn wir es nicht wollen, wird es sich doch ein wenig herumsprechen. Shagen wollte es eigentlich nicht an die große Glocke hängen, aber meist kam doch irgendwie was durch wenn so etwas passierte, und einem die größte Angst genommen wurde. Shagen nickte nun aber, als Tom fertig war, und er war auch froh über dessen Kleidung und allgemein hatten sie alle in den Jacken und den Westen eine kugelsichere Gewebeschicht, die sie sicherer machten. „Also, auf geht es.“ Shagen war bereit und auch wenn Tom ihnen auf der Karte gezeigt hatte, wo die Pink Ladies waren, würde der Junge sie natürlich begleiten denn er wußte, wie man fast unbemerkt zu ihnen durchkam.

Shean nickte nur und ging voraus, wartete, bis Shagen ihr Zimmer zugesperrt hatte und ging dann weiter zum Aufzug, damit sie in die Garage fahren und in den Wagen einsteigen konnten. Die Fahrt würde ein wenig dauern, da sie erst in die Randgebiete mußten ... und die Zeit würde der Rotblonde dafür nutzen, sich innerlich auf den Kampf mit seinen Gegnern vorzubereiten.

 

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